In Alkoholen treten Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den OH-Gruppen auf. Dabei wird eine Brücke zwischen einem H-Atom des einen Alkoholmoleküls zu dem O-Atom des anderen Alkoholmoleküls gebildet. Derartige Brücken werden auch zu den Wassermolekülen ermöglicht.
Die Aldehyde und Ketone können untereinander keine H-Brücken bilden. Das H-Atom der Aldehydgruppe -CHO ist nicht an ein elektronegatives Atom gebunden (N oder O), sondern sitzt an einem C-Atom. Daher kann dieses H-Atom keine H-Brücken mit den O-Atomen eines anderen Aldehyd-Moleküls bilden. Bei den Ketonen fehlt ein polar gebundenes H-Atom.
Zu Wassermolekülen können aber von Aldehyden und Ketonen vom Carbonyl-Sauerstoffatom (C=O) ausgehend H-Brücken gebildet werden. Deshalb sind kurzkettige Verbindungen dieser Gruppen wasserlöslich.
Aufgrund des polaren Charakters der Carboxylgruppe sind die Alkansäuren in der Lage, Wasserstoffbrückenbindungen auszubilden.
Wird die unpolare Kette (Alkylrest) dieser Verbindungen größer, dann nimmt der Einfluss der Gruppen, welche die Wasserstoffbrücken ermöglichen, ab. Dies bedeutet eine kleiner werdende Löslichkeit in Wasser. Es nehmen aber die van-der-Waals-Kräfte zu, und deshalb steigen die Siedetemperaturen der Verbindungen .