Scham wegen Therapie?
Hallo ihr Lieben,
ich bin nun selbst schon länger (4 Jahre) in Therapie und schäme mich immer mal wieder dafür. Ich habe das Gefühl, nicht alleine klar zu kommen und zu versagen, weil ich noch immer Therapie brauche.
Wie geht es dir, falls du in Therapie bist, mit dem Thema Scham? Und falls du nicht in Therapie bist, findest du Scham ein angebrachtes Gefühl?
Mich würden eure Meinungen sehr interessieren!
KatinkaInka
Wie geht das eigentlich?
Es wird doch nur eine bestimmte Stundenanzahl von der KK genehmigt?
Zuerst Tagesklinik, dann VT, dann TT und dann Gruppe. Und über entsprechende Diagnose.
Du hast ja bestimmt schon Fortschritte gemacht, hast z. B. einen Job und kannst arbeiten.
Was gibt dir die Therapie noch - was du außerhalb der Therapie noch nicht erreicht hast?
Gute Frage! Sie gibt mir einen sicheren Ort, an dem ich mit einer professionellen Person meine Traumata aufarbeiten kann. Abzuwarten, bis es besser wird, reicht mir nicht.
4 Antworten
Geschämt habe ich mich nicht dafür, aber es war mir peinlich, aber seit ich mich mehr anvertraue und darüber mit anderen Personen reden kann, ist es mir eigentlich nicht mehr unangenehm :)
Und wie geht dir das in deinem beruflichen Umfeld? Ich arbeite im sozialen Bereich, helfe selbst Menschen und habe deswegen noch mehr Erwartungen an mich, mir selbst helfen zu können.
Hi,
Also du hast absolut keinen Grund dich zu schämen. Ich habe eine Freundin die auch in Therapie ist und das heißt ja nicht gleich das man sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Also lass dich nicht unterkriegen und hör nicht darauf was andere eventuell zu dir sagen.
Viel Glück und LG
Ich schäme mich nicht dafür. Ich habe eher das Gefühl etwas stolz zu sein, da ich mein Leben aktiv in die Hand nehme und an mir arbeite. Therapie ist ja harte Arbeit und etwas was zusätzliche Energie kostet, da man versucht sich selbst in eine gute Richtung zu verändern. Man leistet also etwas und gibt sich Mühe (jedenfalls wenn man es richtig angeht). Darauf kann man stolz sein.
Oh ja, dieses Stolz Gefühl kenne ich auch gut! Doch immer wieder kommt die Scham dann doch durch. Evtl auch etwas Frust.
Das ist überhaupt kein Grund, sich zu schämen.
Mit einem gebrochenen Bein geht man zum Orthopäden, dann zur Physiotherapie und lässt sich behandeln, bis man wieder klarkommt. Kein Mensch schämt sich dafür.
Und mit einem gebrochenen Herzen soll man allein klarkommen, sich nicht behandeln lassen? Was für ein dummes Vorurteil.
Ich glaube aber, es hilft, wenn du auch von anderen als dir selbst hörst, dass du dich nicht schämen musst. Bei Scham kommt es ja genau darauf an, wie man von außen gesehen wird.
Ja, das Vorurteil finde ich auch dumm. Hilft dennoch nicht, wenn's ums Fühlen geht! ;)