Physik begabte, wie viel Energie verbraucht ein Wasserkocher...
Streitgespräch im Büro:
Mein Kollege bahauptet, dass es Energie spart, kaltes Wasser aus der Leistung in der Wasserkocher zu füllen, anstatt warmes aus der Leitung zu nehmen. Weil die Energie, die man verbraucht, niedriger sei, als die Energie, die man verbrauchen würde, wenn man heißes Wasser einfüllen würde!? Erklärung: Er meint, dass die Energie, die durch die Abwärme der Leitungen und das erneute Wiederaufheizen der Therme im Keller verbraucht würde plus das heiße Leitungswasser im Kocher zum kochen zu bringen (das schätzungsweise 60-70 Grad warm ist) höher sei. Wohlgemerkt bezieht sich die Diskussion nur auf den entnommenen Liter Wasser unter der Voraussetzung, dass die Therme ohnehin eine großen Boiler mit heißem Wasser hat. Unser Büro ist in einem großen Mietshaus mit zentraler Warmwasserversorgung und Heizung, die mit Gas betrieben wird. Wir sind im ersten Stock, dass heißt die Leitungen sind vom Keller nicht all zu lang bis zu unserem Wasserhahn.
Vielleicht gibt es Menschen, die eine aussagekräftige Antwort auf diese zugegeben etwas alberene Frage geben können.
8 Antworten
Eine Antwort ohne Diskussion aus meinem Wohnzimmer:
Ich denke mal, dass das eine rein theoretische Frage ist. Die Frage stellt sich also, welches Gerät den besseren Wirkungsgrad hat. da die Leitungen mitbeheizt werden müssen, denke ich auch, dass der Wasserkocher mit kaltem Wasser schon besser wäre. Unter der Voraussetzung, dass das Wasser aus einem Boiler kommt, der sowieso beheizt wird, die Leitungen als Umlauf funktionieren und also heisses Wasser am Ventil ansteht, wäre das aber nicht so. Dann ergibt sich, dass ich meinen Wasserkocher nur zum Aufheizen um 30K brauche.Soll mich jetzt noch den Widerstand von einer warmen Heizwendel ins Verhältnis zu einer warmen setzen? Auch das ist wieder eine von vielen Störgrössen. Über sowas kann sich der K-l-u-g-s-c-h-e-i-s-s-e-r im Fernsehen im weissen Kittel ne Rübe machen, mir ist das alles zu umständlich. Bringt ja nichts, wenn man sich um Tausendstelpfennige streitet. Albern finde ich diese Frage nicht, es ist aber eher etwas für ein Physikseminar. Nicht für mein Wohnzimmer :) Freundliche Grüsse und ein Kompliment meinerseits für diese gute Frage.
Ui, ich sehe gerade, jetzt wirds echt heiss!
Es kommt auf den Heißwasserverbrauch des Boilers an, aber rein rechnerisch ist der Energie (und Wasser) verbrauch des Wasserkochers geringer.
Generell erhitzt ein Wasserkocher das Wasser effektiver ohne größere Verluste. Sollte also der Boiler auch mit Strom betrieben werden, dann ist in jedem Fall der Wasserkocher effektiver, da hier eben keine Leitungsverluste auftreten. Gleicht der Boiler es damit aus, dass das Wasser günstiger erwärmt wird, z.B. durch eine BHKW, dann kann das warme Wasser aus dem Boiler günstiger sein.
So pauschal lässt es sich also nicht sagen. Das musste im Extremfall knallhart genau ausgerechnet werden.
Ganz deutlich wird es, wenn Du z.B. mit Solarthermie die Warmwasseraufbereitung machst. Dann hätte man quasi nur die Wartungskosten der Anlage, die sowieso anfallen und dann ist das warme Leitungswasser günstiger als der Mehraufwand durch den Wasserkocher.
Weiterhin werdet ihr nicht die einzigen sein, die warmes Wasser aus der Leitung nehmen, sodass das warme Wasser meist direkt anliegt und man nicht erst nur kaltes Wasser bekommt. Weiterhin erwärmt die zentrale Wasserversorgung das Wasser eh immer, sodass es auch erwärmt wird, wenn man es nicht benutzt. Nur um den Energieschwund auszugleichen.
Nee, die Argumentation ist anders: Die Effizienz eines Wasserkochers ist deutlich höher als die eines Boilers / Durchlauferhitzers. Bei einem Wasserkocher geht ein Großteil der Wärmeenergie in das zu erhitzende Wasser, während bei einem Boiler / Durchlauferhitzer viel Energie an die Umgebungsluft abgegeben wird.
@schnulli00,
mach kein´ Schnulli :), das ist doch das kleinere Problem, nimm einfach mal was ökonomischeres an, hier gehts um prinzipielles... ich finds geil...
freundliche Grüsse
Und wo kommt Dein warmes Wasser her? Vermutlich vom Wasserwerk, vorgewärmt; nämlich aus dem Hahn... Genauso wie Dein Strom aus der Steckdose kommt und Du das ganze Gerede über AKWs nicht verstehst.
Ich will nun nicht über Sinn und Unsinn von tausendstelpfennigen diskutieren. Aber wenn man schon unsinnige Vergleiche und unsinnige Rückschlüsse zieht dann dann muß man sich auch an die Vorgaben halten. ;-)
Ein Durchlauferhitzer und eine gasbetriebene Therme im Keller sind riesen Unterschiede bezüglich Wirkungsgrad und Energiekosten. Ebenso die Tatsache, ob Warmwasser sofort am Hahn ansteht oder nicht. Und ob die Effizienz eines elektrischen Wasserkochers höher ist als die einer Gastherme? Ich denke eher nicht. Wie war das noch mit Äpfeln und Birnen vergleichen?
Ähm, die Energieeffizienz eines Wasserkochers ist höher, wie ich und andere beschrieben haben, allein weil der Wärmeverlust durch Transport nicht gegeben ist.
Und Kosten kann man nicht nur in Cent oder Pfennigen angeben, sondern auch in CO2-Emissionen angeben. Ausserdem wäre mal zu berechnen, wie viel Teile eines Kraftwerkes eingespart werden könnten, wenn alle die gesteigerte Effizienz nutzen würden.
Ja, ganz viele tolle wenns und abers.....
Jetzt ich wieder : man unterstelle mal vorhandene Zirkulationsleitung, Warmwasser liegt also immer an. :-)
Ach lassen wir das ;-)
Dein Kollege hat Recht mit dem Argument, dass bei der Warmwasserversorgung natürlich ziemlich viel Energie verschwendet wird, wenn ich z.B. zur Entnahme von nur einem Liter heißem Wasser dazu das gesamte Wasserleitungssystem unnütz aufheize (Bei 100 Liter Wasser wäre dieser Verlust nur noch 1% davon!). Bei der Vergleichsrechnung müsste man aber erst wissen, wie lange die Wasserleitung ist, welches Material, welcher Querschnitt und welche Isolationsart hier vorzufinden ist. Wenn es sich um einen Elektrokocher handelt, müsste man letztlich die Gaspreise gegen die Strompreise aufrechnen.
Aber extremst knallhart. das ist eine Frage fürs Physikseminar, nicht für den Alltag. MfG.