Leitfähigkeit Essigsäure/Essigsäurelösung?
Die Aufgabe ist: Reine Essigsäure leitet den elektrischen Strom im Gegensatz zu einer Essigsäurelösung nicht. Erkläre dieses Phänomen auf Teilchenebene.
Für Leitfähigkeit sind natürlich Ionen verantwortlich. Aber wieso sind die in der Essigsäure nicht vorhanden, aber in der Essigsäurelösung schon?
Unser größeres Thema sind gerade Säuren und Basen, falls das jemandem hilft.
2 Antworten
Du hast recht: Wenn eine Flüssigkeit den elektrischen Strom leitet, dann müssen Ionen vorhanden sein.
Nun ist es bei Essigsäure wie bei Wasser: Beide leiten in reiner Form den elektrischen Strom so wenig, dass man sagen kann: Beide sind Nichtleiter.
Dass doch in ganz geringer Portion Ionen auftreten liegt an der sogenannten Autoprotolyse. Wassermoleküle reagieren in geringer Weise nach
H₂O + H₂O --> H₃O⁺ + OH⁻
So kommt es zur Bildung von Ionen und einer Leitfähigkeit.
Essigsäuremoleküle geben auch in sehr geringer Weise eine Autoprotolyse, so dass auch reine Essigsäure ein ganz schwacher elektrischer Leiter ist.
Nun zum zweiten Abschnitt Deiner Frage.
Gibt man eine Säure, ich will sie allgemein HR nennen, in Wasser, dann kann es mehr oder weniger zu folgender Reaktion kommen:
HR + H₂O --> H₃O⁺ + R⁻
Diese Reaktion bezeichnet man allgemein als eine Protolyse. Dabei werden also Ionen gebildet. Läuft die Reaktion vollständig ab, dann handelt es sich um eine starke Säure. Läuft sie nur teilweise ab - wie z.B. bei Essigsäure - dann ist diese Säure schwach.
Essigsäure protoniert Wasser. Dabei entsteht ein Acetation und ein Oxoniumion. Ohne das Wasser kann die Essigsäure das Proton nirgends abgeben.