Muss ein Pferd immer in Anlehnung geritten werden?

4 Antworten

Hallo,

ich glaube du verwechselst Anlehnung mit "an den Zügel herantreten", "Beizäumung", o.ä.. Anlehnung ist ja "nichts weiter", als die gleichmäßige und stetige Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemual, das fehlen dieser wäre gerade bei Geländehindernissen fatal ;-)

Des Weiteren sollte, die "richtige" Kopf-Hals-Position nicht von vorne sondern "von hinten" kommen und natürlich ist es wichtig, dass das Pferd nicht in einer Schädigenden Haltung läuft, das heißt aber nicht, dass man nicht auch gesunde Bummelausritte machen kann :-)

Immer in Anlehnung nicht, nein. Ich lege Wert, dass mein Pferd sich bei Ausritten im Trab/Galopp in Anlehnung begibt. Ich finde es angenehmer, wenn es das macht, es fühlt sich besser an. Und manchmal - eher selten - verlange ich das auch im Schritt. Aber nur, wenn ich mal auf einem Feldweg ein paar Dressur"lektionen" abverlange. Sonst lasse ich es am langen Zügel im Schritt dahinschreiten.

Ich habe meine RL mal gefragt, ob sie ihr Pferd - M/S Dressurpferd - auch bei Ausritten in Anlehnung reite. Sie sagte, ja immer. Allerdings reitet sie nicht sehr oft mit ihrem Pferd aus, meistens reitet sie das Pferd halt Dressur.

Früher mal, als es noch ein fairer Sport war, ist sie auf Europaniveau international Distanzen geritten. Ich habe sie gefragt, ob sie da auch das Pferd in Anlehnung reite. "Nein", war die Antwort. "Das geht nicht."

Aber dann sagte sie, dass man darum bei sehr langen Ritten Pferde brauche, die einen sehr starken Rücken haben. Sonst halten die die langen Strecken vom Rücken her nicht aus.

Nein, nicht immer.

Man läßt ja auch gern mal im Schritt das Pferd am hingegeben Zügel spazieren. 

Allerdings ist es mißverständlich: Kopf oben? Der Hals sollte nie verspannt und er Kopf hochgedrückt sein. "Natürliche Haltung", wie ein ungerittenes Pferd so läuft, ist beim Leichttraben schon mal in Ordnung. Aber dafur nimmst du ja keinen Unterricht - bummlen kannst du ja schon....

Gelände ist sowieso eine andere Baustelle. Da muss das Pferd ja auch nicht dauernd enge Wendungen ausbalancieren.

Die stete, weich federnde Verbindung ( Anlehnung) sollte allerdings immer bestehen ( ausser im Schritt  am hingegebenen Zügel). Was Du lernen  sollst, ist sicher Beizäumung. Die braucht das Pferd in der Bahn durchgehend, ausser in Pausen, und ist gut , wenn du sie  auch bei Bedarf im Gelände ohne weiteres herstellen kannst. Ein Variieren des Zügelmaß und der Haltung des Pferdes tut ihm gut - aber dazu mußt du erst mal fähig werden, das richtig umzusetzen. Und das lernt man nicht eben mal in ein paar Wochen. Bleib dran! 😊

Hm...definiere Reiten. Wer freizeitmäßig im Gelände rumeiert, der kommt drumrum, da ja "Anlehnung" nicht automatisch heißt, dass das Pferd rund über den Rücken läuft usw...

Wer aber zumindest gesunderhaltend im Sinne des Pferdes reiten will, sprich, den Rücken aufwölben will usw., ja, für den ist Anlehnung ein Teil des Mosaiks. Mit Anlehnung allein kannste dir nix kaufen, wie gesagt, es ist ein Teil vom Ganzen. Schon allein darum, weil du das Pferd an den Zügel drantreiben musst, und deswegen, weil ein schlackerner Zügel höchst unangenehm ist, sofern das Pferd nicht eh abgestumpft ist und alles erträgt.