Scham davor Grooming und von Sadismus geprägte Beziehungserfahrung in der Psychotherapie anzusprechen?
Mit 16 war ich 1,5 Jahre lang mit einem 37 Jährigen den ich in einem dubiosen Chat kennengelernt habe in sowas wie einer Beziehung. Real Life Erfahrungen inklusive.
Tatsächlich weiß ich bis heut nicht, wie ich das in der Psychotherapie ansprechen soll. Ich weiß, ich hab das Ganze noch nicht verarbeitet, zudem diese Beziehung auch wirklich die Hölle war.
Es verfolgt mich, und ich würde auch gern endlich gewisse Muster für mich aufarbeiten, nach all den beschissenen Jahren.
Hat jemand irgendwelche Tipps, wie ich mit dem Thema beginnen kann? In meinem Leben läuft es ansonsten grad echt gut, mein Psychotherapeut freut sich mit.. Dementsprechend "leicht" waren auch gefühlt die letzten 30 Sitzungen.
Keine Ahnung ob und wie ich mit der Tür ins Haus fallen soll, und wie bereit ich dafür sein sollte.
Es liegt jetzt halt schon 8 Jahre in der Vergangenheit.
4 Antworten
"Es gibt da etwas, das ich bisher noch nicht angesprochen habe, das mich aber belastet, auch wenn es schon acht Jahre her ist ..."
Das könnte so ein Therapie-Anfangssatz für Dich sein. Was hältst Du davon?
Für Psychotherapeuten ist es übrigens ganz normal, dass PatientInnen erst später mit irgendwelchen Geheimnissen oder Tabuthemen in die Stunde kommen.
Natürlich ist das wichtig. Und du musst auch nicht den Therapeuten schonen, weil der sich zur Zeit freut."
Aber fang am besten mit deiner Scham an.
Du könntest ja alles, was dir dazu einfällt in einen Brief schreiben und auch, dass es dir schwerfällt das Thema anzusprechen. Und es ihm dann so erstmal geben.
Das machst du nach deinem Tempo.
Eine Möglichkeit wäre es vielleicht, deinen Beitrag hier auszudrucken und dann bei deinem Therapeuten abzugeben. Damit ist ein erster Schritt getan, und du gibt das Ansprechen des Themas ein Stückweit aus der Hand.