Meine Eltern schmeißen mich zu Hause raus. Was kann ich tun?
Hallo Community,
Ich entschuldige mich jetzt schon dafür, dass dieser Text sehr lange wird, bitte euch aber trotzdem den ganzen Text zu lesen.
Es geht nämlich darum, dass meine Eltern mich rausschmeißen wollen, nachdem ich gegen ihren Willen am Wochenende mit zu meinem Freund gefahren bin. Sowohl mein Freund als auch ich sind 18 Jahre alt. Wir haben uns am ersten Tag unserer Ausbildung kennengelernt und es hat sofort gefunkt. Allerdings haben meine Eltern entschieden, ein schlechtes Bild von ihm zu haben, ohne ihn ansatzweise zu kennen. Sie machen alles an ihm schlecht und flippen schon aus wenn ich zu Hause nur seinen Namen erwähne. Dazu haben sie ihn bei allen in der Familie schlecht gemacht, was ich gesagt habe, hat auch meine Verwandten nicht interessiert.
Dass alles hat mich psychisch so fertig gemacht, dass ich irgent wann übers Wochenende mit zu meinem Freund gefahren bin, damit ich mal zu Hause raus komme. Mein Freund wohnt fast 130 km von hier entfernt und wohnt daher unter der Woche im Internat und fährt übers Wochenende nach Hause. Es ging mir dort wesentlich besser.
Als ich am Sonntag dann wieder nach Hause kam, sind meine Eltern ausgerastet und haben gesagt, dass ich gefälligst ausziehen soll und das sie mir in nichts Unterstützung zahlen werden. Mein Problem ist, dass ich eine vom Arbeitsamt unterstützte Ausbildung mache, weshalb ich monatlich nur 262 Euro bekomme. Ich weiß nicht wo ich hinsoll. Ich muss zu Hause raus, und dass möglichst schnell. Ich weiß aber auch, daß ich mir in meiner Stadt nichts leisten kann, selbst wenn ich Bürgergeld beanspruchen würde. Ich brauche Hilfe, bitte!
5 Antworten
Das ist schön. Gibt nicht oft die Gelegenheit für 18 jährige auf Wunsch der Eltern eine eigene Wohnung zu beziehen. Lass dir das schriftlich geben, dass du ausziehen musst.
Aber sag ihnen nicht, warum du es schriftlich haben möchtest 😎
Deine Eltern sind bis zum Abschluss deiner Erstausbildung unterhaltspflichtig. Ob sie Lust drauf haben ist uninteressant. Das klagst du dann ein. Das Kindergeld lässt auf dein Konto überweisen.
Dein Gehalt und Kindergeld wird zwar abgezogen, aber Rest müssen sie trotzdem zahlen. Du kommst insgesamt auf 930 Euro.
Da du volljährig bist, kannst du natürlich übernachten wo du möchtest. Das nur nebenbei.
Bis zum Ende deiner Ausbildung sind deine Eltern auf jeden Fall unterhaltspflichtig. Wollen Sie diesen Unterhalt nicht in Form von Naturalien, also Wohnung und Lebensmittel, leisten, dann müssen sie halt bezahlen. Das Kindergeld kann dann auch noch auf dich umgeleitet werden. Dein Azubi Einkommen wird zwar angerechnet, aber da bleibt dann schon noch was übrig für die zum zahlen.
Wende dich an das Jugendamt, die sind immer noch für dich zuständig und helfen dir weiter.
Deine Eltern müssen dir Unterhalt zahlen, solange du in einer Ausbildung bist. Da können sie pissig sein, sie sie wollen, dazu sind sie verpflichtet.
Wenn deine restliche Familie genauso doof ist, solltest du dich morgen sofort an deinen Ausbilder in der Schule wenden, viele Ausbildungsbetriebe haben auch Unterbringungsmöglichkeiten für ihre Auszubildenden oder helfen dir anderweitig.
Das Jobcenter ist eine weitere Möglichkeit, eine Wohnung und auch unterstützendes Geld zu beantragen.
Bis dahin wende dich an eine Freundin und erkläre ihr die Situation.
Wenn du für dich selbst sorgen sollst, müssen sie dir auch mehr Unterstützung geben. Du solltest aber morgen wie schon gesagt mit deinem Ausbilder reden, die haben vielleicht auch passende Hilfsangebote.
Zieh zu einer Freundin, einem Freund oder in ein Heim und sprech dann mit dem Amt, dass du mehr Geld bekommst für eine WG/ Wohnung.
Lass Dich diesbezüglich beim psychologischen Dienst des Arbeitsamtes beraten. Man wird Dir Wege aufzeigen, wie ein eigener Hausstand während der Ausbildung realisierbar ist. So einfach können Deine Eltern Dich nicht auf die Straße setzen.
Das Problem ist, die 262 Euro die ich bekomme werden bereits vom Jobcenter ausgezahlt. Ich weiß nicht, ob die mir noch mehr auszahlen wollen, da die gerne auf ihrem Geld sitzen. Als ich vor ein paar Wochen ein Termin mit einer Mitarbeiterin vom Arbeitsamt gesprochen habe, habe ich gefragt, ob ich ins angehörige Internat ziehen könnte. Allerdings hieß es, dass das Arbeitsamt einen Internatsplatz für mich nicht zahlen würde, da ich keinen weiten Weg (sprich weniger als 50 km) habe.