Ohrgitterharnischwels?

3 Antworten

Es sind sehr ausgeprägte Gruppentiere sind, die, wenn irgendmöglich, nicht unter 10 Exemplaren gehalten werden sollten, weil sie in zu kleinen Gruppen extrem scheu werden und sich im Extremfall nichtmal mehr trauen, zu fressen. Da es sich um Aufwuchsfresser handelt, die nur sehr schwer an Fischfutter zu gewöhnen sind, muss das Becken groß genug sein, um die Tiere zu ernähren. In einem zu kleinen Becken würden sie sich ihre eigene Nahrungsgrundlage wegfressen und danach verhungern. Eine größere Gruppe macht sie nicht nur mutiger, sondern mit etwas Glück hat man dann auch experimentierfreudige Exemplare in der Gruppe, die einfach mal ausprobieren, ob das was andere Fische fressen auch für sie fressbar ist. Die anderen machen es ihnen dann nach. Einmal daran gewöhnt, fressen sie verschiedenes Frostfutter und Futtertabletten und wenn die Gruppe groß genug ist, lassen sie auch vom Gewusel fressender Panzerwelse nicht mehr verunsichern und holen sich ihren Anteil.

Aus der nötigen Gruppengröße und der Ernährungsproblematik ergibt sich, dass ein 54l / 60cm Becken das absolute Minimum ist, größer ist deutlich besser.

Für die Ernährung ist wichtig, dass sie nicht mit Konkurrenten zusammen gehalten werden dürfen, die ebenfalls ein Saugmaul haben und ebenfalls Aufwuchs fressen. Also bitte nicht mit Antennenwelsen und ähnlichen Tieren vergesellschaften.

Beim Kauf muss man auf gut genährte Tiere achten. Wenn der Bauch sichtbar eingefallen ist, werden sie verhungern, bevor sie eingewöhnt sind. Dieses Problem gibt es vor allem dann, wenn ein Händler sie in zu kleinen Gruppen in Becken mit stark überlegenem Beibesatz hält. Unter solchen Bedingungen magern sie schon im Händlerbecken ab und erholen sich später kaum noch. Manche Händler halten sie in ganz großen Gruppen in eigenen Becken ohne Beibesatz, da kann man sogar schon futterfeste Tiere bekommen, die nach einiger Zeit im Händlerbecken besser genährt sind als sie es bei der Lieferung waren.

Es handelt sich übrigens NICHT um Algenfresser.

ab 60 cm/54 Liter machbar, nimm eher 7, aber größer ist besser. Ess gibt Leute die sagen ab 80 cm/112 l und 10 Stück.

Es sind Wildfänge- damit muss man dann auch d'accord gehen. Viele verhungern beim Transport und später in den Händlerbecken, oder auch erst zu Hause, daher nicht in frisch aufgesetzte Becken tun, sondern 6 Monate warten.

eieiei2  18.04.2019, 20:39

Wie bei vielen anderen Arten aus weiten Teilen des Amazonasgebiets (und auch aus Teilen Südostasiens und Westafrikas mit dem gleichen Klima) kann man davon ausgehen, dass Otocinclus saisonal leben, sich also mit Beginn der Regenzeit millionenfach vermehren und im Laufe der Trockenzeit dann millionenfach sterben. Wenn sie in der beginnenden Trockenzeit gefangen werden, sind keine Auswirkungen auf die natürlichen Bestände zu befürchten. Entnommene Tiere reduzieren den Druck auf die knappe Nahrung und reduzieren die Belastung der schwindenden Gewässer. Genauso wie bei Salmlerarten wie z.B. dem Roten Neon. Ein echtes Problem ist die zunehmende Lebensraumzerstörung durch Verbauung und Verschmutzung, daran ändert auch ein Verzicht auf Wildfänge nichts.

Trotzdem wäre es echt sehr wünschenswert, wenn endlich die Nachzucht gelingen würde.

Wenn der Transport reibungslos/planmäßig läuft, sind die Verluste bis zum Eintreffen bei den Großhändlern sehr gering. Deutlich unter 5% der Tiere, die im Herkunftsland lebend verpackt werden, sterben beim Import. Nicht überprüfbar ist, wieviele Tiere zwischen Fang und Export sterben, wegen der geringen Marge ist aber auch hier davon auszugehen, dass sich weder die Fänger noch die Zwischenhändler große Verluste leisten können. Die Großhändler sind dann darauf angewiesen, die Tiere schnell weiterzuverkaufen, denn eingewöhnen und futterfest machen wäre bei europäischen Energie-, Futter- und Arbeitskosten zu teuer, das gibt die Marge nicht her. Problematisch sind, wie bei vielen anderen empfindlichen Arten auch, die Bedingungen in den Geschäften. Wenn die Lieferkette bis dahin reibungslos gelaufen ist, ist der Aufenthalt der Tiere im Endkundenhandel länger als irgendwo sonst in der Lieferkette. Entsprechend wichtig ist für die Händler eine billige Unterbringung der Tiere. Da kommt es immer wieder vor, dass an der Haltung mehr Geld gespart wird, als durch tote Tiere verloren wird. Und zum Teil scheitert es auch einfach am fehlenden Fachwissen der Verkäufer, die mit der Pflege der vielen Arten in den Verkaufsbecken überfordert sind.

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54L!!

Klingenreiter 
Fragesteller
 17.04.2019, 21:41

Gut das passt ja dann, danke

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