Schulabbruch in der Oberstufe
Hallo !!
Meine Tochter ist seid einigen Wochen nun auf dem Gymnasium gewechselt.Hatte die Realschule besucht und auch die Qulifikation erhalten. Sie wollte Ihr Abi machen.Muss aber jetzt festellen das sie es doch nicht packt. Schläft schlecht,,,hat Versagungsänste und fühlt sich immer unwohler.
Was gibt es den da für Alternativen jetzt ? Für eine Lehre ist es nun zu spat..Zeitlich gesehen.Wir möchten auch nicht das sie bis nächstes Jahr wo sie sich bewerben kann...nur zu hause ist..
Könnt Ihr uns da vielleicht ein paar Tips oder Anregungen geben ?
viele Grüße aus Köln
Sonja
2 Antworten
Erfahrungsmemäß ist der Übergang von der Realschule nach FOS-Reife mit Qualifikation nicht einfach, da das Gymnasium grundsätzlich anders arbeitet: abstrakter akls die Realschule, und andere Bildungsziele hat: Studienreife. Viele kalkulieren von vorne herein ein, dass sie entweder die 11 wiederholen oder sich durchbeißen bis zur Klasse vor der Abiturjahrgangsstufe (Jeweils entweder 11 bzw. 12 beim 13ner-Abitur). Die letzten beiden Klassen sind entscheidend für den Abi-Schnitt. Auch manche Abiturienten, die von 5 an auf dem Gymnasium durchgelaufen sind, wieder holen die vorletzte Klasse, um den Zensurenschnitt zu verbessern. Deine Tochter ist also in guter Gesellschaft, wenn sie einfach mal eine Ehrenrunde dreht. Vorschlag: nach dem Halbjahreszeugnis freiwillig zurückgehen, dann kann sie sich immer sagen: Sitzen geblieben bin ich nicht!
... und zu guter letzt noch eine Überlegung:
Habt ihr mal an den Wechsel zu einer guten Gesamtschule gedacht?
Hier wird in den Klassen 5 - 10 nicht so abstrakt gearbeitet wie auf dem Gymnasium, bedingt durch innere Differenzierung bzw. Kurssysteme. Entsprechend geht es dann in den Oberstufenklassen weiter.
Bis vor einiger Zeit bestanden zwar die Bedenken, dass die Gesamtschule mit ihrem Niveau bis zu zwei Jahren hinter dem Normalgymnasium hinterherhinkt, aber diese Bedenken scheinen durch die zentral gestellten Abiturarbeiten für alle Gymnasien anscheinend nicht mehr zu bestehen.
Oha! Bei meiner Antwort habe ich etwas zu schnell gearbeitet. Ich muss daher noch etwas nachschieben:
Natürlich müsste zu klären sein, ob sie dann in die 9 des Gymnasiums zurücktritt. Falls das nicht möglich ist, würde ich den Antrag trotzdem vor dem Zwischenzeugnis stellen. Da die Versetzungskonferenz darüber die Entscheidung fällt, ist es schwierig, z.B. den Antrag kurz vorher im Sommer zu stellen, da die Konferenz möglicherweise den Antrag ablehnt, weil dann ja nur der Makel der Nichtversetzung vermieden werden soll.
Man hört auch die Überlegung, dass ein Realschüler nach dem Übergang zum Gymnasium generell mit einer Klassenwiederholung rechnen muss.
Sollte aber die Schule auf jeden Fall jetzt verlassen werden, würde ich in der Bewerbung um eine Ausbildungsstelle nicht von einem abgebrochenen Versuch des Gymnasiums sprechen, sondern den Abschluss der Realschule deutlich herausstellen und die Gymnasialzeit als Weiterbildung und Überbrückung bis zum Antritt einer Lehrstelle beschreiben.
Es gäbe die Möglichkeit ein bezahltes Praktikum in einem Betrieb zu machen. Wendet euch ans Arbeitsamt. Die haben eventuell Adressen von Firmen, die auf befristeter Basis noch Praktikanten einstellen. Wenn sie Glück hat, ergibt sich daraus sogar ein Ausbildungsverhältnis. Da sie sich auf dem Gymnasium nur quält, wäre es wahrscheinlich das Beste, sie schaut sich nach etwas anderem um. Viel Glück für eure Tochter.