Polizei und Therapie (abgeschlossen)?
Hallo, ich habe mal eine Frage.
ich habe mich für ein Studium bei der Polizei beworben und warte derzeit auf die PÄU. Nun habe ich in letzter Zeit viel gelesenen und bekomme langsam Angst, evtl als untauglich eingestuft zu werden. Ich war für ein paar Monate (ca 4 Monate mit 1 Stunde Sitzung je 1-2 Wochen) in Therapie, weil ich meine Vergangenheit ein wenig aufgearbeitet habe. Beispielsweise Trennung der Eltern etc. Ich habe diese Therapie gemacht, um mehr über mich selbst zu erfahren und auch weil ich neugierig war wie das Ganze so abläuft und evtl auch wie ich mich nochmal von einer anderen seite besser kennen lernen kann.
Hätte ich gewusst, dass sich mein Leben nochmal so verändert (habe bereits win abgeschlossenes Studium) Bzw. Das ich mich nochmal weiterentwickeln möchte, hätte ich niemals ein psychologisches Gespräch begonnen.
Die Therapie habe ich vor zwei Monaten beendet. Der Therapeut stellt mir jetzt für den Polizeiarzt ein Gutachten aus, in welchem er von sich aus meine FÜR IHN sichere Diensttauglichkeit darstellt (er war zb jemand, der gesagt hat, wie sehr der Beruf zu mir passen würde etc.). Das letzte Wort hat sowieso der Polizeiarzt. Ich bin kerngesund. Und alles was ich da angesprochen habe sind keine Sachen, die in Zukunft nochmal auftreten könnten. Das ist abgeschlossen und durch.
Kann mir trotzdem jemand sagen wie gut/schlecht meine Chancen für die Tauglichkeit stehen? Ich finde es um ehrlich zu sein super schade aufgrund einer „Weiterentwicklung“ solche Nachteile zu haben. Ich muss mir jetzt für meinen „Fehler“ Gedanken machen, obwohl das in meinen Augen nichts ist, wofür man sich Gedanken machen sollte. Hat jemand mit so etwas Erfahrung gesammelt und wurde trotzdem genommen Bzw. hatte im Auswahlverfahren eine so reelle Chance, wie jemand, der nie in einem Gespräch war?
danke und liebe Grüße
2 Antworten
Nein, da musst du dir keine Sorgen machen. Wärst du bspw wegen Suizidgedanken/ Depressionen, Aggressionen oder BurnOut in Therapie gewesen, sähe das evtl anders aus.
Du kannst bei dem, was die Leute freiwillig erzählen und zugeben, immer eine saftige Schippe drauflegen!
Es spielt auch schon eine Rolle, ob ich Trennung meiner Eltern im Alter von 2, 8, 14 oder 22 erfahre. Als Erwachsener .... Nunja.
Bedenklich ist die Zeit. Die letzte Sitzung ist erst 2 Monate her! Und es ist ja offensichtlich, warum FS damit aufgehört hat. Da ist ein Rückfall - wohin auch immer - noch zu sehr möglich!
Weil ich das hier gerade lese: die Trennung meiner Eltern ergab sich als ich 5 Jahre alt war. Jetzt bin ich 24. die Trennung lief damals echt super schlecht und das zog weitere Folgen. Beispielsweise ein Elternteil nicht sehen zu dürfen usw usw.. Ich habe mich nie wirklich damit auseinander gesetzt und mir nie wirklich Zeit genommen. Für mich im Fokus stand immer Studium, Arbeit, Sport usw. Ich wusste aber das ich irgendwann mal darüber reden möchte mit jemandem, der das objektiv sieht und war neugierig. Deswegen habe ich das letzte Jahr einfach gemacht. Ich brauchte es nicht dringend. Wie bereits gesagt: hätte ich gewusst, dass das mir auf die Füße fallen könne, hätte ich das nicht gemacht. Da frage ich mich auch, was das für eine Art „Rückfall“ sein sollte, wenn die Entscheidung der Beratung zu aller erst aus Neugierde bzw. einfach Beratung entstanden ist? Ich hatte ja nie einen Zwang, Suizid etc., bei dem man denken könnte: einmal = immer.
Dann dürfte das gut gehen!
Die Polizeiärzte ticken auch etwas unterschiedlich und es ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Aber SOLLTE der erste eine pdu erklären, legst du Widerspruch ein. Dann guckt sich das ein anderer nochmal an!
Und wie gesagt, den Begriff THERAPIE vermeiden.
Ich denke nicht, dass es dir generell das Genick bricht. Wann willst du anfangen? Wegen des Zeitfaktors!
Danke für dein Kommentar ! Ich bin etwas erleichterter! :)
Ich möchte im Oktober 2020, also diesen Jahres starten. Da ist ja dann auch etwas Zeit verstrichen zwischen Therapieende und Studienbeginn. April 2021 wäre auch noch ok. Aber all zu lange warten möchte ich ehrlicherweise auch nicht, da ich aus meinem aktuellen Job gerne raus möchte. Das mit dem Widerspruch hört sich gut an!
Man muss das nur vorsichtshalber geschickt formulieren. Dann wird das schon.
Hättest du früher gefragt, hätte ich dir geraten, es nicht anzugeben.
Polizeiärzte MÜSSEN mit dem, was sie wissen, nach Vorschrift handeln/umgehen. Die pdv300 gibt ihnen wenig Handlungsspielraum. Da sind sie manchmal ganz froh, etwas NICHT zu wissen.
Mir haben viele vielen geraten es nicht anzugeben glaub mir. Aber die Frage ist halt - wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das rauskommt und wie schlimm ist es, wenn usw. Ich möchte ungern in 20 Jahren „auf der Straße“ sitzen. Meine KK weiß auch davon. Da ist eben auch die Frage inwiefern der Polizeiarzt da Einblicke haben kann. Oder vllt auch die Beihilfe usw usw.
Haben sie nicht. Man hätte nur mit dem Hausarzt d'accord gehen müssen. KK hat Schweigepflicht und Beihilfe beginnt bei Null.
Mit "früher" meine ich VOR deiner Bewerbung. Aber du wolltest es angeben, daran hatte meine Meinung g ja auch nichts geändert. Und es ist ja nun passiert und auch okay. Sonst hättest du dich nicht entspannt auf den neuen Job einlassen können.
Lass mal hören, wie es ausgeht ✊
Der Hausarzt hat keine Kenntnis davon. Ich habe mich an den Therapeuten ohne Überweisung gewandt. Das geht auch so mittlerweile. Nur die KK weiß davon. Die hat das schließlich bezahlt. Und die PK, falls ich später wechseln will dann auch. Und Beihilfe wäre dann eben die Frage ob die Iwann das im Nachhinein erfahren KÖNNTE.
Bis jetzt habe ich noch gar nichts abgegeben. Ich habe die Formulare noch nicht ausgefüllt. Die liegen noch auf meinem Schreibtisch. Die PÄU ist durch corona auf einen unbestimmten Tag verschoben. Ich habe oft hin und her überlegt was der „bessere“ weg ist. Und was mich eben davon abhält ist, dass es irgendwie rauskommen KÖNNTE. Und das wäre in 10-20 Jahren echt sch****. Also bis jetzt ist noch nichts passiert. Außer das ich ein Gutachten angefordert haben für alle Fälle. Ich möchte mir einfach Meinungen einholen. Aber ist schwierig. 80% sagen gib es nicht an. 20 % sagen - gib es an und mein Gewissen sagt: gib es Save an - außer es kommt mit Sicherheit nie raus ;-)
Als erstes sollte sich NIEMAND, außer dem, der sie festzustellen hat, ein Urteil über die Tauglichkeit erlauben. Das kommt ganz schlecht an. Sollte das Schreiben so einen Wortlaut enthalten, empfehle ich, es umzuschreiben.
Ansonsten wird der Arzt sich einfach ein Bild machen und die Sache einstufen, wie er es für richtig hält. Das kann man vorher nicht sagen.
Grundsätzlich muss es nicht nachteilig sein. Eine PTBS haben wir alle mal. Der eine still und leise, der andere ganz offen.
Gruß S.
Ich bekomme einen Entwurf demnächst des Gutachtens. Erst dann kann ich sehen, wie es genau verfasst wurde. Aber schon mal danke für den Hinweis!
Das ist halt die Sache. Mit haben auch viele geraten nichts anzugeben. So möchte ich aber nicht fahren, denn das ist eben Teil meines Lebens gewesen. Allerdings so direkt einen Nachteil zu erhalten ist eben genauso „schlecht“. Weil ich mE genauso gesund bin wie Typ X, der nie ein Gespräch gesucht hat. Bzw ich evtl in best. Situationen besser umgehen kann als ein anderer. Aber das weiß man eben nicht. Ich hätte einfach so gerne die Sicherheit, dass mir der Offenlegung trotzdem „alles gut“ wird.
Es kommt nicht raus. Wie denn? Alle behalten ihre Schweigepflicht. Sogar die Beihilfe! Die PKV sowieso! Und die waren dich nie zuständig! Oder willst du weiter Therapie machen?! Dann bist du definitiv raus!
Warum füllst du erst jetzt medizinische Formulare aus? Welches BL ist das? Man muss genau lesen, wie sie ihre Fragen stellen. Oft ist es möglich, etwas nicht anzugeben, ohne zu lügen.
Aber es nützt nichts, wenn du da solche Angst vor hast und es wie ein Damoklesschwert über dir schwebt! Damit lässt sich nicht entspannt studieren.
Du könntest eines versuchen: Such die Nummer des medizinischen Dienstes raus und lass jemanden anrufen. Der soll sagen, er wolle sich bewerben, hätte aber eine freiwillige Therapie gemacht wegen .... Ob das ein Problem ist und ggf eine Bewerbung gar keinen Sinn macht. Dann bekommst du schonmal eine Antwort, wie sie generell damit umgehen.
Die Therapie ist durch. Und ich möchte das nicht weitermachen. Bzw sehe ich keinen Grund dazu. Und ich bin sowieso ab Ende erstmal gesperrt für 1-2 Jahre. Sollte ich irgendwann eine Therapie machen wollen/sollen - dann würde ich das wenn privat zahlen. ;-)
Berlin. Du machst erst den Test und bekommst dann die Formulare anschließend und bringst diese zur PÄU mit. „Waren oder sind Sie in Behandlung gewesen.....“ - die letzten 5 Jahre.
Hat schon jemand gemacht, der sich noch in Zukunft „bewerben wollte“. - direkt Antwort: du bist erstmal ab Ende für 1 Jahr gesperrt und uns ist es egal was du hattest. War sehr nett... nicht. 😂👍🏻
Würdest du ein mehrmaliges Beratungsgespräch ohne explizite Therapie dann garnicht erwähnen?
Wissen wir ja nicht. Eine Diagnose schreibt der FS nicht.