Praktische Führerscheinprüfung?

1 Antwort

Ein Fahrlehrer darf dich rein von Gesetzeswegen her nur zur Prüfung anmelden, wenn seitens des Fahrlehrers eine ausreichende Eignung des Schülers vorliegt. Das bedeutet einfach gesagt, der Schüler ist fertig ausgebildet und damit reif für die Prüfung sowie die Zeit danach.

Da aber zusätzlich auch noch der Ruf der Fahrschule mit dran hängt, weiter aber auch der Ruf des ausbildenden Fahrlehrers, so kann man das als zusätzliches Argument dafür verwenden, dass ein Fahrlehrer nur zur Prüfung fährt, wenn der Schüler auch dafür bereit ist.

Wenn man das beides aber einfach mal ausklammert ist es für gewöhnlich schon so das ein Fahrlehrer den Schüler erst dann zur Prüfung anmeldet, wenn der Schüler auch bereit dazu ist. Am Ende steht nunmal eine Prüfung und auch wenn es für viele Schüler eine gewisse Qual darstellt führt nichts daran vorbei. Es nützt nichts hunderte Fahrstunden zu fahren da sich ab einem (relativ frühen) Punkt alles nur noch wiederholt und man salopp gesagt nur noch im Kreis fährt.

Der Bundesdurchschnitt an absolvierten Fahrstunden inkl. Sonderfahrten liegt nach meinem Kenntnisstand bei 38 Fahrstunden. Es gibt aber natürlich regionale teils enorme Unterschiede, so liegt der Schnitt im ländlichen Bereich auch niedriger als im städtischen. Dann gibt es natürlich Unterschiede bei großen Städten und eher kleinen Städten und ein als Prüfungsgebiet zugelassenes Dorf mit einer Ampel und einem Kreisverkehr ist auch relativ schnell durchgearbeitet während Großstädte mit Bus, Tram, Stadtautobahn, 4 (und mehr) Fahrspuren in eine Richtung... zeitaufwendiger sind.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ja, ein Fahrlehrer hat dafür ein Gefühl und er meldet den Schüler an sobald dieser bereit dazu ist. Meist werden vor der Prüfung noch 2 oder 3 Termine gefahren um die letzten "Schwächen" auszubügeln, aber grundlegend ist der Schüler dann schon bereit.

Ein Indikator für das Ende der Ausbildung ist, wenn einzelne Grundfahraufgaben intensiver geübt werden. So ist bspw. die Gefahrenbremsung häufig mit einer der letzten Übungen die absolviert werden, einfach weil a) kein Fahrlehrer bock drauf hat täglich mehrfach den Anker zu werfen und b) es für den Schüler auch kaum einen Lerneffekt hat dies zu früh zu lernen wenn die grundlegende Fahrzeugkontrolle noch nicht mal sitzt.

So Dinge wie Abfahrtkontrolle etc. werden meist noch in der letzten Fahrstunde abgearbeitet, auch hier ist der Lerneffekt am Anfang der Ausbildung zu gering weshalb solche Dinge zum Ende geschoben werden.