Kurz nach Ausbildung unzufrieden im Beruf. Was tun?
Hallo zusammen,
ich bin 21 und habe im vergangenen Sommer die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement erfolgreich abgeschlossen. Begonnen habe ich die Ausbildung nach der 11 Klasse, da ich mich vorher nicht entscheiden konnte was ich machen wollte und ich spätestens während dem ersten Jahr zum Abitur wusste, dass ich das definitiv nicht machen möchte. Trotzdem hat mir die dreijährige Ausbildung im Büro überraschender Weise wirklich viel Spaß gemacht. Ich hatte viele verschiedene Einblicke, einen klasse Betrieb, geregelte Arbeitszeiten und tolle Kollegen. Seit Mai bin ich in der Personalabteilung eingesetzt und habe mittlerweile auch meinen eigenen Zuständigkeitsbereich.
Ausgangssituation:
Ich bin immer noch sehr zufrieden mit dem Betrieb, dem Arbeitsumfeld und meinen Aufgaben. Aber seitdem meine Vorgesetzte mich quasi dazu aufgefordert hat, eine Weiter- bzw. Fortbildung zur Personalkauffrau o. ä. zu machen fühle ich mich unter Druck gesetzt. Ich hatte zwar schnell eine Möglichkeit gefunden diese Fortbildung machen zu können, habe mich dann aber dagegen entschieden, da ich den Großteil der Kosten von mindestens 3000 Euro selbst tragen müsste. Außerdem würde ich aufgrund dieser Fortbildung (aber auch der Personal- oder Betriebswirt) in meinem Betrieb nicht mehr Gehalt bekommen.
Mein Problem:
Mein Problem ist jetzt, dass ich meine Vorgesetzte darauf vertrösten konnte bis Anfang nächsten Jahres (also nächsten Monat) zu warten, und dann weiterzusehen. Aber jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, frage ich mich, ob ich überhaupt Personalsachbearbeiterin werden möchte. Als solche hätte ich zwar gute Chancen im Betrieb bleiben zu können, was mich doch sehr reizt, aber ist es das Wert? Eine teure Fortbildung zu machen, bei der man auf den Kosten sitzen bleibt, die nicht mehr Gehalt bringt nur um in einem Betrieb bleiben zu können?
Aber was würde ich sonst tun wollen?
Ein weiteres Problem besteht nämlich darin, dass ich weder während der Schulzeit wusste, welchen Beruf ich später mal ausüben möchte noch jetzt. Ich wollte schon so vieles mal werden, ob Klassiker wie (Tier-) Ärztin, Tierarzthelferin, Lehrerin, Friseurin, Erzieherin oder Schreinerin, Grafik- bzw. Mediendesignerin, Tierpflegerin, Architektin, Labor Assistentin u. v. m..
Ich habe natürlich auch schon das ein oder andere innerhalb eines Praktikums ausprobiert. Ich war in der Schule, im Kindergarten, im Labor, bei einem Radiosender, beim Tierarzt, in einer Metallwerkstatt, bei einem Grafikdesign Unternehmen und im Büro. Ja, ich fand es überall interessant und es hat mir jedes Mal viel Spaß gemacht.
Worauf ich hinaus will?
Ich habe einen befristeten Vertrag, welcher nächsten Sommer ausläuft und weiß nicht, ob ich darauf hinarbeiten soll bleiben zu können, oder ob ich mich lieber nach etwas anderem umsehen soll.
Wart oder seid ihr in ähnlichen Situationen? Wie finde ich heraus, was ich will? Ist das normal nach der Ausbildung? Welchen Rat könnt ihr mir geben?
LG
3 Antworten
Was hindert dich, diese Probleme anzusprechen?
"Ich sehe keinen Sinn darin 3000€ in eine Fortbildung zu investieren, mit der ich im Anschluss keinen Cent mehr verdiene.Das investment rechnet sich somit nicht. Wie ist ihre Meinung dazu? "
Dann wird man sich äussern und vllt eine betriebliche Förderung anbieten, wenn man dieses Wissen benötigt. Und betrieblich geförderte Weiterbildungen gibt man in der Regel nicht an Menschen deren Verträge nicht verlängert werden sollen, würde also auch Planungssicherheit bringen.
Einer zusätzliche Ausbildung zur Personalkauffrau ist viel wert.
Ich würde die 3.000€ investieren um mir im Vergleich zu den vielen anderen die auch Bürokauffrau gelernt haben einen Vorteil zu verschaffen. Das ist gut investiertes Geld.
Ich habe auch in meiner Karriere für den Betriebswirt um die 2.000€ extra zahlen müssen damals. Aufgrund dessen daß ich sehr gute Noten hatte wurden dann die Kosten von der Bank übernommen. Ich bin mir sicher, daß es meiner Karriere auch gut geholfen hat.
Zudem kannst Du Dir sicher sein, daß Dein befristeter Vertrag dann auch verlängert wird, wenn Du die Fortbildung machst.
Heute haben sehr viele junge Leute haben keinen Plan was sie beruflich machen sollen. Ich kann dir nur sagen was ich wahrscheinlich in deiner Situation machen würde: mich nach einem netteren Betrieb umsehen. Deine jetzige Ausbildung ist ziemlich beliebt und wichtig in allen möglichen Branchen, also hast du denke ich gute Chancen einen besseren Betrieb zu finden, der zB auch die Fortbildung in großen Teilen übernimmt, und dir dann auch mehr Gehalt zahlen würde. Du kannst natürlich auch deinen jetzigen Betrieb nochmal darauf ansprechen und sagen, dass dir die Aussicht bei ihnen nicht gefällt und deine Forderungen anbringen. Aber es hört sich so an als ob du generell nicht so begeistert von denen bist , also würd ich mich umschauen.
Wegen einer anderen Ausbildung, kann ich nur sagen, sei froh dass du schon so zielstrebig eine Ausbildung abgeschlosssn hast, viele Leute Ende 20 haben das noch nicht getan,weil sie sich nicht entscheiden wollten/konnten. Du kannst natürlich auch noch eine andere Aus- oder Weiterbildung machen, aber bei der Auswahl kann dir schwer jemand helfen.