Richtiger RAM und Intel 14500 oder Ryzen 8500G?

2 Antworten

Hallo

Hey, ich bin dabei einen Desktop-PC für Office, Emails, usw. mit integrierter Grafik zu bauen und habe mir folgendes vorgestellt:
Andere Frage: Lohnt sich der Unterschied zum i5 14500? Ich weiß, hat mehr Kerne und mehr Threads aber würde sich der mehr für Desktop lohnen durch die mehr Kerne? Sind immerhin fast 70€ mehr.

Mit AM5 wird das aber ein teurer Office PC, aber auch mit dem intel i5 14500 Prozessor wird es nicht günstiger, sondern das Gegenteil ist der Fall.

Da es ein Office PC mit Schwerpunkt auf Desktop Anwendungen werden soll und du wahrscheinlich keine hohe Rechenleistung brauchst, für z.B. Videos rendern, würde auch ein AM4 Ryzen 5 5600G mit einem B450 oder A520 Mainboard und DDR4-3200 RAM mehr als ausreichen. Nur auf die CPU Unterstützung durch das BIOS/UEFI sollte geachtet werden, weil möglicherweise ein BIOS/UEFI Update notwendig werden kann, bevor der Prozessor auf dem Board läuft und das kann u.U. zum Problem werden.

Eigentlich kannst du dafür auch einen intel i3 4 Kern Prozessor nehmen und selbst das wäre wahrscheinlich noch zu viel für dein Vorhaben. Einen i5 14500 brauchst du für dein Vorhaben also wahrscheinlich eher nicht.

Ansonsten bietet der i5 14500 deutlich mehr Gesamtleistung, als der Ryzen 5 8500G Prozessor. Zum Video Rendern wäre also der i5 14500 klar im Vorteil. Bei Anwendungen die nicht alle Kerne auslasten und für Spiele auch, ist aber die Single Core Leistung entscheidend und da liegen beide Prozessoren fast gleich auf.

https://www.cpubenchmark.net/compare/5835vs5841/Intel-i5-14500-vs-AMD-Ryzen-5-8500G

Der Ryzen 5 8500G hat aber ein großes Manko. Er hat nur 10 PCIe 4.0 Lanes. Da auf einem A620 oder B650 AM5 Mainboard für gewöhnlich der erste PCIe x16 Steckplatz und der erste M.2 Slot direkt mit den PCIe Lanes vom Prozessor angebunden werden, kann eigentlich der erste PCIe x16 Steckplatz nur mit 8 PCIe 4.0 Lanes angebunden werden und der erste M.2 Slot nur mit 2 PCIe 4.0 Lanes. Beide Steckplätze werden so aber um die Hälfte ihrer eigentlichen Kapazität beschnitten.

https://www.amd.com/en/product/14086

Native PCIe® Lanes (Total/Usable): - 14 / 10

Andere Ryzen Prozessoren, die echten, nicht die abgespeckten, stellen 24 PCIe 3.0/4.0 Lanes bereit, 16 für den ersten PCIe x16 Slot und 4 für den ersten M.2 Slot.

Meine Frage: Beim RAM steht "Profile - INTEL XMP (Version 3.0)" ... ist die Kombination mit AMD AM5 trotzdem machbar oder unnötig kompliziert?

Ja, funktioniert trotzdem und nein, es ist nicht wesentlich komplizierter.

Richtiger RAM und Intel 14500 oder Ryzen 8500G?

Für einen Office PC sollte 8 bis 16GB RAM ausreichen. Empfehlen würde ich 16GB, falls du doch mal das eine oder andere Spielchen zocken möchtest, vorausgesetzt das dafür auch die CPU Grafikeinheit ausreicht.

Für den Ryzen 5 5600G eignet sich am besten ein DDR4-3200 Dual Channel RAM Kit, für den Ryzen 5 8500G ein DDR5-5200 Dual Channel RAM Kit und je nach Mainboard für den i5 14500 Prozessor, ein DDR4-3200 bzw. ein DDR5-4800 Dual Channel RAM Kit, weil damit jeweils bestmögliche Leistung, bei höchstmöglicher Stabilität, gewährleistet wird.

Für den Ryzen 5 5600G Prozessor eignet sich ein B450 oder A520 AM4 Mainboard, aber auch ein B550 Mainboard, was aber unnötig wäre. Für den Prozessor kann u.U. ein BIOS/UEFI Update notwendig werden.

Für den Ryzen 5 8500G Prozessor eignet sich ein A620 oder B650 AM5 Mainboard. Da der Prozessor noch brandneu ist, wird dafür auf den meisten AM5 Mainboards ein BIOS/UEFI Update Pflicht sein, vermute ich mal.

Für den i5 14500 Prozessor eignet sich am besten ein intel Sockel 1700 H610, B660 oder B760 Mainboard. Da auch dieser Prozessor noch recht neu ist, wird auch dafür auf den meisten Mainboards ein BIOS/UEFI Update notwendig werden.

Deshalb solltest du in jedem Fall darauf achten, das dass Mainboard auch ein BIOS Flash Button hat, womit das BIOS/UEFI im Notfall auch ohne unterstützter CPU im Blindflug aktualisiert werden kann.

Erklärung zu den Speichergeschwindigkeiten:

Das wird jetzt aber auch eine etwas umfangreichere Lehrstunde.

Die erreichbare Speichergeschwindigkeit hängt heute nicht mehr allein vom Mainboard und den RAM Modulen ab, so wie früher mal, sondern auch vom Prozessor.

Aber der Reihe nach. Fangen wir mit dem Mainboard an und arbeiten wir uns dann langsam zum Prozessor vor.

Laut den Mainboard Spezifikationen des angegebenen B650 AM5 Mainboards, können vom BIOS/UEFI des Mainboards folgende Speicherkapazitäten verwaltet und folgende Speichergeschwindigkeiten am Speichercontroller eingestellt werden:

https://www.asrock.com/MB/AMD/B650M%20Pro%20RS%20WiFi/index.de.asp#Specification

- Dual Channel DDR5 Memory Technology
- 4 x DDR5 DIMM Slots
- Supports DDR5 ECC/non-ECC, un-buffered memory up to 7200+(OC)*
- Max. capacity of system memory: 192GB
- Supports Extreme Speicherprofile (XMP) and EXTended Profile für Übertaktung (EXPO) memory modules
  • 7200+ (OC) = overclocking

Sehr schwammig formuliert! Damit werden alle einstellbaren Speichergeschwindigkeiten abgedeckt, von 4800MT/s bis hin zu 7200MT/s, inklusive aller Speichergeschwindigkeiten, die nur via overclocking erreichbar sind. Eine Trennung nach nativ unterstützter und nur via overclocking erreichbarer Speichergeschwindigkeit, ist aus diesen Spezifikationen nicht zu entnehmen. Das hat AsRock schon mal besser hinbekommen.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht sind aber keine garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten, sondern da steht nur, welche Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI am Speichercontroller eingestellt werden können, inklusive den Speichergeschwindigkeiten, die nur mit übertakten des Speichercontrollers erreicht werden können, mehr steht da erst mal nicht.

Deshalb bedeuten die Angaben in den Mainboard Spezifikationen auch nicht, das der Speichercontroller wie selbstverständlich mit allen einstellbaren Speichergeschwindigkeiten laufen muss, vor allem nicht mit den Speichergeschwindigkeiten, die nur via overclocking erreichbar sind.

Der Speichercontroller befindet sich nämlich im Prozessor und nicht irgendwo auf dem Mainboard und auch nicht in den RAM Modulen selbst. Und dort im Prozessor wird nun die Speichergeschwindigkeit vom BIOS/UEFI eingestellt. Der Speichertakt ergibt sich dann erst aus der Anzahl der Zugriffe pro Sekunde auf den RAM. Ansonsten ist der RAM selbst auch nicht getaktet und läuft auch nicht selbständig mit irgendeiner Geschwindigkeit. Und deshalb spielt auch der Prozessor bzw. die Prozessor Spezifikationen, eine wichtige Rolle, wenn es um die erreichbare Speichergeschwindigkeit geht.

Die RAM Module müssen dann aber selbst auch noch mit der am Speichercontroller eingestellten Speichergeschwindigkeit mithalten können. Sie müssen also auch für die am Speichercontroller eingestellte Speichergeschwindigkeit ausgelegt sein. Das wird durch die Speicherprofile vorgegeben, welche die RAM Module mitbringen und nach deren Vorgaben der Speichercontroller, in dem eingesetzten Prozessor, vom BIOS/UEFI konfiguriert wird.

Zu diesen Speicherprofilen gehört auch das XMP bzw. EXPO. Das XMP bzw. EXPO wird von XMP bzw. EXPO overclocking RAM Module mitgebracht und kann dann im BIOS/UEFI ausgewählt und aktiviert werden. Diese RAM Module werden dann selbst auch noch, erst via XMP, bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Die Speichergeschwindigkeit wird aber auch dafür am Speichercontroller im Prozessor eingestellt und nicht an den RAM Modulen selbst.

Der Speichercontroller in dem Ryzen 5 5600G Prozessor ist erst mal für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM Modulen ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.

https://www.amd.com/en/product/11176

System Memory Specification: - Up to 3200MT/s

Der Speichercontroller in dem Ryzen 5 8500G Prozessor ist erst mal für den Betrieb mit bis zu DDR5-5200 RAM Modulen ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.

https://www.amd.com/en/product/14086

Max Memory Speed:
2x1R - DDR5-5200
2x2R - DDR5-5200
4X1R - DDR5-3600
4x2R - DDR5-3600
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Und der Speichercontroller in dem i5 14500 Prozessor ist erst mal für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM bzw. DDR5-4800 RAM Modulen ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal. Vom Mainboard hängt dann ab, ob DDR4 oder DDR5 RAM Module eingesetzt werden können, je nach dem, ob auf dem Mainboard DDR4 oder DDR5 RAM Slots vorhanden sind.

https://www.intel.de/content/www/de/de/products/sku/236784/intel-core-i5-processor-14500-24m-cache-up-to-5-00-ghz/specifications.html

Speichertypen
Up to DDR5 4800 MT/s
Up to DDR4 3200 MT/s

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus, die dann auch mit schnelleren RAM Modulen genutzt werden können, wird zwangsweise der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten verringert. Das würde dann Speichercontroller, also den Prozessor, und die XMP overclocking RAM Module betreffen. Auf AMD EXPO RAM Module, die mit der AM5 Plattform eingeführt wurden, trifft das Gleiche zu.

Dabei spielt es auch keine Rolle, welche Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI des Mainboards, am Speichercontroller in dem Prozessor, eingestellt werden können und für welche noch so hohe Speichergeschwindigkeit die RAM Module ausgelegt sind. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor beim MEM overclocking nicht mitspielt, dann wird es damit nix.

Ob und wie hoch sich der Speichercontroller in einem bestimmten Prozessor übertakten lässt, kann auch nicht vorhergesagt werden, denn das ist abhängig von den individuellen Eigenschaften jedes einzelnen Prozessors, auch aus der gleichen Serie. Der eine kann mehr und der andere halt nicht. Das heißt, das selbst wenn das MEM overclocking bei anderen Funktioniert, das nicht daraus geschlossen werden kann, das es in jedem weiteren Fall genauso sein muss.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Die Mainboards wurden zwar mit den in den jeweiligen Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste (QVL) zu dem jeweiligen Mainboard zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus den Memory Support Listen. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Wenn nun, für entsprechend schnelle RAM Module, eine höhere Speichergeschwindigkeit via XMP bzw. EXPO eingestellt wird, als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel des Guten für den Prozessor sind.

In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP oder EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit, bei aktiviertem XMP bzw. EXPO, zusätzlich manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO MEM overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromigration

Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Auch deshalb rate ich von overclocking jeglicher Art ab.

Wenn du dich trotzdem an MEM overclocking, mit Speichergeschwindigkeiten außerhalb der CPU Spezifikationen, versuchen möchtest, um diese Speichergeschwindigkeiten mit entsprechend schnellen XMP bzw. EXPO RAM Modulen nutzen zu können und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Modulen, dann kannst du das gerne machen, mit allen Problemen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

mfG computertom

Hallo,

wenn das System nur für Office und zum Surfen sein soll, dann reicht schon etwas wesentlich günstigeres aus. Ein AM4 System mit Ryzen 5 5600G und 2x 8GB DDR4 3200 MHz RAM und gut ist.
Doch auch dein Vorschlag passt so. Der RAM ist kompatibel und der Aufpreis zum i5 lohnt sich nicht wirklich. Zudem hast du da eine eine aktuelle und aufrüstbare AM5/DDR5 Plattform.

LG

dErBeStE4411 
Fragesteller
 10.02.2024, 14:15

Dankeschön für die Antwort :) Würde für den Ryzen 5 8500G auch ein A620 Mainboard gehen? Oder gibt es da Leistungstechnisch einen Unterschied zum B650?

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