Opa gestorben und ich fühle nichts
Also mal zur Erklärung: Meine Oma war mit einem Mann verheiratet, sie bekamen meine Mutter. Meine Oma hat sich dann von diesem Mann scheiden lassen und später jemand anderen geheiratet, mit dem bekam sie dann eine 2. Tochter, da war meine Mutter 16. Meine Mama wurde dann (mit 30 oder so) mit mir schwanger und hat sich von meinem Vater getrennt. Ich hab ihn einmal gesehen, das ist 5 Jahre her und ich will ihn gar nicht mehr treffen.
Ich bin immer mit ihrem 2. Mann als Opa groß geworden, ich nenne ihn auch Opa und ihren ersten Mann (den Vater meiner Mutter) hab ich noch nie gesehen. Meine Mutter versteht sich auch super mit ihrer Halbschwester und ihrem Stiefvater. Ihre leiblichen Vater, hat sie seit der Scheidung nicht mehr gesehen, nur mit seiner Mutter hat sie manchmal Kontakt. (meine Uroma)
Jetzt ist es aber so, dass der erste Mann meiner Oma gestorben ist. Ich hab es von meiner Mutter eigentlich ganz nebenbei erfahre, und als ich sie fragte ob sie zum Begräbnis geht meinte sie nur "Ja muss ich ja wohl, Oma geht übrigens auch hin". Es kam mir so vor, als würde sie es gar nicht wirklich interessieren. Und auch mir war es mehr oder weniger egal. Aber was mir dann wirklich weh getan hat, war, dass meine Muter und meine Oma nicht mal zur Beerdigung gehen konnten, weil auf der Parte kein Datum stand. Es stand sowas drauf wie "im engsten Freundes-und Familienkreis", aber es war doch ihr Vater, die Tochter gehört doch wohl zum engsten Familienkreis. Auch kein anderer Verwandter hielt es für nötig, ihr zu sagen wann die Beerdigung statt findet. Darum ist sie einfach nicht hingegangen.
Ist es normal, dass keiner von uns wirklich traurig war? Immerhin war es ihr Vater. Obwohl ich denke, dass wenn mein Vater sterben würde, es mir auch nichts ausmachen würde.
15 Antworten
"Liebe" entsteht nicht automatisch, nur weil jemand den "Status" als Vater oder Opa hat.. Auch familiäre Beziehungen müssen gepflegt werden, ansonsten ist man sich oft so fremd und fühlt so wenig, wie wenn man diese Person gar nicht kennen würde..
Die Person ist ja ein vollkommen Fremder für dich, von daher ist es verständlich, dass du da keine große Trauer zeigst. Ich kenn auch gut 50% meiner Verwandtschaft kaum und wär wahrscheinlich mehr betroffen, wenn meine Nachbarin stirbt, als wenns meine Großtante wäre, die ich wenns gut geht 1x in 5 Jahren sehe... Also denke ich schon, dass es ganz normal ist, da keine Trauer zu fühlen! Auch für deine Mutter, sie kannte ihn ja auch kaum...
zum einen kann beim friedhofamt nachfragen, wann die beerdigung ist, zum anderne auch die verwandschaft anrufen uns miteinander sprechen.
und es ist normal, das man zu manchen menschen keine beziehung hat und dann auch nicht trauert.
deine oma und mutter wären zur beerdigung gegangen, weil man gelernt hat, das sich das so gehört.zu mehr nicht.
es kann aber auch sein, das sie auf der beerdigung gemerkt hätten, was passiert ist und hätten getrauert.
so ist es einfahc einen karte mit eien rnachricht, mehr nciht.
aber wenn der leibliche Vater gestorben ist, dann muss man normalerweise nicht lange nachtelefonieren
du hast recht, sie wären nur hingegangen weil es sich so gehört
danke :)
So wie du schreibst gab es da so gut wie keine Beziehung (mehr), zumindest keine irgendwie persönliche (mit Nähe, Freundschaft usw.): da ist's ganz normal, auch keine Trauer zu empfinden - oder die, wenn da nicht mehr ist, von dem ich doch Name und Gesicht verbinden konnte. Andererseits bestand ja mal eine Beziehung; das mag für manche Grund genug sein, das - wie es so schön heißt: letzte Geleit - zu geben. Aber auch da sind Menschen verschieden, es gibt keine 'Norm' oder Reegel, und das ist gut so.
Ich finde das alles nicht so erstaunlich. Zwischenmenschliche Bindungen entstehen in erster Linie durch gemeinsame Erlebnisse. Durch die biologische Verwandtschaft entwickelt sich noch keine Bindung an eine andere Person. Daher kann es durchaus sein, dass der Stiefvater jemandem näher steht als der leibliche Vater.
Die Wiederholung von Ereignissen in Deiner Verwandtschaft hat möglicherweise eine besondere Bewandtnis. Das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen, was dahinter steckt. Es lohnt sich bestimmt aber mal darüber nachzudenken, was es bedeutet, dass sowohl Deine Oma als auch Deine Mutter sich von ihren Männern getrennt haben. Wenn du diese Dinge verstehst, wird Dir vielleicht ein ähnliches Schicksal erspart bleiben. Vielleicht hast Du ja Freundinnen oder Freunde, mit denen Du darüber sprechen kannst.