Percy Jackson vs Harry Potter?

Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen

Harry Potter ist besser 80%
Percy Jackson ist besser 20%

6 Antworten

Harry Potter ist besser

Tut mir leid, aber Percy Jackson (und die Fortsetzungen) verkörpert für mich eigentlich nicht mehr als Bücher für depressive Pubertierende, die keinen guten Geschmack für Literatur haben. Früher habe ich in jeder Sekunde gehofft, in einem meiner Freunde einen Satyr wiederzuerkennen und wenn ich geflucht habe, dann meist bei den Göttern:-) Jedes Buch habe ich gelesen, obwohl mir der Schreibstil schon damals herzlich wenig gefallen hat. Jetzt stehen diese Bücher in meinem Regal neben Meisterwerken von „richtigen“ Schriftstellern, was ich als etwas fehl am Platz empfinde. Doch sie werden weiter dort stehen als Mahnmal für mich, als Erinnerung an eine Geschichte, die eindimensionaler nicht sein könnte. Buch für Buch, Seite für Seite, Kapitel für Kapitel. Dass ein spannender Plot oder eine plausible Abfolge nicht existierte, verdrängte ich. Mal ehrlich, die Welt dahinter ist brillant (recherchiert) und Camp Halfblood (Half blöd laut Autokorrektur) ein Paradies auf Erden, neues Wissen über die griechische Mythologie inbegriffen. Der fatale Fehler oder eher die Achillesferse der Geschichte war leider sie selbst. Genau. Du hast dich nicht verlesen. Das Universum, dass somit geschaffen wurde, ist sehr interessant, obwohl ihm meiner Meinung nach mehr Dynamik zugutekommen würde. Wenn ein Teil einer Geschichte, ein Kapitel oder nur eine Seite weggelassen werden könnte, trägt sie nicht zur Geschichte bei und sollte damit auch nicht die 300 Seiten füllen. Schade, denn dann würden die meisten von Percys Büchern nur noch so um die 50 von ihnen umfassen. Die Struktur besteht einzig und allein aus einer Aneinanderreihung von Kämpfen und unwichtigen Gesprächen. Kann mir einer von euch alle Kämpfe eines Buches aufzählen?! Ich kann und konnte es nie.

Die zweite Schwäche der Reihe umfasst die Tiefe der Charaktere. Ein guter Charakter äußert sich normalerweise in jener Weise, dass er wirklich existieren und dem Leser sogar tagtäglich über den Weg laufen könnte. Percy, der als Titelheld der Reihe fungiert, soll also durch eine realistische Note näher an den Leser herangeholt werden. Ein weiterer Aspekt wäre die Anregung der Sympathie der Leser gegenüber des „Helden“, hier also Percy, zum Beispiel durch einen Safe-the-cat-moment. Meiner Ansicht nach fühle ich mich nur aufgrund seiner Hintergrundgeschichte dazu gezwungen, ihn zu mögen, was ihn für mich auch nicht mehr sympathisch macht. Alle Charaktere, ausnahmslos, sind ein- oder zweidimensionale Strichmännchen in weiß oder schwarz. Natürlich bestimmt seine Geschichte, wer man ist, aber Charaktereigenschaften sollten auf Ereignisse aufbauen. Ein weiterer Punkt, den Percy unrealistischer den je macht. Ein Charakter sollte ein unabgeschlossenes, sich änderndes Wesen sein, ein Organ, ein Prozess und immer am Anfang einer neuen Entwicklung. Percy aber ist ein austauschbarer, stinknormaler Titelheld in hell weiß und gutaussehend. Mal ehrlich, was ist denn seine Schwäche? Seine Ecken und Kanten oder seine Tiefgründigkeit? Seht ihr, dasselbe Muster passt übrigens auf so gut wie alle anderen Figuren (auch in den Fortsetzungen), vor allem aber auch auf die Besatzung der Argo II. Der einzige Lichtblick von ihnen ist Leo, der definitiv relativ realistisch und tief gegliedert ist, auch wenn der Autor es leider nicht geschafft hat, die vorhandenen Grundlagen richtig zu verwenden. Auch das Aussehen der Figuren macht die Geschichte nicht besser, im Gegenteil. Wie oft muss ich noch erwähnen, dass ein Charakter in einem Buch hineinversetzbar sein sollte? Auch die Ausrede, dass es sich hier um Halbgötter handelt, ändert nichts. Eine Geschichte mit perfekten Figuren macht allenfalls keinen Spaß und keiner will sie demnach lesen.

Am schlimmsten jedoch waren meiner Meinung nach die konstruierten Liebesgeschichten. Das, was uns als wahre Liebe verkauft wird, ist schlicht und weg eine Mischung aus emotionaler Abhängigkeit und „Rumschleckerei“. Wer nicht ohne jemanden leben kann, kann auch nicht lieben. Keine der Beziehungen hätte im wahren Leben ernsthafte Chancen gehabt. Die zentrale Frage und der zentrale Konflikt besteht eigentlich nur aus der berüchtigten „Beziehungsfrage“. Wer wird die Freundin von dem? Leider finde ich auch den Umgang mit Homosexualität nicht gerade gelungen, weil ich es als ein gewöhnlicher Bestandteil des normalen Lebens ansehe, weshalb ich diese Sonderbehandlung nicht verstehe. Der Autor scheint seine Figuren oder das bisschen Charakter, was diese eben ausmacht, nicht zu verstehen. Ein Percy wird der Freund von einer Annabeth, bei der er sich verstellen muss und eine Rachel, bei der Percy er selbst sein kann, wird abserviert, ist klar.

Die Gründe, weshalb ich Percy und seine „Abenteuer“ nicht leiden kann, häufen sich zwischen meinen Gedanken. Natürlich gibt es da noch viele mehr. Zum Beispiel die Menge an Charakteren (Helden des Olymp). Aus dem einfachen Grund, dass es sich in diesem Fall um sieben Halbgötter handelt, hat keiner von ihnen Zeit, sich zu entfalten und zu entwickeln. Lückenfüllercharaktere wie Jason und Piper, um die Sieben vollzukriegen und mit noch weniger Charakter und Entwicklung gefüllt werden, sollten meiner Meinung nach weggelassen werden. Und von den Filmen muss ich gar nicht mehr sprechen, n´est pas?

Ich hoffe, ihr konntet meinen Standpunkt einigermaßen nachvollziehen, vielleicht konnte ich euch auch die Augen öffnen.

Jenny

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe alle Bände gelesen...sie waren schrecklich
Silberhell  23.11.2023, 08:05

To be fair, deine Punkte treffen in Teilen ebenfalls auf HP zu.

Alle jungen Leser warteten wie bekloppt auf die Briefe und fühlten sich von den Eulen vergessen und die Liebespaare hatten keine Substanz.

Potter selbst ist die unsympathischste Hauptfigur die mir jemals untergekommen ist und der Schreibstil ist meiner Meinung nach unglaublich anstrengend. Es gibt Bedienungsanleitungen die ich mit mehr Enthusiasmus gelesen habe.

Es bleibt am Ende eine Geschmacksfrage und keine der Reihen ist Weltliteratur, das ist ein Anspruch den Bücher ab 12 nach meiner Meinung aber auch nicht erfüllen müssen.

Percy hat bei mir den Bonus das nebenher zumindest Wissen vermittelt wird.

Wenn es aber ein Anspruchsvolleres Buch für diese Altersklasse sein soll, dann wäre der goldene Kompass eine gute Entscheidung.

0
Harry Potter ist besser

Man kann die beiden Bücher nicht vergleichen. Ich liebe beide Reihen.

Percy Jackson ist besser

Ich denke man kann es nicht wirklich vergleichen weil es unterschiedliche Genres sind und zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben worden sind aber wenn ich zwischen eins von beiden entscheiden müsste wäre es PJ. Nicht nur sind die Charaktere besser, und mit besser meine ich realistischer, sympathischer und mehr komplex, die allgemeine Geschichte ist (mein Geschmack nach) interessanter und lehrreicher. Ein Problem was ich immer schon mit HP hatte war das alles so schwarz und weiss ist, es ist entweder gut oder böse was es halt realistisch gesehen nicht ist. PJ packt einfach mehr themen an und macht dardurch alles interssanter weil man sich in den Charakteren vielleicht auch wieder spiegeln kann. PJ hat weniger plotholes und Rick Riordan ändert nicht ständig sachen nach der Veröffentlichung eines buches XD aber da sind wir schon bei einem anderen Thema. Ich liebe HP und bin als kind damit aufgewachsen, und war bessessen. Aber wenn ich halt objektiv das bewerten müsste wäre das halt die Antwort.

LG

Man kann die beiden Reihen nicht wirklich miteinander vergleichen. Percy Jackson ist eher für jüngere Kinder geschrieben, da es keine starken Verstrickungen gibt und die Sprache auch eher einfach gehalten ist. Obwohl Harry Potter natürlich auch für Jugendliche geschrieben ist, spricht es genauso Erwachsene an. Vor allem sind aber der Hintergrund und die ganzen Zusammenhänge wesentlich tiefgründiger und viele Sachen werden einem auch erst bewusst, wenn man etwas älter ist.

Die nachfolgende Reihe von Percy Jackson, Helden des Olymps, ist jedoch um einiges "reifer" und auch eher für Jugendliche und nicht für Kinder gedacht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ja sehe ich auch so! Ich liebe Percy Jackson, Harry Potter und Twilight! Aber wenn ich mich entscheiden müsste würde ich glaube ich Percy Jackson und dann Twilight und Harry Potter nehmen xD