Ocidationszahlen: Wieso gibt es kein Hyposulfit?

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Nebenbemerkung: Es gibt zwar die Säuren H₃PO₃ und H₃PO₂, aber die sind nur zwei- bzw. einbasig (deshalb schreibt man sie auch besser als H₂PHO₃ bzw. HPH₂O₂ und nennt sie Phosphonsäure bzw. Phosphinsäure). Die maximal deprotonierten An­ionen sind also Phosphonat PHO₃²⁻ bzw. Phosphinat PH₂O₂⁻. Es gibt allerdings auch Ester des Typs R₃PO₃, die dann Phosphite heißen.

Eine Säure H₂SO₂ könnte man (wenn es sie überhaupt existiert) als „hyposchweflige Säu­re“ bezeichnen. Sie ist aber nur als Intermediat bekannt, und heißt gewöhnlich Sulf­oxyl­säu­re. Stabile Derivate sind SCl₂ und Ester R₂SO₂ = ROSOR. Aus letzteren las­­sen sich durch Hydrolyse stark ver­dünnte, kurzlebige Lösungen der Säure gewin­nen. Sie bil­det al­ler­dings keine Salze, weil sie sich im Ba­si­schen zu Thiosulfat umsetzt:

H₂SO₂ + 2 OH⁻ ⟶ S₂O₃²⁻ + 2 H₂O

Und die Reaktion geht teilweise weiter zu Pentathionat S₅O₆²⁻.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Gibt es schon, das ist das Salz einer schwefelhaltigen Sauerstoffsäure, in der der Schwefel die Oxidationsstufe +II hat, also ein Salz der unbeständigen Säure H2SO2. Hyposulfit ist der veraltete Name für Thiosulfat S2O3²⁻.

Es gibt durchaus Hydrogensulfat und auch Hydrogensulfit.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie