Plinius, extrem verwirrender Satz ^^?
Guten Abend, ich bin in einem der Briefe von Plinius, in dem er die Massenvergnügungen kritisiert, auf folgenden Ausdruck gestoßen, der mir ein wenig Kopfzerbrechen bereitet.
Hier zählt Plinius die schlechten Eigenschaften solcher Massenvergnügungen auf.
Nihil novum, nihil varium, nihil, QUOD SPECTA(VI)SSE SUFFICIAT.
Nichts Neues, nichts Abwechlungsreiches, nichts, was man einmal gesehen haben muss.
Es geht um das Fettgeschriebene. Was er meint, ist eindeutig. Man muss sich das alles nicht ein einziges Mal anschauen. Geht es aber nun um die wörtliche Übersetzung, wird das Ganze etwas schwieriger. Meines Erachtens handelt es sich hier um einen mit einem Infinitvsatz verschränkten Relativsatz, den man (einigermaßen) wörtlich folgendermaßen übersetzen könnte:
....nichts, von dem es nicht genügt, es einmal gesehen zu haben.
Wäre das so akzeptabel?
Vielen Dank im Voraus!
2 Antworten
Ich war jetzt kurz etwas verwirrt, weil es so wenig Sinn zu ergeben scheint.
Deshalb habe ich mal meine Ausgabe aufgemacht und festgestellt, dass es „...quod non semel spectasse sufficiat“ heißt. (Hast du wohl einfach vergessen abzutippen)
Dann scheint mir deine Übersetzung treffend zu sein. Eine wörtliche(re) Übersetzung scheint hier schwer möglich. Wenn du den Relativsatz etwas getreuer behalten willst, ginge wohl auch:
„Nichts, das einmal gesehen zu haben, nicht genügte“
Hallo,
spectare kann auch prüfend betrachten bedeuten.
Dann bekommt der Satz einen Sinn:
Nichts, das - hat man es kritisch betrachtet - ausreichend ist im Sinne von:
Nichts, das einem kritischen Blick standgehalten hätte.
In Deiner Übersetzung stört mich das 'nicht' vor dem genügt - das findet sich nirgends im lateinischen Satz.
Herzliche Grüße,
Willy
im Originalsatz steht es