Pager Feuerwehr programmieren?

4 Antworten

Das kommt halt jetzt darauf an, was für Funkmeldeempfänger das sind.

Da die Alarmierung über Funkfrequenzen geschieht, wirst du dich immer auf dünnem Eis bewegen, es sei den du bekommst offiziell dafür eine Genehmigung.

Als Elektrotechniker hätte ich da gleich ein paar Ideen.

Heutzutage werden ja überwiegend Pager für das TetraPOL-Netz verwendet, da wirst du über eine offizielle Alarmierung nicht herumkommen. Es gibt hier aber auch Probealarmierungen.

Es werden aber vielleicht bei dir im Ortsverband mit Sicherheit noch einige analoge Funkmeldeempfänger für das 4m-Band ungenutzt herumliegen. Die Frequenzen werden in den meisten Landkreisen nicht mehr genutzt, sind aber noch weiterhin für BOS zugeteilt. Trotzdem würde ich dir hier größere Chancen einräumen hierfür eine Genehmigung zu bekommen, vorausgesetzt das ist eine offizielle Veranstaltung der Feuerwehr im Zuge der Jugendförderung.

Wenn dem so ist, dann gibt es mit Sicherheit auch noch analoge Funkgeräte für die bei euch zugeteilte 4m Frequenz, wie z.B. Fug13a o.Ä.
Baue dir da einen Adapter von Klinke auf den Eingang der Sprechgarnitur, auf der einen Seite das Funkgerät, auf der anderen ein Smartphone. Da gibt es einige Apps mit denen sich 5-Ton-Folgen erzeugen lassen, was dann die Pager auslöst.

PTT entweder manuell auslösen, oder es gibt auch Selektivruf-Programme für den Rechner, so daß PTT einfach über RS232 geht.

Was es sonst noch gibt: Das weltweite Gewebe und deren Verkaufs- und Verramsch-Platformen schwemmen immer wieder alte Pager aus dem Telekom-Dienst SCALL und deren Ableger an. Im Netz schwirren einige Anleitungen herum, wie man die Dinger auf die Frequenz 439,9875 umbaut. Das ist eine Frequenz im Amateurfunkband. Da braucht man natürlich jetzt jemanden mit Amateurfunklizenz. Erfahrungsgemäß arbeiten die Funkamateure aber gerne in Sachen Jugendförderung mit Einrichtugnen wie der Feuerwehr zusammen.

Theoretisch sollte es auch möglich sein, die Dinger bis auf eine Frequenz im PMR-Band zu bekommen und die POGSAC-Sequenz in ein PMR-Funkgerät einzuspeisen.

Ideen gibt es da viele - um ein wenig elektrotechnische Bastelei wirst du aber nicht herumkommen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Echte Pager gibt es nicht mehr. Damals funktionierten die über einen UKW Sender. Drehte man sein Radio ganz auf den linken Anschlag, konnte man eine der vier "Europager" Frequenzen hören.

Gesendet wurde dann einfach eine Ziffernfolge. Zuerst die Seriennummer des Gerätes und dann die Ziffernfolge die das gerät dann auf dem Display anzeigen sollte.

Wenn Du genug dieser alten Dinger in die Finger bekommst, kannst Du die auf kurze Reichweite benutzen:

https://rephlex.de/blog/2010/10/31/eurosignal-oder-das-piepsen-am-unteren-ende-des-radios-fm-ukw-87-5-mhz/

Auf der Seite ist ein Tongenerator der aus einer Zeichenfolge eine Audiodatei macht. Und die kannst Du mit einem FM Transmitter dann auf kurze Entfernung abspielen. Die Dinger werden benutzt um DAB+ oder MP3 vom Handy auf ein altes FM Autoradio abspielen zu können. Kann man den Transmitter auf die Europager Frequenz einstellen, dann kann man die damit auslösen.

Moderne Pager sind eigentlich nur ein ganz einfaches Handy und bekommt eine SMS die der auf seinem Display anzeigt. Diese SMS kann man dann natürlich von jedem Handy aus senden. Dazu muss man nur die Nummer des Pagers kennen. Vom Smartphone aus kann man dadurch auch direkt ganze Gruppen alarmieren in dem man denen alle eine SMS gleichzeitig schreibt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Commodore64  07.05.2024, 09:47

P.S.:

Es gibt auch "unabhängige" Pager, z.B. für Restaurants

https://www.amazon.de/Retekess-Rufsystem-Anrufzeit-Restaurants-Krankenh%C3%A4user/dp/B08LB9LNPC/

Hier kann man dann aber normalerweise keine Gruppen alarmieren. Das ist ja gedacht wie eine "Ziehen Sie eine Nummer" System, nur mit dem Unterschied, dass der Kunde keine Anzeige beobachten muss wann seine Nummer dran ist sondern dass das Ding Piepst und blinkt wenn er dran ist.

Auch funktionieren die Dinger nur auf wenige hundert Meter - wenn überhaupt mehr als 100m!

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Commodore64  07.05.2024, 09:54

P.P.S.:

Wie die analogen Dinger bei der (US) Feuerwehr funktionierten kann man in der Fernsehserie "Notruf California" sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=zXB_a7mxUP8

Das Funkgerät ist auf "Stumm" geschaltet. Hört das seine Nummer, schaltet es auf Laut. Da die Nummer drei mal wiederholt wird, hört man dann die beiden Wiederholungen der Töne die die Ziffern übertragen.

Die funktionieren wie die Wähltöne eines Telefons.

Bei Großalarmen hört man dann viel mehr Töne, da nicht nur die Ziffern für das Funkgerät das man hört gesendet werden sondern auch zusätzliche Ziffern für andere Funkgeräte von anderen Wachen.

Dafür gab es sogar Pager die auf der gleichen Frequenz mit hören und Alarm schlagen wenn die eine eingestellte Ziffernfolge hörten. Im Gegensatz zu einem "richtigen", also großen und schweren Funkgerät haben die dann nur Alarm geschlagen und nicht auf "Mithören" geschaltet. 70er Jahre Technik halt.

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Nun, man könnte ESP32 nehmen und ein kleines Wlan aufbauen, wo sich die "Pager" einlocken... Über einen Broadcastbefehl dann einen Codesenden, der die ESP32 etwas tun lässt. Blinken, Ton ausgeben ect... ESP32 sind der Vorteil, dass sie BT und Wlan schon inkludiert haben und man nur noch programmieren muss sowie ein paar Beuteile für die Optik und Akustik braucht. Und natürlich jemanden, der programmieren kann.

Alternativ wäre klassisch einfach einen Frequenzsender, und Geräte, die mit Filterstufen auf eine bestimmte Sendefrequenz reagieren... Also eine rein elektronische Lösung ohne programmieren.... Hier wäre zu klären, welche Frequenz man nutzen dürfte, ohne Ärger mit der Bundesnetzargentur zu bekommen (Aussenden von Störsignalen/Fremdsignalen...)

Da müsstet ihr euch etwas basteln, was komplett abseits des BOS-Funks läuft, denn alles andere wäre schon nicht mal mehr in einem Graubereich der Rechtsprechung.
Stellt lieber eine Box auf und lasst über ein Handy einen Alarmgong abspielen für die Alarmierung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Zugführer in einer größeren bayerischen Feuerwehr