Neue Beziehung überhaupt möglich?
Hallo liebe Community!
Jetzt wird es leider etwas kompliziert. Mein Mann und ich führen seit etwa 4 Jahren keine Beziehung mehr, leben aber im gleichen Haushalt. (Grund: gemeinsame Kinder, finanzielle Vorteile, es ist wie eine gut funktionierende WG) bisher hatte ich auch kein Interesse an einer neuen Beziehung. Nun ist es so, dass ich anfange,mich nach jemanden zu sehnen. Es gibt keine bestimmte Person, es ist einfach ein Gefühl, dass ich evtl für eine neue Partnerschaft bereit bin.
Jetzt kommt das eigentliche Problem,letztes Jahr wurde bei meinem Mann (wir sind immer noch verheiratet) Alzheimer im Anfangsstadium diagnostiziert. Nun könnte ich ihn gar nicht verlassen, das würde meine soziale Art und mein Gewissen nicht schaffen. Ich habe Erfahrung mit der Krankheit, da ich meine Mutter viele Jahre gepflegt habe.
Scheidung kommt jetzt ohnehin nicht mehr infrage, er vergisst jetzt manchmal, dass wir eigentlich schon lange getrennte Wege gehen.
Ich habe irgendwie Angst, dass ich jetzt wieder zum Pfleger werde und die nächsten Jahre kein Recht auf einen neuen Partner und eine neue Liebe habe. Ich fühle mich hilflos und einsam.
Käme für euch eine Beziehung infrage, wenn der neue Partner einen kranken Mann/eine kranke Frau Zuhause hat?
Alzheimer ist nicht heilbar. Unser Leben ist nicht einfach, da kommen so viele Gefühle, Ängste, Sorgen hoch, die ich komplett alleine tragen muss.
Übrigens ich bin Anfang 40 mein Mann Anfang 50, mit so einer Diagnose in dem Alter rechnet keiner.
Danke
2 Antworten
- bei einer Beziehung sag ich immer: du bist Partner und als solches unersetzbar - pflegen kann hingegen jeder. - Du bist aber nicht mal die Partnerin!
- ich hab auch jede Menge Verständnis, wenn sich jemand in einer Beziehung, in der der Partner krankheitsbedingt nicht mehr Partner sein kann, sich dafür jemand andren sucht, aber trotzdem dem Partner zur Seite steht. - Du bist aber nicht mal die Partnerin!
- höher als Pflegestufe 3 (österr. System, das Deutsche kenn ich nicht) braucht es sowieso zumindest zusätzlich professionelle Pflegeunterstützung bzw institutionalisierte Pflege.
- übernimm dich nicht, niemand hat was davon, wenn du dich kaputt machst - auch dein Mann nicht!
ich hoffe, du siehst, worauf es hinaus läuft: ihr seid befreundet, also hilf ihm als Freund, sich auf das, was im Krankheitsverlauf auf ihn zukommen wird, vorzubereiten (ua Patientenverfügung, Pflegevollmacht, Testament - da ist es aller höchste Zeit dafür!), aber leb DEIN Leben: du hast nur eins!
hoppla, ich seh grad, du bist ja gar nicht die FS!
das richtet sich natürlich an diese!
Nein, ich bin nicht betroffen und wir sind auch nicht befreundet.
Ich schließe mich der Antwort von horribiledictu voll und ganz an.
Du bist seit bereits vier Jahren nicht mehr seine Partnerin!
Ihr seid getrennt und jeder hat nur ein einziges Leben und dadurch auch nur begrenzt Zeit, dieses zu nutzen.
Die Leute werden reden, aber da musst du, wenn du ein erfülltes Leben führen willst, drüber stehen.
Ich wünsche dir sehr viel Kraft, für alles was noch kommt. Ich fühle gerade mit dir.
Ich finde deinen Kommentar sehr gut und sachlich auf den Punkt gebracht. Jemanden mit Alzheimer zu pflegen geht nur mit Unterstützung - wenn überhaupt.