Radioaktiver Lichtschalter an alter Nachttischlampe, Leuchtfarbe radioaktiv?

10 Antworten

Deine Oma wird die Lampe sicher seit Jahrzehnten benutzt haben. Wirklich sorgen wegen etwas Radon in dem Lichtschalter würde ich mir nicht machen. Falls du dir Gedanken machst, entsorge die Lampe und gut ist. Ein Geigerzähler wird da nichts messen können, zumal es auch viele natürliche Strahlungsquellen gibt.

Grrmpffl 
Fragesteller
 24.02.2017, 06:52

Ja, da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Wollte mich mit dem Geigerzähler irgendwie"absichern". Danke für Deinen Kommentar. Schmeiße die Lampe gleich in den Müll..

0
grisu2101  25.02.2017, 17:26

Aehm, ich wiederspreche nur ungern, aber ein Geigerzähler mit Alpha-Strahlrohr misst hier eindeutig etwas, sogar etwas mehr...
Auch ein Gamma-Rohr misst hier etwas, dieses rührt von den Zerfallsprodukten her.

0
53645364  17.04.2018, 17:13

radium nicht radon

0

Das langanhaltende Nachleuchten in der Dunkelheit bezeichnet man als Phosphoreszenz. Du kannst dich über diesese Stichwort informieren.

Es gibt oder gab auch radioaktive Leuchtfarben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtfarbe

Gefährlich waren diese aber nur für Personen, die in erheblichem Umfang mit sehr großen Mengen von diesen Leuchtfarben in Kontakt kamen, z.B. Arbeiterinnen, die tagein tagaus solche Leuchtfarben auftrugen und dabei den Auftragungspinsel zum Anfeuchten in den Mund nahmen, oder Bundeswehrsoldaten, die großflächig radioaktive Leuchtfarbe abkratzen mussten.

Wenn man aber einen einzelnen kleinen phosphoreszierenden Lichtschalter in einem Raum hat, dann ist die von ihm ausgehende Gefahr vernachlässigbar klein, selbst wenn es sich um Radium-Leuchtfarbe handeln sollte.

Grrmpffl 
Fragesteller
 24.02.2017, 06:46

Vielen Dank für Deine Erklärung! Das beruhigt mich jetzt ein wenig. 

0

Nicht alles, was im Dunkeln leuchtet, muss radioaktiv sein. In den meisten Fällen ist es das NICHT.

Aber selbst wenn ich konservativ davon ausgehe, dass tatsächlich radioaktive Isotope verwendet wurden, dann ist größte Gefahr der Abrieb (du fässt die Sachen an -> Partikel bleiben an deinen Fingern hängen -> in kurzer Zeit hast du diese Partikel am Butterbrot, an der Nase, in den Augen, im Körper.)

Die radioaktive Strahlung ist in der Regel so schwach, dass sie selbst in einem Abstand von 10-20 cm bereits keine gesundheitlichen Auswirkungen mehr zu erwarten sind, selbst wenn die Sachen im Schlafzimmer stehen.

Wenn du deine Sachen nicht einfach wegschmeißen willst (wovon ich ausgehe, denn sonst hättest du es einfach getan und dir nicht die Mühe gemacht hier eine Frage zu stellen!), du aber trotzdem ein ungutes Gefühl hast, dann empfehle ich dir einen Geigerzähler zu kaufen (oder in deinem Fall empfehlenswerter: einen Geigerzähler mieten).

Für eine Messung radioaktiver Strahlung brauchst du keine Fachkenntnisse. Hier ist genau dein Problem beschrieben: https://mieten.mit-koepfchen.de/radioaktive-baustoffe/

Noch ein Wort zu Radon: SOLLTEN deine Sachen wirklich erhöht Radioaktiv sein, dann ist da nicht nur Radium drin, sondern "alle möglichen" Produkte aus der Uran-Radium-Zerfallsreihe. In diesem Fall würde auch Radon entstehen. Radon ist ein radioaktives Gas, das Lungenkrebs erzeugen kann. Aber die Menge, die aus einem Lichtschalter emittiert wird, ist ein Witz gegen das, was bei deinem Haus aus Keller und EG kommt.

Meine Meinung: Schmeiß' deine Sachen nicht aufgrund einer Vermutung weg! Das wäre schade darum. Miete dir lieber einen Geigerzähler und mache dir selbst ein Bild! Danach kannst du immer noch entscheiden, was du tust. 

Grrmpffl 
Fragesteller
 24.02.2017, 13:49

Danke für Deine ausführliche Antwort! Meinst Du denn, das tägliche An- und Ausknipsen könnte schon schädlich gewesen sein..?

0
technikhirn  24.02.2017, 17:39
@Grrmpffl

Das glaube ich kaum: Erst einmal müsste der Schalter überhaupt radioaktiv sein (ohne Messung ist das reine Spekulation!). Selbst wenn der Schalter radioaktiv strahlend wäre, dann ist es vermutlich eine glatte Kunststoff-Oberfläche, die relativ wenig Abrieb hat. In sofern wäre der Schaden extrem überschaubar - selbst wenn er strahlend wäre.

Ich habe in einem Nebengebäude selbst noch einen leuchtenden Lichtschalter und die Radioaktivität dieses Schalter einmal mit einem Geigerzähler selbst gemessen. Da war nichts auffälliges.

0

Scheinbar ist dies die Woche der Radioaktivität.

Das, was der Schalter an deiner Lampe tut, ist lu­mi­nes­zie­ren. Das bedeutet, dass der Schalter mit einer Farbe versehen ist, die irgend eine Form von Energie nutzt, um zu leuchten.

Es gibt sogar Farbe, die reagiert mit magnetischer Energie zum leuchten. Und unser Planet hat mehr als genügend magnetischer Energie. Der Schalter würde also nicht aufhören zu leuchten, weil das Magnetfeld der Erde auch nicht einfach aufhört.

MatthiasHerz  24.02.2017, 06:55

Diese Farbe auf den Schaltern alter Lampen enthält tatsächlich minimale Anteile radioaktiver Substanzen. Mit Magnetismus hat das nichts zu tun.

1
Grrmpffl 
Fragesteller
 24.02.2017, 06:55

Echt? Stellen gerade so viele Leute Fragen dazu? Ok, verstehe - aber diese Lumineszenz würde in den 50ern und 60ern hauptsächlich mit radioaktiver Farbe erreicht, oder?

1
sunnymarx1977  24.02.2017, 09:59
@Grrmpffl

Der Hype um Radioaktivität war eigentlich mitte der 40er, als das Manhattan-Projekt durchgeführt wurde. Da gab es sogar radioaktive Zahnpasta. :o)

Allerdings möchte ich doch stark bezweifeln, dass nach dem Fall der Bomben auf Japan noch irgend wer die Strahlung für Gut befunden hat. Also Farbe mit radioaktiven Elementen kann ich mir echt nicht vorstellen.

0

Schmeiss die Lampe doch einfach weg. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann dass es radioaktive Farbe ist.

Grrmpffl 
Fragesteller
 24.02.2017, 06:31

Ja, das werde ich auch sofort machen. Hab trotzdem so Angst, dass wir jetzt krank werden.

0