Regen vorherbestimmen?

2 Antworten

Niederschlag vorherzubestimmen ist generell schwierig; abzuschätzen am ehesten anhand Niederschlagsradar und Augenbeobachtung; Now-Cast, -Watch resp., dann sogar durchaus mit hoher Aussagekraft.

Es gibt spezielle Wolkenabfolgen oder aber Wolkenformationen wie Begleitwolken (z.B. pannus, auch bekannt als „Schlechtwetterfetzen“), die Niederschlag ankündigen, in deren Gegenwart also eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, dass im Umkreisradius von sagen wir ein bis 10 km zu diesen Wolken in absehbarer Zeit mit Niederschlag zu rechnen ist.

Ganz klassisch lässt sich der Niederschlag einer heranschleichenden (Ana-)Warmfront simpel erahnen, indem sich der bereits leicht geübte Wolkengucker der Abfolge der aufziehenden Wolkengattungen, -arten und -unterarten sowie von deren Begleitwolken im Querschnitt einer Warmfront folgendermassen gewahr wird:

Als erstes machen sich vereinzelte Zirren in Form von Cirrus uncinus und Cirrus fibratus am Oberrand der Troposphäre bemerkbar. Diese verwirren sich häufig gerne rasch zu Cirrus intortus, worauf sich das Gewölk bereits innerhalb einer bis wenigen Stunden zu einem geschlossenen Zirrostratus verdichtet, der die Sonne zunächst milchig-weiss, herauf noch als Cirrostratus nebulosus milchig-hellgrau durchschimmern lässt.

Im weiteren Verlauf der Annäherung der Bodenfront sinkt die Wolkenbasis ab und ein milchig-mausgrauer Altostratus translucidus löst die immer dunkler werdende beobachtbare Zirrostratuswolkendecke ab.

Im Zuge der zunehmenden Mächtigkeit der mittelhohen Schichtwolke — inzwischen hat sich ein Altostratus opacus herausgebildet — und dem darin bewerkstelligten Tröpfenwachstum ihrerseits bei ziemlich schwachem Aufwind zwar — dennoch genügt der geringe Aufwind um die kleineren, allmählich heranwachsenden, grösser werdenden Wolkentröpfchen mittels Wachstum durch Diffusion zu heranreifenden Wassertröpfchen und schliesslich auch durch Koagulation und Koaleszenz zu stattlichen Nieseltröpfchen gedeihen zu lassen — ist synchron zur absinkenden Wolkenbasis Virga feststellbar.

Die sich entwickelte und sich weiter in Richtung der Erdoberfläche hin entwickeln werdende Altostratus opacus virga lässt schon sehr bald die ersten niederfallenden Nieseltropfen auf des aufmerksamen Wolkenguckers Haut erspüren: Altostratus opacus praecipitatio pannus (virga) veranlasst dann den behutsamen Regenallergiker höchst dringlich zum sofortigen Aufsuchen eines wetterfesten (und insgeheim eines 107 % wasserdichten) Unterschlupfes in greifbarer Nähe, denn:

Hat nämlich der scheinbar harmlose, schwache Niederschlag erst einmal eingesetzt, wird sich dieser sukzessive zum für den an der Bodenwarmfront typischen, anhaltenden und oftmals ergiebigen Landregen — eine milde Ausprägung von Starkregen — intensivieren, Nimbostratus (auch bekannt als die unheilstiftende, nie enden wollende Landregenwolke, die ganze Dörfer und Städte unter Wasser zu versetzen vermag, ohne dass Blitz und Donner, geschweige denn signifikant Wind im Spiel ist) hat jetzt das Sagen, exakt Nimbostratus praecipitatio pannus (in einiger rückliegender Entfernung zur Bodenfront auch wieder mit Virga).

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaft, Beobachtung, Erfahrung, Studium

Regenradar anschauen mit Prognose. Klappt bei Wetter.com eigentlich ganz gut. Nur so Nieselregen Wolken kann das Radar nicht erkennen.