Not Kaiserschnitt verarbeiten?
Hallo meine Lieben,
Vor 3 Monaten kam mein Sohn zur Welt, mein erstes Kind. Die Schwangerschaft lief reibungslos. Nun zur Geburt. Die erste Wehe hatte ich um 18:05 die zweite um 18:10 und das ca 5 std lang. Die Wehen gingen über 1 Minute. Im Krankenhaus angekommen wurde ich von der Hebamme schon fast ausgelacht.
Es wurde noch dauern, der Muttermund ist nur 1 cm geöffnet, ich könnte noch 2 Wochen so rum laufen. Sie schickte mich trotz Diskussion nachhause.
Zuhause angekommen in die Badewanne, weitere ganze 8 std in dem Glauben ich würde übertreiben, ich habe mir selbst und meinem Instinkt nicht mehr vertraut.
Plötzlich kamen die Wehen alle 2-3 Minuten, im Krankenhaus angekommen war der Muttermund bei 6cm. Gott sei Dank war kurz danach Hebammen Wechsel, und meine Hebamme war toll. 5 min nachdem wir angekommen sind, sind die Herztöne abgefallen und schließlich ausgeblieben.
Dann ging alles ganz schnell ich musste in Vollnarkose. Mein Sohn war fast 4kg und top fit Gott sei Dank. Aber ich habe es nicht verarbeitet. Ja ich bin froh das er gesund ist, natürlich. Aber ich leider stark unter Alpträumen , Flashbacks. Es ist nunmal nicht schön zu hören dass das Kind das evtl. nicht schafft. Die Panik in den Augen der Schwestern, Ärzte und Hebammen.
Habt ihr Tipps falls jemand eine ähnliche Geburt hatte? Liebe Grüße und danke euch
5 Antworten
Die Geburt unter solchen Umständen hat Dich traumatisiert. Trotzdem ist es ein Glück, dass Dein Kind wohlauf und gesund ist.
Du kannst mit einem Psychotherapeuten über das sprechen, was Dich noch immer belastet.
Giwalato
Du bist da nicht allein. Das kann wirklich sehr belastend sein. Solche traumatischen Erfahrungen sollten am besten therapeutisch bearbeitet werden, denn sonst könnte es schlimmstenfalls die Bindung zu Deinem Kind belasten.
Erst einmal Glückwunsch zur Geburt, zur Mutterschaft und zum gesunden Kind, auch wenn das alles so dramatisch und wahrscheinlich ganz anders als erhofft lief!
Solche Geburtstraumata sind tatsächlich sehr belastend für Mütter, die das erleben mussten, auch dann, wenn schlussendlich doch alles noch mal gut ging. Und ja, leider werden Mütter da immer noch wenig ernst genommen und es wird gerne abgetan mit "Ach, ist doch nicht so schlimm, hast doch ein gesundes Kind, das ist doch das Wichtigste!". Dabei ist das eben eine traumatische Erfahrung, so wie ein schwerer Unfall oder so.
Wende dich am besten an eine Beratungsstelle zu dem Thema! ProFamilia bietet da zum Beispiel Beratung an. Vielleicht wäre das ja ein erster, guter Anlaufpunkt, von wo aus du dann sicherlich auch mit den Menschen dort weiterschauen kannst, welche weiteren Optionen du noch hast und dann überlegen kannst, was dir gut tun würde :).
Zeit heilt alle Wunden. Denk immer dran, dass du ohne wahrscheinlich nun kein Kind hättest.
100% verarbeiten kann man es wohl nie, aber man akzeptiert.
Kann ich gut verstehen, wie es dir geht.
Suche dir bitte einen Psychiater, der Traumatherapie anbietet.
Mir hat bei einem schweren Trauma EMDR sehr geholfen. Vor allem hilft das unmittelbar in relativ kurzer Zeit, oft in wenigen Sitzungen.
Umgib dich bitte im Moment nur mit Menschen die dich fürsorglich Begleiten.
Mit Leuten die gerade kein Verständnis für dich aufbringen können, nicht an dich heran lassen. Dafür sollte jetzt auch dein Partner sorgen.
Alles Liebe für dich und herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby.