Kritische Fragen zur Bundeswehr?

3 Antworten

Art. 87a

(1) Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich ausdem Haushaltsplan ergeben.

(2) Außer zur Verteidigung dürfen die Streitkräfte nur eingesetzt werden, soweit dieses Grundgesetz es ausdrücklich zuläßt.

Lass ihn mal erklären, wie es dann sein kann, dass die Bundeswehr in so vielen Auslandseinsätzen verwickelt sein kann und inwiefern er zum dem Satz steht, "Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt" steht.

Frage ihn auch, was er von deutschen Einheiten an der russischen Grenze hält, wo wir doch eine so große Schuld im Zweiten Weltkrieg auf sich geladen hat und für den Tod von mehr als 20 Millionen Russen verantwortlich ist (vgl. ermordete Juden - 6. Millionen)

Viel Spaß und lass dich nicht mit obeflächlichen Antworten abwimmeln.

19Sunny96  04.12.2016, 15:09

Wie der Bund das kann? Ganz einfach: Einordnung in ein System gegenseitiger kollektiver Sicherheit. Das BVerfG hat sich 1996 (meine ich) dazu geäußert. Somit sind Auslandseinsätze über Paragraph 24 Abs. 2 GG abgedeckt.

Was haben die schrecklichen Gräueltaten der Nazis mit der NATO-Beteiligung der Bundeswehr zu tun? Weder die Bundeswehr noch die Nato werden diktatorisch geführt und mit der Absicht eingesetzt, Russland zu erobern - geschweige denn, dass sie sich je eine vergleichbar schwere Tat zu Schulden haben kommen lassen. Man mag von den Entscheidungen der NATO halten was man will, aber das in Beziehung zu den schwersten Verbrechen der jüngeren Vergangenheit zu stellen zeugt einfach von mangelnder Weit-/Durchsicht.

Keineswegs wird es oberflächliche Antworten  geben. Wieso auch?

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Chinanski  04.12.2016, 16:46
@19Sunny96

Wenn man tatsächlich glaubt, dass die Nato noch immer und lediglich "ein System der gegenseitigen kollektiven Sicherheit" darstellt, dann mag man das so sehen. Irrig aber nachvollziehbar.

Man muss dazu einfach an die, an den Haaren herabei gezogene Bündnisfälle wie den Anschlag auf das WTC ignorieren. Wen genau hat die Nato in Libyen 2011 verteidigt? Welechen Mitgliedstaat verteidigt die Nato genau in Afgahnistan? Welchen Bündnispartner hat die BRD damals in Jugoslawien verteidigt?

Und was Russland angeht ... Die Westorientierung der BRD nach dem Zweiten Weltkrieg und die Einbindung in der Nato entschuldigen keine deutschen Truppen an der Grenze zu dem Land, dass historisch gesehen am stärksten unter dem Deutschen Reich gelitten hat. Wir sind Rechtsnachfolger dieses Reiches, wir sind Deusche ... also unter uns gelitten hat. Deutsche Truppen sollten auch niemals gefechtsbereit an der israelischen Grenze stehen. Das nennt man historisches Bewußtsein und historische Verantwortung.

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19Sunny96  04.12.2016, 18:37
@Chinanski

Ob Sie das so empfinden oder nicht ist grundsätzlich egal. Gott sei Dank gilt in Deutschland die Rechtsprechung und nicht ausschließlich Ihre Meinung.

Vielleicht sollte man sich mal fragen auf wessen Geheiß die NATO in Afghanistan ist... Staatliche Sicherheitskräfte ausbilden ohne die Zustimmung des betreffenden Staates wäre schließlich schon unsinnig, nicht wahr? Damit dürfte sich die Frage erledigt haben wieso deutsche Soldaten in Afghanistan ihren Dienst tun. Nicht nur ein Bündnisfall in Mitgliedsstaaten indiziert einen Militäreinsatz. Ein nettes "hey, wir bräuchten hier mal Eure Hilfe" kann auch gerne von einem anderen Land kommen. Das Truppenstationierungsabkommen oder SOFA wird eben nicht nur von einer Seite unterzeichnet.

Sie scheinen es nicht verstehen zu wollen ... Nicht Deutschland als autonomer Staat steht "an Russlands Grenze" sondern die NATO. Es ist also absolut unnötig auf einen historischen Background abzuzielen. Deutschland handelt dort nicht auf der Grundlage ausschließlich eigener Interessen. 

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Grundsätzlich finde ich kritisches Hinterfragen spitze! Aber dann sollte das auch aus eigenem Interesse erwachsen und nicht aus der Motivation heraus einfach irgendwas notorisch dagegen oder kritisch zu äußern. 

Du persönlich weißt doch am besten, was Dich interessiert und was Du kritisieren würdest. Aber einfach aus der Motivation jemandem möglichst viele kritische Fragen vor den Latz zu knallen, finde ich das ganz schön mies.

Informiere Dich vorher etwas mehr über die Bw und biete Deinem Gesprächspartner eine qualifizierte Grundlage. Das ist eben das, was 99% der linksextremen Fritten fehlt. Die wissen bloß "contra!"; nur leider nicht wieso ... 

Sei anders und mach Dir eigene, ordentliche Gedanken zu dem Thema.

DeadGaze 
Fragesteller
 04.12.2016, 15:25

Ich habe selbst schon einige Fragen zum Thema, wollte aber gerne noch anderen die Möglichkeit geben, falls sie noch fragen haben, diese durch mich stellen zu können, da man ja nicht immer mit der Bundeswehr so in Berührung kommt und sogar eine ganze Stunde Zeit hat um Fragen zu stellen.

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Blitz68  04.12.2016, 16:52
@DeadGaze

Besuch mal eine Berufs- und Einsteiger Messe ( egal in welcher Stadt) dort wirst du höchstwahrscheinlich einen Vertreter der BW finden, den du ansprechen kannst.

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Man lernt bei der bundeswehr (so weit ich weiß) wie man leute tötet, frag ihn wie er damit umgehen kann

Kefflon  04.12.2016, 14:07

Es wird gelehrt immer auf Arme oder Beine zu schießen, um den Angreifer zu stoppen. Aber niemals, ihn zu töten.

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19Sunny96  04.12.2016, 15:11
@Kefflon

Im Gefecht kommt es keineswegs darauf an nur auf Arme und Beine zu schießen. Da ist das Ziel ein kampfunfähiger Gegner.

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Blitz68  04.12.2016, 14:09

frag mal z.B. den IS, wie der damit umgehen kann.

oder die Leute, die nach einem Attentat die Leichen(teile) ver/ entsorgen, wie die damit umgehen -

Wer nicht zur BW möchte , brauch es nicht mehr,

aber man sollte die Leute, die hingehen nicht unbedingt kritisieren.

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ponter  04.12.2016, 16:53

Man lernt bei der bundeswehr (so weit ich weiß) wie man leute tötet, frag ihn wie er damit umgehen kann

Soetwas ist immer leicht geäußert. Gerade hierzulande gibt es viele, die zuerst immer schnell urteilen und die Stimme erheben,  ohne das gesamte Gefüge zu berücksichtigen. Die mit den Waffen werden grundsätzlich als böse hingestellt, unfähig, die Interessen  auf andere Art und Weise durchzusetzen.

Jeder souveräne Staat benötigt quasi Streitkräfte. Im Idealfall dienen diese nur der Abschrekung. Somit wird dann ein Blutvergiessen vermieden.

So braucht es auch Männer und Frauen, die bewusst diesen Beruf ausüben, mit all seinen Konsequenzen.

Jeder, der sich dafür entscheidet, verdient etwas Respekt, angesichts dessen, was er bereit ist, dem Allgemeinwohl zu opfern.

Aus politischer Sicht wird es natürlich auch hier wieder gespaltene Ansichten geben.

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