Psalm 119,71, wie wurde er gedemütigt und von wem?

5 Antworten

wie wurde er gedemütigt

Ein paar Verse vorher schreibt der Psalmist:

"Bevor ich gedemütigt wurde, irrte ich. Jetzt aber halte ich dein Wort" (Ps 119,67)

Das ist der einzige andere Hinweis auf die Demütigung, er irrte sich.

und von wem

Selbst wenn er von Richtern gedemütigt wurde, führt er dies trotzdem auf Gott zurück, da er das Gesetz für von Gott gegeben hält.

Hallo WeisheitVonOben (Klasse Name!)

Je nach Übersetzung sieht das so aus:

NW Psalm 119:71 Es ist gut für mich, daß ich niedergebeugt worden bin, Damit ich deine Bestimmungen lerne.

SB Psalm 119:71 Es ist gut, dass ich Kummer erlitten habe, denn dadurch lernte ich deine Vorschriften kennen.

EL Psalm 119:71  Es war gut für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich deine Ordnungen lernte.

EH Psalm 119:71  71 Dass ich gedemütigt wurde, ist für mich gut, damit ich deine Gesetze lerne.

LU Psalm 119:71  71 Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich deine Gebote lerne.

Geraten wir in große Schwierigkeiten können wir das als Prüfung verstehen. Und in dieser Prüfung können wir lernen noch mehr auf Gott und seinen Sohn Jesus Christus zu vertraue, noch ernsthafter zu beten sowie gewissenhafter die Bibel zu studieren und danach zu handeln. Wie wir unter Belastung reagieren, zeigt wo wir an unserer Persönlichkeit noch etwas verbessern können. Leid wird uns dann nicht verbittern, wenn wir erkennen, dass wir dadurch zu noch wertvolleren Menschen werden können.

Jesus Christus hat uns gezeigt wie man auch unter größten Demütigungen im Glauben stand halten kann. Psalm 119:67 zeigt jedoch das hier nicht Jesus gemeint ist sondern der Bibelschreiber - oder jeder werte Leser, der diesen Psalm wie ein Dankgebet vorträgt.

Schlimme Prüfungen sind vom Gott der Bibel zugelassen - er verursacht sie aber nicht:

Jakobus 1:13 Keiner sage, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott versucht.“ Denn Gott kann nicht von üblen Dingen versucht werden, noch versucht er selbst irgend jemand. 

Beste Grüße

Jens

Anmerkung und Nachtrag:

Hiob dachte das über ihn hereinbrechende "Strafgericht" käme vom Gott der Bibel - es wurde in Wirklichkeit von Satan herbeigeführt. Wie treu Hiob war können wir aus folgendem sehen - auch als Vorbild:

NW Hiob 2:9, 10 Schließlich sagte seine Frau zu ihm: „Hältst du immer noch an deiner Integrität fest? Verfluche Gott und stirb!“ Er aber sagte zu ihr: „Du redest wie eine Frau ohne Verstand. Sollen wir von dem wahren Gott nur Gutes annehmen und nicht auch Schlechtes?“ Bei alldem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen.

Der Sprecher ist nicht genannt, jedoch der, den er anspricht, schon.

Warum gedemütigt wurde, erschließt sich aus (67).

Das Wie ist nicht genannt.

Das Wie konnte ich auch nicht auf die schnelle herausfinden. Aber er wurde von Gott gedemütigt:
Psalm 119, 75: HERR, ich weiß, daß deine Gerichte recht sind; du hast mich treulich gedemütigt.

In diesem Psalm geht es zuerst um Demütigungen durch "Frevler, Stolze", die nicht an Gott glauben und die den Sprecher beleidigen, mobben, angreifen, täuschen, betrügen usw.

Es geht aber auch um Demütigungen, die der Herr dem Sprecher zufügt, um ihn dazu zu bringen, fester zu glauben. "HERR, ich weiß, dass deine Urteile gerecht sind; in deiner Treue hast du mich gedemütigt."

Demütigung also als Strafe für noch ungenügenden Glauben. "Wen der Herr demütigt, den liebt er."

Insgesamt ein archaisches Welt- und Menschenbild. Der Mensch als Knecht Gottes, wie im Islam bis heute.