Oma wird im Alter immer verbitterter. Wie verhält man sich richtig?

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Natürlich hat Oma (und überhaupt ältere Leute) andere Wertvorstellungen als "diese Jugend heutzutage) - das Thema ist so alt wie die Menschheit. Dass viele alte Menschen in der Vergangenheit leben, ist nun mal so. Sie erleben im Alter nicht mehr viel, beschäftigen sich schon mal nicht mit dem, womit sich die Enkel beschäftigen.

Du schreibst nicht, wie alt die Großeltern sind und ob sie beide gesund sind. Schade, wenn Besuche bei den Großeltern zur Qual werden, aber ich verstehe das. Ich habe meine Oma immer weniger besucht, als ich merkte, dass sie gar nicht mehr wusste, ob man da war oder nicht und uns alle verwechselte. Heute habe ich manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich mit eigentlich recht egoistisch verhalten habe. Ich besuche eine Nachbarin (91), die inzwischen auch viel vergisst und am liebsten natürlich auch über sich redet. Ich erzähle ihr, was mir so passiert ist und lasse sie erzählen. Teilweise ist das sehr interessant, allerdings kenne ich die Geschichten inzwischen besser als sie.

Vielleicht versuchst du einfach mal, etwas zu finden, dass du und deine Oma etwas davon habt, wenn du sie besuchst. Vielleicht kann sie dir stricken beibringen, etwas wirklich interessantes aus ihrer Zeit erzählen. Man kann sich über unverfängliches unterhalten, Fotos angucken oder sogar etwas spielen. Erzähle ihr, was du machst, über etwas denkst, unterhalte euch über den Unterschied zwischen früher und jetzt. Ich gebe zu, dass es nicht einfach ist, aber ich verstehe auch, dass deine Großeltern etwas für ihr "Geben" erwarten. Versuche du, einen "Nutzen" daraus zu ziehen, dass sie Lebenserfahrung hat und vieles kann und weiß, das du erst lernen/erfahren musst.

Bitte gehe nicht von vornherein genervt hin. Mach dir einmal klar, dass wir alle alt werden (hoffentlich!) und uns reuen werden, wenn sich jemand Zeit für uns nimmt. Ich erlebe es oft, dass alte Menschen die mir begegnen, sich über jedes "gute Wort" freuen, weil sie einsam sind.

Ich wünsche dir und deiner Familie, dass ihr einen Weg findet, entspannt und nett mit euren "Oldies" umzugehen.

JolieRoe 
Fragesteller
 10.12.2013, 12:38

Meine Großeltern sind beide 75 Jahre alt (am gleichen Tag Geburtstag). Mein Opa hatte die letzten Jahre immer mit seiner Lunge zu kämpfen, hört auch nicht mehr richtig gut, aber ansonsten haben beide keine Beschwerden. Zumindest nicht körperlich. Eigentlich erwartet nur meine Oma etwas von uns. Mein Opa ist da wirklich noch unbeschwert. Ich werde auf alle Fälle heute Nachmittag mal hinein marschieren und gucken was passiert. Das Problem ist ja auch, dass es für meine Oma keine Gesprächsthemen außer die damalige Zeit gibt. Sie versteht absolut nichts von den Interessen der heutigen Zeit. Will sich auf Neues auch gar nicht mehr einlassen. Wenn ich erzähle, was in meinem Leben zurzeit eben so "abgeht", nickt sie, wippt ein bisschen mit dem Fuß und das war's. Hinterfragt auch nicht's. Aus ihrem Leben kann sie mir nicht's erzählen, was ich nicht schon im Vorfeld 100x gehört habe. Ich verstehe das natürlich auch, dass man ab einem gewissen Alter eben "anders wird". Ich habe auch ein schlechtes Gewissen, aber für mich bestehen Besuche bei ihr eben wirklich nur noch aus Qual.

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Ich glaube, da kannst du nicht viel machen.

Geht einfach hin und bedankt euch fürs Geld. Wenn eure Oma merkwürdig ist, ignoriert es einfach.

Euer Opa hat sicherlich nicht Geld für euch angespart, damit ihr ihn liebt, sondern damit ihr eine finanzielle gute Grundlage für den Start ins eigenständige Leben habt.

Wenn sie Sachen sagt, dass ihr euch öfters blicken lassen sollt oder dass sie aufschreibt, wann und wie lange ihr da seid, einfach ignorieren. Jetzt ist es zu spät noch was zu ändern. So wie du deine Oma beschreibst, wird ein Gespräch auch nichts bringen.

JolieRoe 
Fragesteller
 10.12.2013, 12:48

Mit gutem Gewissen, sie zu ignorieren, wird aber schwierig... Dass sie sich vermutlich nicht mehr ändern wird, ist richtig. Den Gedanken hat meine Familie auch schon akzeptiert. Wir wollen nur irgendwie versuchen, einen Kompromiss zu finden. Dass unser Zusammenleben harmonischer und verständnisvoller verläuft.

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catchan  10.12.2013, 12:56
@JolieRoe

Ich mache dir hier nichts vor. Schon allein einen Kompromiss zu finden wird bei deiner Oma schwer.

So wie es für mich aussieht, hat deine Oma irgendwann den Anschluss verloren und hängt jetzt der alten Zeit nach. Alles frei nach dem Motto das war damals so und das ist jetzt immer so. D

Geh einfach hin, sag danke fürs Geld und umarme vielleicht deinen Opa.

Ignroriere nicht deine Oma an sich, sondern wenn sie sich einfach stur verhält oder eben Sachen sagt, dass sie mitschreibt, wann und wie lange ihr da seid.

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JolieRoe 
Fragesteller
 10.12.2013, 13:01
@catchan

Ich werde es versuchen! Vielen Dank!

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Für eure Oma ist irgendwie die Zeit stehen geblieben, für euch nicht, das scheint mit das Problem zu sein. viele ältere Menschen werden zusehends "schwieriger", so daß ein normaler Umgang mit ihnen nicht mehr möglich zu sein scheint. sie entwickeln auch den Altersstarrsinn u. dagegen ist schwer anzukommen. Da es ja die Mutter eures Vaters ist, sollte der versuchen mit ihr zu reden. Ob es ihm gelingt ist die Frage? Daß ihr mit euren 18 Jahren keinen Bock mehr habt auf sie, kann ich gut verstehen. Ihr habt doch längst andere Interessen u. die vereinbaren sich nicht mit den Vorstellungen eurer Oma. Meine älteren Enkel sehe ich so gut wie überhaupt nicht u. ich habe das akzeptiert, sie leben ihr Leben. Ich wünsche euch alles Gute.

JolieRoe 
Fragesteller
 10.12.2013, 12:44

Mein Vater hatte schon so oft mit ihr geredet, aber man kann wirklich sagen, dass es bei ihr kaum noch etwas bringt. Leider...

Ich bin froh ein paar Worte von jemandem zu hören, der sich ebenfalls damit auseinander setzen musste. Vielen Dank! Dass es auch anders geht, zeigt meine Oma mütterlicher Seite. Man kann sagen, die ist wirklich noch jung geblieben. Jeden Freitag treffen sich meine Tanten, Cousinen und deren Kleinkinder bei ihr zum Kaffeeklatsch. Da ist ordentlich was los und ich bin da schon fast enttäuscht, wenn ich mal nicht dabei sein kann. Manchmal glaube ich auch, dass meine Oma damit ein Problem hat, dass wir unsere 2. Oma eben in den Vordergrund stellen. Aber was will man machen.

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verstehe ich das richtig dein Opa ist schon gestorben ? jetzt hat die Oma zeit jetzt kann sie alles raus lassen was vor her nicht so war als der Opa noch da war da deine Oma deine Mama nicht mag muss auch dein Papa und die Enkelkinder leiden Bedanke dich für das Geld ich würde die Eingebildete kranke vorspielen und wenn sie was sagt sage Oma ich habe Ohren schmerzen ich höre schlecht wenn sie sagt was du hast sage du hättest dir einen Virus eingefangen den jetzt ist Grippe zeit sie ist sicher nicht erfreut das eurer Opa euch Geld gespart hat gut ist auch nicht das ihr alle in einen Haus wohnt zusammen nicht alle Omas sind so bei mir in Österreich ich wohne am lande in einen kleinen Dorf ist eine Oma ihr Sohn wohnt mit seiner Frau und Kinder im gleichen Haus ihr Sohn mit Familie wohnt oben die Oma unten sie ist auch alleine aber sie ist Glücklich das ihr Sohn bei ihr in Haus wohnt Liebe kann man nicht Kaufen und ist das Geld nicht wert hast du recht

JolieRoe 
Fragesteller
 10.12.2013, 12:47

Nein mein Opa lebt noch! Und ich täusche ganz sicher keine Krankheit vor oder Ähnliches. Wir wohnen auch nicht in EINEM Haus zusammen. Wir haben unseres neben ihres gebaut.

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Kannst Du mit deinem Opa reden? Vielleicht kann er vermitteln. Deine Oma scheint total enttäuscht zu sein und fühlt sich wohl irgendwie von Euch allen verdrängt. Ob man es herausfinden und ändern kann weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall kannst Du sie überraschend in den Arm nehmen und ihr sagen, dass Du ein junger Mann geworden bist, sie noch immer lieb hast aber es Dich zu sehr kränkt, dass sie über deine Besuche Buch führt und Dich immer wie ein Kleinkind behandelt. Wäre das nicht so, dann würdest Du viel lieber zu Besuch kommen.

JolieRoe 
Fragesteller
 10.12.2013, 12:28

Ich bin übrigens eine Frau ;-) Mein Bruder und ich sind zweieiige Zwillinge! Mein Opa lässt sich schon jahrelang selbst von ihr unterdrücken, der hat da nicht viel zu melden. Ist zwar mit den Jahren selbst ein eigenartiger Kauz geworden, aber Probleme haben wir mit ihm nicht. Das eigentliche Problem ist ja auch, dass wir wie gesagt schon seit unserer Kindheit keinen richtigen Bezug zu ihr haben. Unsere andere Oma beispielsweise hat uns früher einfach Kind sein lassen und uns zu nichts gedrängt. Bei der stehe ich jetzt immer noch jeden Freitag zum Kaffee gerne vor der Tür. Die Familie meiner Mutter ist halt noch eine jüngere Generation, ich liebe sie. Genauso wie meinen Opa. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, so hart es klingen mag, ob ich das über meine Oma auch sagen kann. Ich kann sie nicht einfach in den Arm nehmen etc. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, da fehlt halt was.

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