Philosophie (Leviathan) Thomas Hobbes

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Brauchst Du ehrlich gesagt nicht zu lesen, Hobbes nimmt den Heutigen Naturzustand in unserer Gesellschaft unter sein Visier.

Hobbes geht von einem Naturzustand aus, in dem die Menschen ohne Gesetz und ohne Staat leben und in welchem jeder alles beanspruchen kann. In seiner Vorstellung eines Naturzustand herrschen Gewalt und Gesetzlosigkeit; die Menschen führen – in seinem negativem Weltbild einen „Krieg aller gegen alle“, in dem „der Mensch, dem Menschen ein Wolf ist. Wölfe sind ebenso wie Menschen Rudelwesen, die sich einer Rangfolge unterordnen.

"Mit dem Unterschied das ihre Stellung sich nicht als Gesetz der Gerechtigkeit darstellt, sie beruht auf dem Gesetz der natürlichen Ordnung."

Die Gründe hierfür sind einerseits Wettstreben und Ruhmsucht – Leidenschaften, die der grundsätzlich boshaften Veranlagung entspringen. Sie „scheuen keine (Staats) Gewalt, sich Weib, Kind und Vieh eines anderen zu unterwerfen das Geraubte zu verteidigen sich zu rächen für Belanglosigkeiten wie ein Wort, ein Lächeln, einen Widerspruch oder irgendein anderes Zeichen der Geringschätzung“. Als dritte Triebfeder kommt noch der „Argwohn“ hinzu. Da auch der Rechtschaffene annehmen muss, sein Gegenüber sei auf seinen Reichtum und seine Freiheit aus, wird er präventiv versuchen diese Gefahr ausschalten. Mehr noch als ein 'natürlicher' animalischer Wesenszug des Menschen ist es also seine rationale Antizipation, sein denken, streben nach Absicherung erzeugt immer mehr Hunger („der künftige Hunger macht den Menschen hungrig“), die ihn in den Krieg zwingt. Entgegen weit verbreiteten Annahme kennt Hobbes auch im Naturzustand Moral in Form des Gesetzes der Natur (lex naturalis). Jedoch wird dies durch den Zwang zur Selbstverteidigung völlig überlagert. Infolge dieses Krieges leben die Menschen „in ständiger Furcht und der drohenden Gefahr eines gewaltsamen Todes“, ihr Leben ist „einsam, armselig, scheußlich, tierisch und kurz.“ (Burnoutsyndrom).

Kurz und knapp, unser heutiger gesellschaftlicher Status, beruht auf einem Naturgesetz, (animalis) das als Gesetz der menschlichen Ordnung angewendet wird.

Astroprofiler  29.09.2011, 19:37

Danke, ;-)))

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Fabrikulla  13.09.2014, 15:49
@Astroprofiler

So würde ich das nicht sagen, schliesslich schreibt Hobbes nicht über den heutigen Zustand, sondern sein Werk basiert auf die Zeit, wo er lebte (30-jähriger Krieg). Aber es ist durchaus so, dass es heute noch aktuell ist. Erster und Zweiter Teil sind zu empfehlen.

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Zur Not Wikipedia.

Kurz gesagt: Menschen treten einige in gegenseitigem Einvernehmen und am besten vertraglich besiegelt, einige natürliche Freiheiten ab und schließen sich zu einem "Staat" mit Staatsgewalt zusammen und erhalten im Gegenzug dafür von der Staatlichen Gewalt Sicherheit und Gerechtigkeit (Daher auch dieses berühmte Bild, ein Monster bestehend aus Menschen). Ohne Staatliche Gewalt gibt es keine Gerechtigkeit, sondern nur das Naturrecht des Stärkeren (zwischen Staaten ist es genauso, ohne Staatsverträge). Die Menschen bekämpfen sich gegenseitig und jeder handelt aus tiefstem Herzen egoistisch, homo homini lupus.

Sonst kann man das Buch auch lesen, ist nicht so wahnsinnig anspruchsvoll und Hobbes wiederholt sich sowieso dauernd.