Messer angriff?
Hallo, ich hab schon von 40 Leuten den Satz gehört, gegen einen Messer Angreifer ist es fast unmöglich sich zu verteidigen. Niemand sagt aber was der Grund dafür ist, kann mir jemand den Grund dafür in kurzen Worten erklären warum es so schwierig ist sich gegen einem Messer Angreifer zu verteidigen?
6 Antworten
man kann, es ist nur sehr unwahrscheinlich, einen stich wird man wohl mindestens abbekommen. das is einfach riskant
Ich fasse das ganze mal kurz, weil ich mir dumme Diskussionen die ich schon zig mal hatte sparen will:
Ich habe im Alter von 17 einen Erwachsenen Mann zusammengeschlagen nachdem er versucht hatte mir in den Hals zu stechen. Ich habe den ersten Stich abgewehrt und ihm keine Gelegenheit für einen Zweiten gelassen.
Ich habe beobachtet wie ein Security Mann einem Jugendlichen den Arm umdrehte und ihm das Messer aus der Hand nahm.
Ein ehemaliger Mitstudent von mir der nebenbei an der Reeperbahn Türsteher war hat einem Typen der ein Messer gezogen hat mit einem Kinnhaken ausgeknockt bevor er zustechen konnte.
Beruflich hatte ich mit einem Geschwisterpaar zu tun bei dem der jüngere versuchte den Älteren zu erstechen. Dieser drückte den Jüngeren an die Wand und nahm ihm das Messer aus der Hand. Wohlgemerkt hatte der Junge aus dem letzten Beispiel keinerlei Kampfsporterfahrung.
Messerangriffe sind längst nicht so oft tödlich wie es oft dargestellt wird und es gibt kein Patentrezept wie man sich dabei verhält. Wegrennen kann dir gleichermaßen das Leben retten oder dich das Leben kosten, das gleiche gilt dafür sich stumpf auf den Angreifer draufzuschmeißen.
Die Aussage das es unmöglich sein soll ist wahrscheinlich eine Gegenreaktion darauf, dass Messerabwehr in Filmen oft viel zu einfach dargestellt wird.
Aber gut, ich kann dir viel erzählen und du kannst nicht beurteilen ob ich Lüge oder nicht. Deshalb sieh dir das ganze mit eigenen Augen an:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1LeZAlGcYq2ne53lcY3zxW0LLOl4RLrekbXl_z1UjpXk/edit#gid=0
Dieser Datensatz enthält die Analyse von 215 Messerattacken mitsamt Überwachungsvideos. Dort wirst du viele Fälle von gelungener Flucht und gelungener Verteidigung mit und ohne Waffen sehen.
Zusammengestellt wurde es von dem Youtuber Armchair Violence, der das Thema in diesem Video so genau beleuchtet, wie bis Dato niemand sonst und der keine Fragen offen lässt. Wenn es dich wirklich interessiert, sieh dir das Video an.
- Die durchaus menschliche Angst vor Schmerz und ggf. Tot. Du siehst das Messer und weißt aus Erfahrung : Schnitt = Blut + Schmerz.
- Mit blossen Händen kannst du kaum abwehren. Jeder Treffer führt zu 1.
- Schock und Überraschung.
Man muss schon sehr geübt oder abgebrüht sein, um etwas unternehmen zu können.
- Du siehst es nicht.
- Du kannst es nicht abwehren ohne stark verletzt zu werden.
Das ist auch etwas situationsabhängig.
Da ist einerseits der Typ "Messerfuchtler" - wenn einer sein Messer offen vorzeigt, bist du natürlich selten in einer Position wie Crocodile Dundee ("Das ist doch kein Messer - DAS ist ein Messer) oder zuletzt in Real-Life mitten in Deutschland der Zivilpolizist, der bedroht wurde und einen auf Crocodile Dundee Reloaded gemacht hat ("Das ist zwar ein Messer - aber DAS ist mein Dienstausweis und meine Dienstwaffe") - du bist unbewaffnet. Der "Fuchtler" ist relativ berechenbar, weil du siehst die Waffe. Besonders professionell wirkt das nicht, die Waffe offen zu zeigen, aber du weißt halt nicht, wie gut er damit umgehen kann. Entweder, er ist so mit "Fuchteln" beschäftigt, dass er bis zum Eintreffen deines Knies in seinen Weichteilen gar nicht merkt, dass du ihn zwischen die Beine trittst und er danach mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden geht, oder aber er ist so gut, dass er es merkt und den Tritt nutzt, dir die Beinschlagader anzuritzen - Feierabend für dich! Weißt du aber vorher nicht. Ein Stich oder Schnitt an der richtigen Stelle und du verblutest binnen Minuten. Deshalb lernt man in Selbstverteidigungskursen, wenn es um Messer geht, dass man die Techniken nur im sonst aussichtslosen Ausnahmefall (also bei einem "Alder, ich mach disch Messer") anwenden sollte, aber bei konkreten Forderungen ("Gib misch Handy oder isch mach disch Messer") diese zu erfüllen, weil dies generell "gesünder" ist. Du könntest ihn auch unbewaffnet entwaffnen - das kann aber auch böse schief gehen.
Die andere Situation ist halt der überraschende Messerangriff. Ein scheinbar unbewaffneter Pöbler zieht aus dem Nichts ein Messer und sticht zu. Das ist wie der erste unvorhergesehene Schlag, trifft immer weil kommt aus dem Nichts, zu schnell und überraschend um reagieren zu können. Nur nach dem Schlag kannst du zurückschlagen. Steckt das Messer in dir, unwahrscheinlich. Chance geht gegen 0%.