Schimmel einfach verschwunden nach sprühen?

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Wenn Du nichts weiter machst, kommt der Schimmel wieder.

Die Ursache muss beseitigt werden.

Ursache für Schimmel ist immer eine hohe Oberflächenfeuchte.

Diese resultiert oft aus der Raumluft. Deshalb sollte man die Raumluftfeuchte kennen (messen mit dem Hygrometer).

Das Wissen über die Raumlufttemperatur und die Oberflächentemperatur ermöglicht eine genaue Analyse.

Bei anfänglichen Schimmelproblematiken ist immer auf ein besseres Lüftungsverhalten zu achten. Mehrmals täglich Stosslüften Für wenige Minuten bei weit geöffnetem Fenster senkt die Raumluftfeuchte.

Die Zeit sollte so kurz bemessen sein, dass gerade ein Mal die Raumluft ausgetauscht wird. Das reicht völlig aus. Mit längerem Lüften, kühlt unnötig die Wandoberfläche aus.

Beim kurzen Stoßlüften kann die Heizung im Übrigen an bleiben. Die Kaltluft von draußen fällt sowieso über den Heizkörper in den Raum hinein und reißt die Warmluft des Heizkörpers mit in den Raum. So wird der Heizkörper schon mal hochgefahren für die anschließende schnelle Erwärmung der frischen Luft von draußen im Raum.

Bei der Erwärmung von der kalten Luft, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit in der Luft ab, was ein Lüften auch bei draußen 100% rel. Luftfeuchtigkeit sinnvoll macht.

Mit der nun erwärmen und trockeneren Luft wird die feuchte Wandstelle bestriffen, die nun ihrerseits ihre Oberflächenfeuchte im Idealfall an die davor trocknere Luft durch Feuchteausgleich im Feuchtegefälle abgeben sollte.

Dieser Prozess setzt eine gewisse Oberflächetemperatur voraus. Ist die Oberfläche zu kalt, so bildet sich trotz gutem Lüften und relativ trockener Raumluft trotzdem eine hohe relative Luftfeuchtigkeit vor der kalten Oberfläche.

Hier hilft dann nur die aktive Erwärmung der Wandoberfläche zu Trocknung mittels Rotlichtlampe o.ä.

Da es sich hier offensichtlich um ein anfängliches Schimmelproblem handelt, ist die Senkung der Raumluftfeuchte als erste Maßnahme durch bessere Lüftung sinnvoll. Die Stosslüftung von jeweils nur wenigen Minuten kann alle halbe Stunde durchgeführt werden, da sich in der Zeit die von draußen hereingelegter Luftmasse erwärmt hat und mit der Feuchte aus Stoffen Möbeln und auch der feuchten Wandstelle angereichert hat und bereit ist, wieder rausgelegter zu werden.

Es ist weiterhin durch ein gutes Heizverhalten auf eine gute Oberflächenerwärmung der betroffenen Wandoberfläche zu achten.

Da die thermisch träge Wand mit ihrer Oberflächentemperatur einer schnell ansteigenden Warmluft eines aufgedrehten Heizkörpers noch sehr lange Zeit nachläuft und eine große Temperaturdifferenz auch eine große Differenz der relativen Luftfeuchtigkeit von der Raumluft hin zur oberflächennahen Luftschicht an der kalten Wand zur Folge hat, ist unbedingt auf gleichmäßiges Durchheizen zu achten und jede Temperaturabsenkung (Nachtabsenkung, etc.) zu vermeiden.
Aus dem gleichen Grund ist auch das Mitheizen eines unbeheizten Raumes durch einen wärmeren Raum durch die offene Zimmertür unbedingt zu unterlassen. Die feuchte Warmluft hinterlässt im kalten Raum sonst ihre Feuchte an der noch kälteren Wandoberfläche der Außenwand.

Für mehr Hintergrundwissen:

Um eine Oberfläche dauerhaft schimmelfrei zu halten, sollte die Oberfläche nicht feuchter als 0,8aw sein, was einer daran anliegenden rel. Luftfeuchtigkeit von 80% rF entspricht.

Die an der Wandoberfläche anliegende relative Luftfeuchtigkeit lässt sich mit dem Mollier h-x Diagramm bestimmen, was kostenlos im Internet als pdf bereit steht.

Grundlage ist das Wissen, dass in der Natur alles nach Ausgleich bestrebt ist, so auch die Feuchte in einem Raum. Hier gleicht sich aber nicht die relative Feuchte aus (diese ist immer temperaturabhängig), es gleicht sich die spezifische Feuchte in Gramm Wasser je Kilogramm Luft aus. Diese spezifische Luftfeuchtigkeit ist völlig von der Temperatur unabhängig.

Die absolute Feuchte (Gramm Wasser je Kubikmeter Luft) ist es übrigens nicht, da das Luftvolumen noch temperaturabhängig ist.

Die spezifische Luftfeuchtigkeit in einem Raum wird mit den Werten der relativen Luftfeuchtigkeit und der Raumlufttemperatur (beides an einem Ort im Raum gemessen) aus dem Mollier h-x Diagramm herausgelesen.

Nun wird mit dem IR-Thermometer (gibts bei Amazon schon ab etwa 20€) die Wandoberflächentemperatur der kalten und schimmeligen Wandstelle ermittelt.

Im Mollier h-x Diagramm wird nun mit dem Wert der Oberflächentemperatur und dem Wert der spezifischen Luftfeuchtigkeit die relative Luftfeuchtigkeit an der Wandoberfläche abgelesen (Kreuzungspunkt aller drei Linien).

Bei 80% rF an der Wandoberfläche über einen längeren Zeitraum wird es zur Schimmelbildung kommen. Erste Schimmelsporen keimen jedoch schon bei dauerhaften 69% an einer nährstoffreichen Oberfläche aus.

Da Tapeten und Leim Nährstoffe für den Schimmel sind, ist es hilfreich das zu entfernen.

Kalkputze, Kalkspachtel und auf Kalk basieren Wandglätter (Spachtelmasse), wie sie z.B. von „Kreidezeit“ angeboten werden, schaffen (zeitlich begrenzt) eine basische und nährstoffarme Oberfläche und wirken erneuerter Schimmelbildung entgegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

. ist 'ne langwierige Sache .. Ursache und Wirkung . selbst Fachleute und "selbsternannte" Fachleute wie Vermieter und entsprechend Eigentümer, Hausmeister und Hausverwaltungen scheitern gerne daran, wenn sie nur einen "Temperaturfühler" an die entsprechende Stelle halten und vermeintlich alles im "trockenen" Bereich liegt bzw. *anzeigt" . .

mit erhobenem "Zeigefinger", daß das Verhalten des Mieters sich grundlegend ändern muß oder müßte .. siehe "Schuldzuweisung", wenn es dann bei der Beseitigung um viel Geld geht ..