Neues Fahrrad online gekauft - ist die Kette schon geölt?
Guten Morgen,
ich habe mir online ein neues Fahrrad gekauft, das gestern geliefert wurde. Es war fast komplett fertig montiert, es mussten nur noch das Vorderrad rein, die Pedale dran und der Lenker geradegestellt werden (lt. Aufbauanleitung).
Die Kette ist so schön hell und fühlt sich trocken an - muss die noch geölt werden? Werden Fahrräder im allgemeinen mit einsatzfertiger Kette ausgeliefert, oder ist es üblich, dass erst noch geölt / gefettet werden muss? In der Aufbauanleitung stand dazu leider nichts.
Danke im voraus für alle Antworten.
6 Antworten
Früher war die Kette ab Werk mit einem etwas klebrigen Kettenfett oder Heißwachs behandelt, aber das findet man kam noch (Ausnahme: einige SRAM-Ketten).
Häufiger, z.B. beim Marktführer Shimano, ist dass sich nur ein dünnes Korrosionsschutzöl auf der Kette befindet. Die Kette sollte also vor Inbetriebnahme des Fahrrades unbedingt mit einem speziellen Kettenöl geölt werden, z.B. das bewährte F100:
https://www.rosebikes.de/f100-kettenol-neue-formel--2670272?article_size=8306&product_shape=1
Insgesamt sollte man immer eine Tropfflasche wählen, denn bei der Verwendung von Sprühdosen entsteht immer ein minimaler feiner Sprühnebel, der weder auf der Bremsflanke einer Felge (bei einem Rad mit Felgenbremsen) und erst recht nicht auf den Bremsscheiben (bei einem Rad mit Scheibenbremsen) etwas zu suchen hat. Verwendet man ein Sprühöl, sollten die Bremsscheiben mit einem Lappen abgedeckt werden. Ansonsten kann zu lauten Qietschgeräuschen kommen, die ohne einen Bremsbelagwechsel nicht mehr weg zu kriegen sind.
Nur dünn auf die Rollen der Kette auftragen die die Kraft übertragen, was zuviel ist wieder abwischen. Notfalls geht auch Motoröl.
Kettenfließfette schmieren sehr gut, haben aber den großen Nachteil dass sie viel Dreck anziehen, wodurch irgendwann eine zähe Pampe aus Fett und Schmutz entsteht die den Lauf der Kette beeintächtigt.
Sehr sinnvoll ist, sich eine Kettenverschleißlehre zu zu legen:
Mit dieser Lehre wird die Kette regelmäßig geprüft um zu vermeiden dass sie zu stark verschleißt und dadurch die hinteren Ritzel oder die vorderen Kettenräder in Mitleidenschaft zieht. Der restliche Antrieb überlebt so etwa 3 Ketten, bevor er dann doch ausgetascht werden muss.
Natürlich kann man die Kette auch fahren bis nichts mehr geht und tauscht dann z.B. bei 8.000 Km den gesamten Antrieb. Warum also nach Erreichen der Verschleißgrenze der Kettenverschleißlehre tauschen? Der Benefit ist, dass man durch den Kettenwechsel wieder einen reibungsarm laufenden Antreib erhält.
Der Knackpunkt an Eurem Fahrrad-Selbstzusammenbau sind übrigens die Pedale. Im wahrsten Sinne des Wortes!
Denn ich gehe davon aus, dass Ihr nicht über einen speziellen, richtig langen 15mm Pedalschlüssel verfügt mit dem Ihr die Pedale auch richtig fest bekommt.
Von Laien wird immer grob unterschätzt wie hoch die Kräfte sind die auf ein Pedal wirken, durch die Tretkräfte aber ach besonders dann wenn man versehentlich in der Kurve mit dem Pedal aufsetzt.
Die Folge: Pedale lockern sich und fangen an zu knacken. Die Pedal-Gewinde im weichen Aluminium der Kurbel sind dann oft schon beschädigt.
Deswegen gibt es beim Festschrauben der Pedale nur eine Devise: So fest wie möglich!!! Das aber gelingt nicht mit dem kleinen Inbus-Schlüsselchen was dem Fahrad vielleicht beiliegt oder was man in der Werkzeugkiste zu Hause hat.
Ein geeigneter Pedalschlüssel mit 15mm Aufnahme sieht so aus:
https://www.rosebikes.de/xtreme-prt-2-pedalschlussel-114245?article_size=6075&product_shape=1
Verfügen die Pedale NICHT über eine 15mm Schlüsselaufnahme, sondern nur über einen 8mm Inbus-Aufnahme, bracht man eine 1/2" Knarre plus 8mm Innensechskant:
P.S.: ein weit verbreiteter Irrtum unter Fahrradfahrern ist, dass sich die Pedale aufgrund ihrer Einschraub-Richtung, die gleich der Tretrichtung ist (rechte Seite mit Rechtsgewinde, linke Seite mit Linksgewinde) von selbst festziehen würden.
Stimmt nicht! Die Gewinde-Drehrichtung verzögert nur das Lösen. Ich habe Dutzende Kurbeln gesehen die durch sich lösende Pedale zerstört wurden.
Normalerweise sind Ketten an Rädern einsatzbereit. Das ist ein Fettfilm, selten ein Öl. Solltest du nachölen wollen, wogegen nichts spricht, dann bitte einwirken lassen und später das überflüssige Öl mit einem trockenem Tuch wieder abwischen. Zu viel Öl zieht Dreck an, der dann verklebt. Und dann hast du das, was du verhindern willst: überflüssige Reibung und Verschleiß.
Normalerweise sind neue Ketten betriebsfertig geölt.
Das fühlt sich leicht klebrig an, nicht feucht.
Die Ketten sind gut geölt. Ich selber würde diese mit Kettenflies (Motorrad) je nach Gebrauch alle 2 Monte ganz sanft nach ölen.
So erhöht man die Lebenserwartung.
Tipp: Einmal im Jahr die Kette abbauen mit Waschbenzin gründlich reinigen und sofort gut einölen.
Wer gut schmiert, der gut fährt.
Insofern macht es gar nichts, wenn du die Kette einfach noch mal nachschmierst.
Zu viel geht nicht, da man ölt, und dann noch mal mit dem Lappen drüber geht.
Muss man wissen.
Und dass zu viel Öl schlechter sein soll als zu viel .... da hätte ich ja nun gerne mal eine wissenschaftliche Studie von dir, die diese Behauptung deinerseits stützt.
da hätte ich ja nun gerne mal eine wissenschaftliche Studie von dir,
Eine Wissenschaftliche Studie willst du von mir?
Ich bin aber kein Wissenschaftler, sondern eher ein Handwerker, der dahingehend schon praktische Erfahrungen als MTB-Fahrer gesammelt hat.
Und von welcher statistischer Relevanz bist du nun als Einzelperson?
Wenn ich nun sage, dass ich damit noch nie Probleme hatte, hebe ich damit deine Erfahrungen wieder auf.
Merkste selber gell?
Du hast keine Ahnung!
Merkst du aber wohl selber nicht, gell?
Machs mal gut, das bringt eh nichts mehr.
Wer richtig schmiert, der gut fährt.
Zu viel Öl auf der Kette ist noch schlimmer als zu wenig.