Paranoid, Angst wegen Filmen?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo lottix,

Ich finde deine Reaktion vollkommen normal. Ich habe früher aus sehr gerne Horrorfilme gesehen und kann diese mittlerweile überhaupt nicht mehr anschauen.

Bei Dir hat das angucken jedoch zu Angstfantasien geführt, die auch deine Lebensqualität im Alltag beeinträchtigen.

Darum ist es wichtig, dass Du dich von der Angst nicht beherrschen lässt und lernst diese Angst zu steuern, damit sie später dann auch verschwindet und dich loslässt.

Es ist ja so, dass unser Gehirn nicht unterscheiden kann zwischen Realität und Fiktion. Wenn Du dich also vielen Bildern von Gewalt, Horror und Apokalypse aussetzt, dann codiert das Gehirn dies als eine Realität.

Und da unser Unbewusstes die Hauptaufgabe hat uns zu schützen schickt es dann zum Schutz Angstgefühle, die davor bewahren sollen sich weiter solchen Sachen auszusetzen. Das fühlt sich natürlich nicht gut an, aber das Unbewusste sieht zunächst mal keine andere Möglichkeit.

Darum ist es wichtig dem Unterbewusstein zu vermitteln, dass diese Filme keine Bedrohung für Dich sind. Das Du solche Filme nicht mehr ansiehst versteht sich dabei von selbst.

Angst wird normalerweise mit verhaltenstherapeutischen Methoden sehr gut behandelt.

Darum kannst du selbst schon eine ganze Menge tun. Hier schicke ich Dir mal eine sehr wirksame Selbsthilfemethode, die du selbst direkt anwenden kannst.

In der Psychologie nennt man diese Art Arbeit Approximation. Schrittweises annähern. Dabei ist es wichtig deiner Angst einen Namen zu geben, damit Du lernst sie selbst zu steuern. Und das geht so:

Das geht in Kurzform folgendermassen:

  1. Die Angst benennen. Du gibst Ihr einen Namen, so das du beim nächsten Mal wenn sie sich tagsüber meldet z.B. sagen kannst: "Aha, da ist sie wieder die Angst vorm Horror." oder wenn das für Dich besser passt und noch tiefer geht: "Die Angst aufgefressen zu werden oder die Angst zu sterben." (Anm. Ich würde die Angst auch wirklich so nennen. Nimm den Namen der dir sponatn einfällt. Das Unbewusste versteht am besten Klartext. Oder wenn Du das selber zu dir sagst kannst Du auch sagen: die Angst vorm Sterben oder die Angst von Monstern getötet zu werden, denn darum geht es ja in letzter Konsequenz.)
  2. Dann deine Ängste sortieren: Dazu machst du dir eine Liste z.B. von 1-10 und priorisierst alle deine Ängste, die dir einfallen. Wir haben ja als menschen oft sehr viel Ängste, die uns aber nicht immer bewusst sind. z.B. Angst vor Armut, Angst vor Prüfungen, Angst vorm Fliegen, Angst vor anderen Menschen, Angst sich zu blamieren usw. Also Namen geben und nach Stärke und Einfluß priorisieren. Du kannst wenn Du willst auch zunächst mit kleineren (Schwächeren) Ängsten experimentieren. Also Angst vor Ungeziefer oder so.
  3. Der Angst dann sicher und gestützt begegnen: Dazu suchst du dir ein Symbol für deine wichtigste Angst. (Ich bleibe mal bei deiner Angst vorm Horror oder von Monstern getötet zu werden und nenne sie mal so) Das nennt man in der Verhaltenstherapie "systematische Approximation ans Phobieobjekt s.o.). Wie isst man einen Elefanten? Stück für Stück. Mit dem Symbol kannst Du dann immer in Kontakt treten, wenn Du bewusst damit arbeitest. Ich würde sie mir sogar an deinen Arbeits-Lernplatz stellen oder legen und sogar ein Symbol in deine Brieftasche oder Handtasche, damit Du sie immer bei dir hast.
  4. Dann die Angst aus dir herausholen (externalisieren nennt man das). Somit gibst Du deiner Angst eine Gestalt außerhalb von Dir. Das ermöglicht Dir Dialoge, Beschreibungen und Handhabungen. Spüre dazu mal nach, wo die Angst in deinem Körper sitzt. Wenn Du nicht genau sagen kannst wo sie sich befindet rate einfach. z.B. im Nacken. Dann würdest du sie aus dem Nacken herausholen und vor dich stellen.Wenn Du sie aus dir heraus holst und eine Gestalt verleihst: Wie würde sie aussehen? Farbe, Form, Größe, wo ist sie bei dir im Raum? Ganz Genau beschreiben. Achte unbedingt darauf, dass Sie sich ausserhalb von Dir befindet. Du kannst die Angst auch mit Tüchern oder Decken im Raum positionieren oder eine Tonfigur oder Zeichnung zum Angstwesen außerhalb von dir gestalten. Dann legst du das an eine Stelle, die du gut sehen kannst.
  5. Jetzt beginnst Du mit der Angst zu spielen, sie steuern lernen: Dazu beginnst Du die Angst zu übertreiben. Spielerisch. Mach sie mal größer und dann lass sie wieder kleiner werden. Mit welcher Vorstellung, welcher Überzeugung, welchem Satz, welchem Wort, welcher stützenden Person gelingt das, kannst Du sie größer und kleiner machen. Dieser Schritt ist sehr wichtig. Hier lernst Du dich von der Angst nicht beherrschen zu lassen, sondern sie selbst zu beherrschen.
  6. Jetzt ganz wichtig! Die Angst als sorgende, nützliche, schützende, Gefährtin sehen, umwandeln: Betrachte die Angst nun als deinen Ratgeber oder Coach. Das ist sie ja auch in Wahrheit. Frage dich dazu: Wovor schützt sie dich? Worauf macht sie dich wirklich aufmerksam? Was ist ihr Anliegen dir zuliebe? Du kannst sie das auch alles direkt fragen, weil sie ja jetzt ausserhalb von Dir ist. Wenn Du das hast und sie deine aufmerksame, schützende Begleiterin ist, fragst Du dich wo stelle ich sie in Beziehung zu mir hin? Finde dafür einen guten Platz. Also so hinstellen, dass du immer wieder zu der schützenden Begleiterin an dieser Stelle schauen kannst und sie dich an den Schutz erinnert, den sie ja eigentlich dir schenken will.
  7. Mach dir nun ein Lösungs-/Wunsch-/Wunderbild: Frage Dich dazu: "Wie lebe ich, wenn ich (wenn ein Wunder passiert wäre) gut leben kann, wie schaut der morgige und übernächste Tag "gelöst" aus? Beschreibe das ganz genau. Male Dir dieses Wunsch-/Wunderbild auf. Das kann auch ein symbolhaftes Bild sein. Hänge Dir dieses Bild zusätzlich auf. Nimm immer wieder Kontakt damit auf. Das ist wichtig. So lernst du deine Angst zu berrschen und bist damit viel zufriedener. So hast Du 2 Bilder oder Symbole. Einerseits das Wunder, wie dein Leben aussieht, wenn es dir gut geht und andererseits das Schutzbild, welches dich daran erinnert wovor die Angst dich schützen will. Mache dir von beiden Bildern/Symbolen ein Foto. z.B. mit dem Handy und trage diese Bilder bei Dir oder lass sie auf dem Handy und schaue sie dir am Tag immer mal wieder an. Mach das ruhig öfters.
  8. Dein Unbewusstes wird es Dir danken. Diese Technik wird dir helfen wieder komplett angstfrei zu leben in bezug auf diese Horrorfilme.
  9. Das Ziel ist es der Angst beschützt zu begegnen, mit ihr in Kontakt zu kommen und ihre wahren Gründe zu erfahren.
  10. Viel Erfolg damit. liebe Grüße, Christoph

Ohh diese Phase hatte ich mit 13 bei SAW .Seit dem guck ich kein Horror mehr.Aber csi Miami und Castle ist echt harmlos. Ich würde dir scary Movie vorschlagen,denn die vergewaltigen Horror (metaphorisch gemeint.Sie machen sich drüber lustig.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich gucke fast täglich neue/alte Filme
lottix 
Fragesteller
 25.02.2018, 00:36

Jaa ich kenne scary movie, aber das macht nichts besser:( ich hab so fürchterliche Angst :D

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TrumpZug  25.02.2018, 02:11

Tja dann weiß ich auch nicht weiter

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