Namen des Protagonisten ändern?

3 Antworten

Kann man auf jeden Fall machen. Du solltest nur eben darauf achten, dass du dem Leser diese Namensänderung und den Kontext vernünftig rüberbringst. Und du solltest dir überlegen, was du mir dieser Namensänderung eigentlich aussagen willst bzw. was diese für den Charakter bedeutet.

Namen gehen ja symbolisch häufig mit Identität einher und wenn ein Charakter plötzlich die Wahl hat, wie er sich nennen möchte, sagt die Entscheidung ja auch etwas darüber aus als wer er sich identifiziert.

Charaktere mit "vergessener Vergangenheit" gibt es ja häufiger in Geschichten. Geschichten in denen wir den Protagonisten als Niemand mit Gedächtnisverlust kennenlernen, bis der Charakter dann erfährt, dass er eigentlich der Thronerbe ist, oder eigentlich ein böser Herrscher war, etc. In vielen Fällen sorgt das eben für eine Identitätskrise, weil der Charakter plötzlich ein "altes Leben" und ein "neues Leben" hat, in denen er letztlich unterschiedliche Leute war und sich jetzt entscheiden muss, wer er in Zukunft sein will. Und der Name sagt da ja einiges aus. Ein Charakter, der seinen jetzigen Namen beibehält, ist vielleicht der Meinung, dass die Vergangenheit vergangen ist und nur das jetzt zählt. Ein Charakter, der seinen alten Namen wiederannimmt, versucht vielleicht glorreich Zurückzuerobern was er einmal war. Manche Charaktere nehmen vielleicht sogar einen völlig neuen Namen an, weil sie der Ansicht sind, dass keine ihrer beiden "Leben" voll umfasst, wer sie jetzt sind.

Also kurz gesagt: Namensänderungen kann man machen. Wichtig ist eben, dass der Leser versteht, warum sie passieren, was sie bedeuten und sie akzeptieren. Du musst eben auch bedenken, dass der Leser den Charakter bis zu dem Twist ja als eine bestimmte Person kennengelernt hat, und du ihm mit dem Twist evtl. sagst "Der Charakter ist jetzt jemand ganz anderes und der liebgewonnene Held existiert quasi nicht mehr", was ja meistens nicht Sinn der Sache ist. Also quasi "einfach" berücksichtigen, dass der Leser an der Stelle ausreichend mit dem Charakter mitfühlen kann, wenn du verstehst was ich meine :)

lebieb432807 
Fragesteller
 21.09.2021, 20:55

Super, danke! :-*

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Kann man machen, aber nur, wenn man es erklärt und sinnvoll macht - es kann trotzdem verwirren.

Aber ich habe zum Beispiel eine Fanfiction, wo der Charakter für verschiedene Lebensabschnitte verschiedene Namen hat - das gab auch die Ursprungsgeschichte schon ein bisschen vor.

Der wird als "Regnus" geboren (so hieß der in der originalen Geschichte) und zwar als Sohn des Königs. Da haut der aber ab (und ungefähr da beginnt dann meine Geschichte mit ihm), von da an, nennt der sich "Jos" weil Regnus ein zu bekannter Name ist - als er dann eine bestimmte Prüfung und damit einen bestimmten Status erhält gibt der sich noch einen neuen Namen - er benutzt dann manchmal Jos, manchmal Fin Lavan (übrigens meine behauptete Übersetzung von kleiner Rabe ;-)) - je nachdem was zur Situation passt (und hat auch noch Aliasse).

Das ganze muss man aber behutsam und spärlich machen, damit dem Leser jederzeit klar ist, dass sowohl Regnus, als auch Jos als auch Fin Lavan nur jeweils Rollen/Aliasse der gleichen Person sind.

lebieb432807 
Fragesteller
 21.09.2021, 20:05

In meinem Fall würde die Protagonistin eine vergessene Vergangenheit haben, in der sie ebenfalls einen anderen Namen hatte. Würde es dann zu sehr verwirren, wenn manche Menschen sie eben noch bei ihrem 'altem' Namen nennen oder sollen sich alle an ihren 'neuen' gewöhnen? :-P

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guitschee  21.09.2021, 20:08
@lebieb432807

Nein, das kannst du durchaus als "Fehler" der anderen machen - es wird dann irgendwem immer auffallen - du musst halt nur ziemlich klar machen, dass beide die selbe Person zu unterschiedlichen Zeiten sind - und in dem Fall ist das absolut realistisch, dass Leute, die sie von früher kennen den alten Namen benutzen.

Ich denke, das wird in diesem Fall, wo es so klar ist, warum das so ist, aber kaum einen Leser verwirren.

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