Lösungen zur Biologieaufgabe zu Myoglobin?

1 Antwort

Die Lösungen kann und werde ich dir nicht schicken, das hier ist schließlich kein Hausaufgabenportal und am besten versteht man den Stoff nun mal, wenn man ihn selbst bearbeitet. Aber ich kann dir natürlich eine Hilfestellung geben.

Zur ersten Aufgabe: na ja, die erklärt sich ja von selbst. "Vergleichen" heißt immer, etwas zu beschreiben und zwar mit dem Fokus auf Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Du musst also lediglich in Worte schreiben, was du auf der Abbildungsiehst, nämlich wo die Sequenzen identisch sind und wo sie verschieden sind.

Die zweite Aufgabe ergibt sich aus den Beobachtungen aus Aufgabe 1. Wenn Arten sich auseinander entwickeln, verändert sich der genetische Code und damit auch die Aminosäuresequenz eines Proteins, z. B. des Myoglobins. Unter der Annahme, dass die Mutationsrate (also die Anzahl von Mutationen pro einer Zeiteinheit) konstant ist, lässt sich anhand der Ähnlichkeit bzw. Unähnlichkeit der Sequenz abschätzen, wie nahe verwandt Arten miteinander sind. Als Faustregel gilt hier: je geringer die Abweichung ihrer Aminosäuren-Sequenz ist, umso näher sind sie miteinander verwandt, weil ja der Zeitpunkt ihrer Trennung noch nicht weit zurück liegt. Sind die Unterschiede hingegen sehr groß, muss auch der Zeitpunkt der Auseinanderentwicklung länger zurückliegen und die Arten sind weniger nah miteinander verwandt. Du musst also nur anhand der Sequenzvergleiche aus Aufgabe 1 schauen, wer mit wem am nächsten verwandt ist. Am besten, du zeichnest dir dazu ein Kladogramm auf (einen Stammbaum, für nähere Infos kannst du in meinen anderen Antworten auf meinem Profil mal nach dem Stichwort "Kladogramm" zuchen).

Aufgabe 3 ist auch einfach. Schau dazu in dein Tafelwerk, dein Bio-Buch oder such dir im Internet ein Bild einer Code-Sonne. Aminosäuren werden als Triplett-Codes verschlüsselt, d. h. immer drei DNA-Basen codieren für eine Aminosäure. Die Code-Sonne liest man von innen nach außen: im inneren Kreis steht die erste Base des Tripletts, im mittleren die zweite, im äußeren die dritte. Ganz außen kannst du dann ablesen, welche Aminosäure das Triplett codiert.
In der Aufgabe musst du diesen Weg nur rückwärts gehen. Du hast die Aminosäure und arbeitest dich von außen nach innen rückwärts durch. Achtung! Es könnte sein, dass eine Aminosäure auch durch mehr als ein Triplett codiert werden kann, es also mehrere Lösungen gibt. Das ist normal, denn der genetische Code ist degeneriert: es gibt insgesamt 64 verschiedene Möglichkeiten, die DNA-Basen miteinander zu kombinieren, aber nur 21 proteinogene Aminosäuren, deshalb gibt es für einige Aminosäuren mehrere Möglichkeiten.
Das ist für die Evolutionsforschung deshalb interessant, weil bei der Interpretation der Aminosäurensequenz auch Information verloren geht. Die DNA-Sequenz zweier Arten könnte sich an einer Stelle unterscheiden, im Aminosäurenvergleich fällt das dann aber nicht auf, wenn dieser Unterschied synonym ist, also trotzdem für die gleiche Aminosäure codiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig