Schwanger werden, aber nicht heiraten um weiterhin frei zu sein?
Meine Freundin und ich sind seit einem Jahr zusammen. Für mich die Liebe meines Lebens, da ich schon vorher etliche Beziehungen hatte und mich noch nie so gefühlt habe wie jetzt. Ich bin glücklich und habe zum ersten Male wirklich das Bedürfnis, mich bis ans Lebensende zu binden. Ihrer Aussage nach beruht das auf Gegenseitigkeit. Wir haben gemeinsam den Wunsch Kinder zu bekommen und eine Familie zu gründen. Mir liegt aber auch viel an einer Heirat. Für mich sichere ich meine Familie damit für die Zukunft ab und das Gefühl ist mir unglaublich wichtig.
Ich habe ihr also einen Antrag gemacht, woraufhin sie sich umgedreht hat und gegangen ist. Als ich sie danach zur rede stellte, weil sie von sich aus so tat als wäre nie was gewesen, war ihre Begründung schlicht weg: ich will frei sein.
Nun bin ich unglaublich verunsichert. Ein Kind bindet ein Leben lang. Eine Ehe kann man beenden. Die Fragen in meinem Kopf sind daher: will sie einfach nur ein Kind für sich? Oder sich wirklich explizit mit Kind an mich binden? Irgendwie passen die 2 Aussagen in meinem Kopf nicht zusammen.
Aber die viel wichtigere Frage für mich ist: wie gehe ich damit um? Ich hole mir gerne Rat ein und reflektiere über meine Verhalten, aber in diesem Falle mangelt es mir an Kompetenz um mir da ein mir verständliches Bild draus zu machen.
Natürlich habe ich es bereits mit Gesprächen versucht, aber die Aussagen bleiben: frei sein wollen, aber Kinder bekommen.
Ich wäre um Tipps und Hilfe zur Erklärung des Verhaltens sowie einer gescheiten Lösung wie ich damit umgehen soll sehr dankbar :)
8 Antworten
Ihre Reaktion war schon mal nicht die feine Art. Einfach umdrehen und gehen ist schon bisschen herablassend.
Und was ihre Aussage, "ich will frei sein" angeht, sollte sie das auch etwas ausführlicher erklären können. Mir wäre das auch zu wenig.
Empfindet sie eine Ehe als Gefängnis?
Wenn ich mal die Zahl in deinem Account als dein Alter unterstelle und sie im ähnlichen Alter ist, seid ihr ja eigentlich erwachsen genug, um euch auch erwachsen auseinanderzusetzen. Aber sie scheint zu meinen, ihre vier Worte sind Aussage genug.
Sicher muss man nicht heiraten, um (weiter) glücklich zu sein, gegenseitig absichern kann man sich auch ohne Ehe. Aber eine Beziehung haben wollen bedeutet ja, sich auf ein Leben zu zweit einlassen zu wollen. Und wenn man sich entschieden hat, hat man doch auch nicht das Gefühl, plötzlich alle Freiheiten einzubüßen oder zu verlieren.
Hier muss ich als Frau doch mal sagen, dass ich die Gedankengänge deiner Freundin auch nicht nachvollziehen kann.
Kinder haben wollen bedeutet sehr richtig, gerade in den Anfangsjahren, sehr viel Zeitaufwand. Was meint deine Freundin denn, wieviel freie Zeit sie da für sich hat? Kinder sind keine Puppen. Wer Kinder möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass das viele Einschränkungen und Veränderungen mit sich bringt. Das eigene Leben dreht sich um 180°. Da sind die berühmten schlaflosen Nächte nur ein kleiner Teil davon.
Wenn deine Freundin nicht gesprächsbereit ist, ist das kein gesundes Zeichen für eure Beziehung. Gefühle füreinander können vieles richten, aber wer das Reden verweigert, bringt damit zum Ausdruck, dass er seinen Partner und seine Gedanken und Gefühle nicht so wichtig nimmt. Und das ist ein großes Achtungssignal.
Besteht die Möglichkeit, mit den Eltern oder Freunden deiner Freundin zu reden? Manchmal kennen die ja noch andere Details, die zu ihrem Denken oder ihrer Einstellung führen.
Ich denk, das solltest du sie fragen, und nicht uns.
Man muss nicht heiraten, um die Familie abzusichern. Das lässt sich auch alles ohne Ehe machen. Insofern solltest du rausfinden, warum du wirklich heiraten möchtest. Das allein erklärt dann möglicherweise schon ihre Reaktion.
Ich wollte meinen Partner auch nicht heiraten. Obwohl ich plane, den Rest meines Lebens mit ihm zu verbringen. Ohne Einschränkung. Aber ich habe keinen Sinn in einer Ehe gesehen, außer dass eine Trennung unnötig kompliziert und teuer werden würde. Wir haben es dann am Ende getan, weil die Anerkennung von unehelichen Kindern in meinem zweiten Land über die Botschaft echt umständlich ist.
Wie gesagt, wir haben und werden weiter darüber reden. Primär geht es bei mir um die Absicherung. Ich habe zb. Immobilien und will ihr diese, sollte mir war passieren, auch vererben können ohne dass sie sich das auf Grund von Erbschaftssteuer nicht leisten kann. Auch die Witwenrente ist so nen Punkt. Die Kinder bekommen irgendwann sowieso alles, aber ich würde gerne wissen das alle die mir wichtig sind abgesichert sind, sollte mir etwas passieren. Da liegt mir selbst emotional viel dran. Wenn sie mich verlassen würde bin ich mir sowieso im Klaren dass ich mein Haus verkaufen muss um Unterhalt zu zahlen. Aber es geht mir nicht darum was ich riskieren, sondern wie ich das Risiko auf der anderen Seite minimieren kann. Damit wiederum fühle ich mich dann gut.
Wir haben gemeinsam den Wunsch Kinder zu bekommen und eine Familie zu gründen.
Dazu muss man nicht heiraten.
Mir liegt aber auch viel an einer Heirat.
Verheiratet sein bedeutet nicht, sich nicht trennen zu können.
Allerdings ist eine Trennung - ohne verheiratet zu sein - (etwas) einfacher.
Als Vater hast Du - unverheiratet - so gut wie keine Rechte am/zum Kind. Das schließt aber Pflichten (Unterhalt ) keineswegs aus. Ein Ungleichgewicht.
Allerdings ist die Situation als Geschiedener nicht wesentlich anders.
Wenn eine Frau frei sein will, solltest Du Dir das mit dem Kind reiflich überlegen.
Als Vater hast Du - unverheiratet - so gut wie keine Rechte am/zum Kind. Das schließt aber Pflichten (Unterhalt ) keineswegs aus. Ein Ungleichgewicht..
Unsinn, unverheiratete Väter haben genau die gleichen Rechte und Pflichten, wie mit der Mutter verheiratete Väter.
Du solltest die Praxis nicht mit der Theorie verwechseln. 'Selbst dann ist das gemeinsame Sorgerecht nicht das Papier wert auf dem es steht, wenn Mutter es nicht will.
Das ist schlichtweg falsch. Gesetz ist Gesetz, da wird kein Unterschied gemacht, denn das wäre gesetzeswidrig und anklagbar. So blöd sind die vom Jugendamt nicht, darüber müssen wir nicht diskutieren.
Nicht das Gesetz macht den Unterschied, es sind die Mütter.
denn das wäre gesetzeswidrig und anklagbar.
Das wäre nur dann wirkungsvoll, wenn Mütter auch Strafe u.U. bis zur Haft zu erwarten hätten. Dies ist aber nicht der Fall.
Sie können (fast ) tun und machen was sie wollen. Auch die gemeinsame Sorge gnadenlos hintertreiben.
Alles andere sind - zwar rechtlich gesichert aber - dennoch Märchen.
Macht keinen Sinn. Ein Kind bindet aufgrund der Verantwortung viel mehr aneinander als es ein Ehering je könnte.
Und ich möchte ihr die Illusion nicht nehmen, man ist mit Kind(ern) sehr vieles, aber "frei" ist man nicht, da da immer jemand rumläuft der auf einen Angewiesen ist.
Meiner Meinung nach hält sie sich da ein Hintertürchen offen. Das ist schon etwas merkwürdig als wäre ein Kind prinzipiell ok, sie aber nicht weiß, ob sie mit dir dauerhaft zusammen sein will.
Weder Freunde noch Eltern. Sie kommt aus einer Recht komplizierten situation.