Schlechteste Autofahrerin der Welt?
Ich brauche mal Rat von jemanden der entweder einen guten Tipp hat oder dem etwas ähnliches widerfahren ist.
Ich habe meinen Führerschein klassisch mit 18 gemacht, war aber immer eine katastrophale Fahrerin. Ich kann mit Stresssituationen nicht gut umgehen und steigere mich total rein und krieg etwas Panik. Deshalb konnte ich in der Zeit in der ich gefahren bin auch NIE ohne Beifahrer fahren. Brauche diese Sicherheit. Habe relativ am Anfang einen Unfall gemacht (nur mit einer Laterne ;)). Keiner zu Schaden gekommen. Doch seit dem bin ich nie wieder gefahren - 8 Jahre her. Fehler. Jetzt habe ich mich seit 2 Monaten wieder MIT Beifahrer, also mit meinem Mann angefangen zu üben. Jeden Tag etwas. Kleine Strecken sind ok (habe zwar trotzdem total Panik und bin extrem angespannt, dass mir sogar die Arme wehtun), aber umso öfter, umso mehr gewöhne ich mich. In die Stadt ist der Horror. Hatte gestern wieder eine richtige Panikattacke und fing an zu heulen weil ich von ganz rechts (Spur) auf ganz links wechseln musste und ich völlig überfordert war mit den Millionen Autos. Ich wusste 0 wann ich reinkann, mein Mann hat das schon gut gelöst und mir geholfen, aber ich selber kann es ja trotzdem nicht. Außerdem leide ich unter einem sogenannten: "Ich will niemanden stören" Syndrom. Sobald ich jemanden etwas dichter hinter mir habe, gerate ich unter Druck. "Hoffe er regt sich nicht auf, hoffe er hat Verständnis usw" Ich fahre die ganze Zeit angespannt und mit Angst und extrem scheiße. Ich fahre meine Geschwindigkeit und mit genügend Abstand , aber ich sehe wie routiniert ihr bzw. all die anderen fahren. Da kann man so eine weitere Niete auf der Straße wie mich nicht gebrauchen denke ich immer. Ihr müsst euch doch tierisch aufregen über solche Fahrer wie mich. Parken omg! Ich brauche länger und muss nachdenken, aber das mir ein Autofahrer nicht mal 5 Sekunden lässt und sofort hupt. Super. Dann war mein Tag gelaufen und ich am Ende des Tages heulend in der Ecke. Mein Mann ist ein super Autofahrer und hilft mir sehr und findet das alles nicht so aussichtslos mit mir (jaja :P). Also es geht auch nicht um die Regeln bzw. Fahrschule. Meint ihr man sollte da einen Psychologen zur Rate ziehen oder gibt es Entspannungstechniken? Sicher fehlt mir absolut die Fahrroutine, aber ich denke mit der Angst verschlimmert ich das enorm. Freue mich über eure Erfahrungen oder eventuelle Tips.
12 Antworten
Hey, der Text könnte von mir sein..
nach 5 Jahren ohne zu fahren wurde ich von einem Freund in eine Situation verwickelt, in der ich fahren musste.
Er hatte ein Automatik-Auto und lotste mich geduldig durch die Straßen. Ich merkte, dass ich mich völlig auf die Straße konzentrieren konnte weil Schaltung und Kupplung inkl. Anfahren am Berg kein zusätzliches Problem mehr darstellten.
Daraufhin holte ich mir einen kleinen Automatik-Flitzer und dann kam (wie bei dir) das Parkproblem. Ich bin oft einfach an der Lücke vorbei gefahren und machte kehrt nachdem wieder alles frei war - so hatte ich alle Zeit der Welt zum üben.
Zunächst fuhr ich auch ohne Musik weil auch das mich irgendwie ablenkte. Mit der Zeit wird man dann aber sicherer.
Den Druck jemanden hinter mir zu haben und zu denken "der denkt jetzt bestimmt ich wäre voll die lahme Ente" hatte ich bis mein Kind auf die Welt kam. Erst danach dachte ich "mir doch egal ich habe ein Kind im Auto - wenn die schneller fahren wollen dann sollen sie doch einfach überholen" ..
Die Angst vergeht mit der Zeit ...wenn du öfter fährst.
Die Automatik-Lösung war für mich die Rettung - man ist einfach unabhängig.
Alles Gute
Danke für deine sehr ausführliche und liebe Antwort ! Ich habe zum Glück schon Automatik und deine Antwort und auch die der anderen motivieren noch jetzt richtig . Dankeschön !
...vor allem sind ja nicht Menschen wie du und Larissa die schlimmsten bis schlechtesten Autofahrer.. sondern die , die drängen bis nötigen, weder Schilder kennen noch den Respekt der StVo haben..Allen voran die KopfunterGeneration die meint, dass das Autofahren für sie erfunden worden wäre. Dein Rat und handeln ist absolut ok..
Nicht umsonst bekommt die heutige KopfunterGeneration , Kameras und Navi ins Auto.. Die finden nämlich ohne Navi nicht mehr nach haus und ohne Kamera nicht aus dem Parkplatz .. Insofern seit ihr gar nicht so schlecht wie ihr glaubt ! :-)
Meine Mama ist gute 10 Jahre kein Auto mehr gefahren. An einem guten Tag, sagte ich spontan zu ihr, dass wir ne kleine Runde drehen. Sie war extrem nervös und es hat auch einige Zeit gedauert, aber mittlerweile fährt sie wieder selbstständig- aber auch keine all zu langen Strecken.
Du darfst einfach nicht zu viel nachdenken, dich durch Gespräche mit dem Beifahrer ein klein wenig ablenken, sodass du nicht zu sehr fokusiert bist auf deine Angst. Ich habe meinen Führerschein auch klassisch gemacht, da meine Eltern beide Automatik fahren und ich kein eigenes Auto habe, hab ich so meine Startschwierigkeiten gehabt, als ich auf einmal wieder einen Schaltwagen fahren musste.. natürlich würgte ich an der Ampel ab, eine Frau fuhr mir drauf und seitdem kann ich vor Angst keinen Schaltwagen mehr fahren. Das Ding dabei ist; ich kanns, sowie du eben auch Autofahren kannst. Man verlernt das nicht. das musst du dir vor Augen führen.
Hallo Larissa,
obwohl ich selbst sehr gerne Auto fahre, hat mich insbesondere das Runterschalten immer fürchterlich genervt, ich habe nie den richtigen Zeitpunkt dafür gefunden.
Seit einigen Jahren fahre ich ein Auto mit Automatik. Am Anfang war eine kurze Umgewöhnung beim Rückwärtsfahren und daß die Kupplung wegfällt, nötig, aber es hat sich für mich gelohnt.
Seit der Stress mit dem Schalten weggefallen ist, fahre ich noch viel lieber. Ich kann den Wagen an der Ampel nicht abwürgen und bin immer im richtigen Gang in der Stadt und mit Kick Down funktioniert das Beschleunigen super.
Vielleicht wäre das auch für Dich eine Option.
Grundsätzlich lernst Du Autofahren nur durch Autofahren.
Als kleine Entspannungsübung könntest Du vor dem Losfahren zweimal tief ausatmen. Das kannst Du auch an jeder roten Ampel unkompliziert machen.
Ich finde es super, daß Du wieder angefangen hast, Auto zu fahren. Und auch einen so einfühlsamen und geduldigen Mann als Beifahrer hast, bis Du es Dir auch wieder alleine zutraust.
Du schaffst das, davon bin ich überzeugt.
Gute Fahrt,
Giwalato
Ganz tolle Antwort Dankeschön ! Davon kann ich was lernen ! Fahre bereits Automatik . Also das ist schon gut . Habe zwar meinen Führerschein mit einem Schaltwagen gemacht , aber Automatik ist wirklich einfacher . Danke nochmals. Das ermutigt mich nicht aufzugeben .
Autofahren ist eigentlich eher so: Ich fahre wie ich will und nicht wie du willst. Ein bißchen Selbstbewußtsein gehört schon dazu, aber normal können dir die anderen egal sein.
Die anderen können dir egal sein und fahren wie ich will....Mitdenken für andere und vorausschauend fahren kommt für die KopfunterGeneration erst dem Smartphone.. gelle..Du bist ja ein schlechter Autofahrer als Larissa von sich glaubt ...
Ich fahre seit 21 Jahren Auto, davon seit 17 Jahren LKW kreuz und quer durch Europa und das unfallfrei. Warum sollte ich ein schlechter Fahrer sein?
Als erstes finde ich es super, dass Du wieder angefangen hast - und einen geduldigen, kompetenten Beifahrer :)
Mein Schwester, die erst spät lernte zu fahren und so auch nicht viel Routine hat bittet mich auch mit ihr zu fahren - auch wenn sie es zwischenzeitlich auch gut selbst könnte.
Mein erster Gedanke war, dass Du doch einfach mal EINE Fahrstunde bei einem Fahrlehrer nimmst und nachher mit ihm besprichst, wie er Dich und Dein Fahrverhalten so einschätzt - vielleicht wirkt es auf ihn nicht mal so extrem wie Du es selber empfindest :)
Und ich denke er kann Dir dann auch besser sagen, wie Du es verbessern kannst.
Entspannungstechniken (Meditation, Atem- / Konzentrationsübungen, allenfalls Yoga) sind eh nie verkehrt :)
Gute Fahrt!
Nachtrag: man ist einfach unabhängig. Mit Autofahren generell :-)