Mit welchem Strom wird der Spannungsfall berechnet?

2 Antworten

Da die Leitung immer eine höhere Strombelastbarkeit haben muss als die Sicherung, wird für die Berechnung der Bemessungsstrom der Sicherung genommen.

Der Regelfall im halbwegs modernen Haushalt: 230 V / 16 A

Für die Dimensionierung einer Leitung wiederum benötigt man zunächst die gewünschte Belastbarkeit. Anhand von Tabellen ermittelt man über die Verlegeart und die gewünschte Absicherung den notwendigen Leiterquerschnitt. Der Normwert liegt dabei immer über dem berechneten Querschnitt.

Sollte bei der Nachberechnung der Impedanzwert (Schleifenwiderstand) aufgrund der Leitungslänge zu hoch werden, dann muss man wiederum den Normquerschnitt erhöhen, während die Absicherung bleibt.

Gerade in Prüfungsaufgaben kann man sich hierbei mehrmals im Kreis drehen, bis es passt...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Mit dem Nennwert der Sicherung. Denn das ist die max Last, die an der Leitung betrieben wird...

Moped85 
Fragesteller
 08.08.2020, 19:37

Also interessiert niemanden wie sich der spannungsfall im Überlastfall verhält?

Zusatzfrage: Online Rechner benutzen für den spannungsfall anscheind den Koeefizienten bei 20°C (56 bei Kupfer). Man müsste den doch eigentlich bei 70°C nehmen?

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RareDevil  08.08.2020, 19:44
@Moped85

Der Spannungsfall soll ja im Nennbetrieb eingehalten werden. Im Fehlerfall/Überlastfall muss die Sicherung auslösen. Danach ist eh keine Spannung mehr da. Im Nennbetrieb ist die Leitung auch keine 70°C heiß... 70°C sollte sie eig nie werden... Wenn Du diesen mit dem Messgerät ermittelst, hast Du auch keine 70°C heiße Leitung, sondern eine unbelastete kalte..

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Moped85 
Fragesteller
 08.08.2020, 19:49
@RareDevil

Ich habe grade mal in meinen Unterlagen geblättert. Dort fand ich tatsächlich eine Rehnung mit nem Spannugsabfall bei 70°C. wozu ahben wir das gemacht, wenn es in der Praxis niemand macht?

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RareDevil  08.08.2020, 19:54
@Moped85

Ich bin mir nicht sicher, ob Berechnungsprogramme das auch mit 70°C berechnen, Kann natürlich sein, dass ich was verpasst hab. Ist auch nicht meine tägliche Arbeit. Genauso kann es sein, dass die Messgeräte das hoch rechnen... Bin mir gerade tatsächlich unsicher... Aber es ist mir nicht wirklich bekannt, dass man auf 70°C rechnet... Jedoch könnte eine Leitung theoretsich die Temperatur erreichen und auch so noch was versorgen. Der höhere Widerstand könnte dann ggf tatsächlich im Grenzbereich ausgelegt dazu führen, dass man außerhalb des zul Spannungsfall kommt... Es ist zumindest nicht verkehrt, mit 70°C zu rechnen. Rest müsste ich mal in der VDE nachlesen, was dort steht (Oder Internet recherchieren...)... Dafür hab ich einfach zu wenig damit zu tun...

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RareDevil  08.08.2020, 19:59
@Moped85

Laut Wiki wird nach Din VDE der Spannungsfall im ungestörten Betrieb bei 20°C mit Sicherheitszuschlag berechnet...

 … Spezifischer elektrischer Widerstand der Leiter im ungestörten Betrieb.Dabei wird als spezifischer elektrischer Widerstand der Wert für die im ungestörten Betrieb vorhandene Temperatur genommen oder 1,25-mal der spezifische elektrische Widerstand bei 20 °C, oder 0,0225 Ω·mm 2/m für Kupfer und 0,036 Ω·mm 2/m für Aluminium.

https://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsabfall

Wird wohl an 70°C angenähert.. Vlt auch genau getroffen.. Müsste man mal nachrechnen...

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Moped85 
Fragesteller
 08.08.2020, 19:59
@RareDevil

Bin leider noch nicht in der Praxis angekommen. Gelernt habe ich jedenfalls, dass man von 70°C Betriebstemperatur ausgeht und sie im Fehlerfall max 160°C erreichen darf.

Und wenn die Verlegeart Tabellen von 30°C grad Umgebunstemperatur ausgehen, dann sollte man doch eigentlich mindestens diesen Wert nehmen.

Immerhin habe ich grad noch den Merksatz gefunden, dass sich der Leitungswiderstand bei 70°C um 20% erhöht (Im Vergleich zu 20°C).

Ich vernute, dass die in der Praxis deshalb nicht so heiß werden, weil wohl die wenigsten Steckdosen auf 16A betrieben werden. Jedenfalls nicht dauerhaft.

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