Muss Estrich oder Beton immer komplett austrocken?

2 Antworten

Zur Statik sage ich mal besser nichts, zum Austrocknen schon.

Beton trocknet nicht im klassischen Sinne aus, sondern hydratisiert d.h. die Zementpartikel kristallisieren um und das Wasser wird gebunden. Bei der Herstellung von Beton gibt man den Wasser-/Zementwert vor, der das Verhältnis von Wasserzugabe zu Zementgewicht beschreibt. In der Regel wird nicht mehr Wasser zugegeben, als vom Zement benötigt. Je nach Mischung wird sogar weniger Wasser zugegeben. Das ist gut für die Dauerhaftigkeit in feuchter Umgebung. Die Zementpartikel bleiben in ihrem Kern unhydratisiert und damit für später aktiv.

Was man so langläufig als Austrocknung wahrnimmt, ist hauptsächlich dieser Effekt. Natürlich trocknet Beton auch oberflächlich ab, das sollte jedoch möglichst verhindert werden, da sich sonst kleine Risse bilden können. Der Wert von 28 Tagen könnte daher kommen, dass die Zementfestigkeit nach 28 Tagen bestimmt wird. Zement härtet je nach Zementsorte und Betonmischung noch deutlich länger aus.

Tatsächlich könnte eine Beschichtung durch die enthaltenen Chemikalien diesen Aushärteprozess behindern. Wenn du sie jedoch erst nach 28 Tagen aufträgst, hat der Beton bis dahin seine Normfestigkeit erreicht. Dann bist du auf der sicheren Seite.

Beton braucht 28 Tage bis er seine Nennfestigkeit erreicht hat. Feuchtigkeit hat der noch länger. Den Träger kann man schon vorher auflegen, allerdings sollte der unterstützt sein.

Für solche Arbeiten empfehle ich immer Expansionsbeton, damit sich keine Risse durch Schwund bilden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung