Mittelalter zu romantisiert?
Findet ihr, dass das Mittelalter zu sehr romantisiert wird? Ich habe mich gestern mit einem Freund darüber unterhalten und er ist ein großer Fan von solchen Geschichten...aber es sind eben nur Geschichten oder? Weil so bunt und schön wie es oft dargestellt wird, war es ja eben nicht. Es herrschte viel Armut und kRankheit, von dem Geruch mal ganz zu schweigen und Elfen gab es auch nicht (nehme ich an). Ein Film oder ein Buch muss ja nicht zwingend geschichtlich korrekt sein, aber wenn mir jemand sagt, er würde gerne im Mittelalter leben, frage ich mich, ob er das genug hinterfragt hat. Wie seht ihr das?
14 Antworten
Es wird nicht zu sehr romantisiert, aber das kommt auch auf den Kontext an.
Man sollte sich nur der Tatsache bewusst sein, dass romantisiert wird.
Tatsache ist, daß die Bevölkerungszahlen im Hochmittelalter stetig gestiegen sind, ein Zeichen dafür, daß die Lebensumstände günstig waren. Es herrschte ein wärmeres Klima, und durch fortschrittliche Landwirtschaft eine gute Versorgung mit Lebensmitteln.
Daß vergangene Zeitalter mal romantisch verklärt, mal als dunkle Zeit verschrien werden, ist allerdings kein neues Phänomen.
naja zumindest war weniger behördenkram, aber auch zuwenig technik, dass alles irgendwie beschwerlich war. und das recht des stärkeren zählte mehr.
wenn du glück hattest und in einer reichen familie geboren wurdest wars vielleicht romantisch --- also mittelständler oder eben wenn du vergleichst welchen rang du jetzt mit vermögen im vgl. zu allen hast, wären wohl 99% der leute unzufrieden und würden wieder zurück ins jetzt wollen.
ja, so ist es. DAs Mittelalter war für den Großteil der Bevölkerung dreckig, stinkend, ungesund. Man darf nicht die Fürsten oder reichen Kaufleute als typisch Mittelalter sehen. Die meisten Leute lebten recht erbärmlich.
Rel. gut - relativ - wird es in dem Buch "Die Säulen der Erde" beschrieben. Der Autor Ken Follet ist berühmt dafür, dass er sehr genau recherchiert. Er hat ein ganzes Heer von Mitarbeitern, die für ihn recherchieren.
Lies das Buch mal. SEHR SPANNEND, aber auch an die 1000 Seiten dick. Und die braucht es auch, um diese sehr spannende Geschichte zu schreiben.
Man muss unterscheiden zwischen Fantasie und Historie!
Es gibt wirklich gute historische Romane, die hervorragend recherchiert sind und ebenso auch historische Fantasy-Romane. Beide Arten können sehr gut geschrieben sein.
Mit dem Mittelalter verbindet man halt auch einen regelten Alltag, bestimmte Berufsgruppen und eben auch Bauern, die ums Überleben gekämpft haben. Gut ist da wohl z.B. die Buchreihe mit der Henkerstochter, wo der Autor angeblich ja seinen eigenen Stammbaum erforscht hatte. Man darf mit dem Mittelalter nicht immer nur die Burgen und die Ritter verbinden, sondern muss auch versuchen, sich die anderen Perspektiven der Menschen vorzustellen! 😉
Ob besser oder schlechter, kann man so nicht sagen. Man muss sich mit der Materie im Allgemeinen vertraut machen. Es gab viele Kriege und innerländische Machtkämpfe, wodurch eben die Bevölkerung meist auch gelitten hat, wie auch Hungersnöte und Krankheiten. Die Medizin war bei weitem noch nicht so fortgeschritten wie heute...
das stimmt nicht. Im 14. jahrhundert gab es die sog. kleine Eiszeit mit jahrelangen Missernten, Hungersnöten und so weiter. Sehr romantisch.