Pfandflaschen suchen - Gute Idee für Challenge?
Jedes Mal wenn ich durch die Stadt laufe, sehe ich Pfandflaschen. Nehme sie aber nicht mit, oder wenn dann nur, wenn ich eh auf dem Weg zum Einkaufen bin und zufällig eine am Weg sehe.
Vor 2 Tagen sah ich auf einem relativ kurzen Weg bestimmt 10 Pfandflaschen (z. T. im Gebüsch).
Ich dachte mir, dass ich einfach mal 2 Stunden durch die Stadt gehen könnte, nur um Flaschen zu suchen. Ich frage mich, wie viele ich da finden würde?
Findet ihr das eine gute Idee?
Umfrage: Was schätzt ihr, wie viele Pfandflaschen (meine nur die, die 0,25 € einbringen) ich innerhalb von 2 Stunden finden könnte?
Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen
7 Antworten
Man kann hier von bedürftigen Leuten, Steuerpflicht, niedrigem Stundenlohn, Challenge-Aktionen und was weisd ich noch alles reden. Für mich ist der traurige Knackpunkt, dass trotz allem Ökogeschrei wie "Schluss mit Plastikmüll, Umweltschutz, Save the Planet" usw. die Wegwerfgesellschaft immer noch nichts dazugelernt hat oder nichts lernen will. Noch schlimmer: diejenigen, die sich mit der Verantwortungslosigkeit dieser Gesellschaft aus Not ein paar Cents dazuverdienen wollen, werden mit Steuer- und Meldepflichten kontrolliert.
Das Ding ist, selbst wenn Du 25 Stück findest, sind das 6.25, also 3.12 Euro pro Stunde. Nicht grad ein toller Stundenlohn.
Klar, wenn man gar nichts hat und am absoluten Rand der Gesellschaft lebt. Oder wenn man bei der Rente mies darsteht und irgendwie Geld dazu bekommen muss.
Aber wenn Du einigermaßen jung bist und in die Gesellschaft "passt", dann bekommst Du doch auch einen Job für Mindestlohn, oder?
Mit etwas mehr Qualifikation, bekommst Du dann doch schon ein Stück weit mehr.
Klar, einfach aus Spaß kannst Du das natürlich machen. Da solltest Du aber bedenken, dass Du jemand anderem die Gelegenheit nimmst etwas Geld damit zu verdienen - auch wenn dein Einfluss sicher nicht sehr groß ist.
Gruß
Nicht nur für Challenge, kann schon ordentlich was einbringen. Bei einer Challenge ist der Ehrgeiz noch höher, sodass man somit noch viel mehr sammelt. Saugute Idee, musst aber schnell sein.
Das kann man machen, und es kann durchaus etwas bringen (es gibt Personen, die damit 5-stellige Beträge im Jahr einnehmen), wenn man folgendes berücksichtigt:
- Wer ALG-II erhält, hat anrechenbare Einnahmen - alle Pfandeinnahmen sind also beim Jobcenter anzugeben
- Die Einnahmen sind einkommensteuerpflichtig (Bundesfinanzhof I R 273/71):
Wer aus eigenem Antrieb herumliegende leere Flaschen einsammelt und durch Rückgabe an Verkäufer verwertet, erzielt Einkünfte aus einer sonstigen Leistung im Sinne von § 22 Nr. 3 EStG. Die Kosten, die man zur Einnahmeerzielung aufwendet, können abgezogen werden. Jährliche Freigrenze 256 €.
Ggf. sind in Extremfällen auch Einkünfte aus Gewerbebetrieb und Umsatzsteuerpflicht zu prüfen.
ABER: welcher Hartzer gibt so etwas beim Amt an??? wohl niemand, es läßt sich jaa uch kaum kontrollieren vom jobcenter aus
Wenn du lustig bist und das aus Spaß Mal machen willst, dann bitte.
Allerdings nimmst du damit die Möglichkeit anderen Leuten was weg zu nehmen, die es dringender als du haben z.B. Rentner oder Menschen die wirklich am Limit leben. Du könntest dir stattdessen auch einen MiniJob suchen.
Flaschen sammeln ist außerdem dreckig und anstrengender als man denkt (!) Man bedenke wieviele km du laufen musst um 10€ zu bekommen. Kommt natürlich darauf an wo du lebst. Auf dem Land sind es mehr in der Stadt mit Sicherheit weniger.
Wieviel € du mit einem Lauf bekommst ist außerdem sehr unterschiedlich. Laut einer Reportage ist das wie Glück.
Die Reportage die ich dir dazu empfehle ist von ,,Puls Reportage" auf YouTube. Die haben das ganze aus Lust und Laune mal für uns gemacht, damit wir uns ein Bild machen können wie anstrengend das sein kann. Kannst dir ja ein Bild machen :)
P.S. wenn ich eine Pfandflasche habe, die ich nicht mehr mit mir tragen möchte, dann Stelle ich die bewusst neben die Mülleimer, damit Pfandsammler erst gar nicht wühlen müssen. Im Idealfall drücke ich es den Sammlern direkt in die Hand. Kleine Dinge bewirken Wunder ;)
z.B. Rentner oder Menschen die wirklich am Limit leben.
Die haben wohl genau so wenig wie ich.
Jeder hat Recht auf Grundsicherung. Auch Rentner und Obdachlose.
Ich beziehe selber Hartz4 und lebe sozusagen am Limit.
Ich hatte bis vor einem Monat noch einen Minijob als Reinigungskraft. Das war für mich der Horror. Konnte mir neben ALG2 100 € anrechnungsfrei hinzuverdienen.
Pfandflaschen zu suchen ist für mich um einiges angenehmer, als zu putzen. Außerdem ist man beim Flaschensuchen sozusagen sein eigener Chef!