Krankheit, Störung, was ist mit mir los? Mutterkomplex?
Ich habe seit ich klein bin ein Problem. Schon als 4 jähriges Kind habe ich über mir bekannt Frauen (damals waren die vielleicht 16 oder 17) gesagt, dass sie meine Mutter sein sollen. Dies hat sich in den Jahren immer mehr bei mir eingebrannt. Ich habe immer, wenn ich eine Frau kennengelernt habe, die etwas 10 Jahre älter war als ich, versucht ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich wollte soviel wie möglich von ihr umarmt, gedrückt und einfach geliebt werden. Kurz darauf kam mir dann immer der Gedanke: Ich hätte diese Frau gern als Mutter. Immer wieder aufs neue, bei jeder Frau, die ich sympathisch fand und von der ich den Eindruck hatte, dass sie mir die gewünschte Zuneigung und Liebe schenken könnte, wollte ich ihr näher kommen. Nicht in sexueller Hinsicht, eher eben in dieser Mutter-Kind-Beziehung. Das ging wie gesagt mehrere Jahre so, mittlerweile bin ich fast 20 Jahre alt. Und immer wieder kam ich in solche Situationen. Selbst mit mehreren Lehrerinnen musste ich durch diese Situation, auch wenn ich alles getan habe, gegen diese Gefühle anzukämpfen. Nun kommt es zum Glück nur noch seltener vor, dieses ganze Gefühlschaos, aber es tritt noch auf. Dann habe ich immer wieder das stärkte verlangen, von einer Frau mit der ich eben gerade zu tun habe, umarmt und gedrückt zu werden, mitunter schaue ich auch extra traurig, damit ich eben diese liebevolle Aufmerksamkeit bekomme. Und sobald mich dann so eine Frau einmal liebevoll umarmt oder mir über den Rücken streichelt, verspüre ich den starken Wunsch, diese Frau als Mutter zu haben. Natürlich würde ich gerne wissen, was mit mir los ist. Ich war deshalb auch schon einmal bei mehreren Psychologen, die mir allerdings keine Antwort auf mein Verhaltensmuster geben könnten, die meinten nur, dass es normal ist, dass ein Mensch nach Zuneigung und Liebe strebt. Ich will einfach nur wissen, ob jemand ähnliche Erfahrungen hat, weiß irgendjemand, wie dieses Verhalten genannt wird? Auch wenn ich im Internet danach suche, ich finde einfach keine passende Bezeichnung für das, was in mur vorgeht. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die Beziehung zu meiner richtig Mutter frühe eigentlich sehr gut war, mittlerweile gibt es eigentlich keine Liebe und Zuneigung mehr ihrerseits, aber früher war das da. Und warum habe ich mich mit 4 Jahren schon nach einer anderen Mutter gesehnt, obwohl mir meine reine zu diesem Zeitpunkt ( soweit ich mich erinnern kann) noch nirmale Zuneigung geschenkt hat?
2 Antworten
Es klingt so als hätte Dir in der Beziehung zu Deiner Mutter etwas gefehlt und Du hast versucht, es dir woanders zu holen. Aber ob das stimmt, kannst nur Du selbst beantworten.
Sigmund Freud hat zwar gesagt, es gibt bei Kindern eine Phase, in der kleine Mädchen ihren Vater und kleine Jungen ihre Mutter heiraten möchten und er hat diese Phase als "ödipale Phase" bezeichnet (nach Ödipus aus der griechischen Sage, der seinen Vater getötet und seine Mutter geheiratet hat) und er meint, wenn in dieser Phase Schwierigkeiten entstehen, kann sich ein so genannter "Ödipuskomplex" entwickeln, aber das ist bei Dir nicht der Fall.
Du hast etwas vermisst und suchst es bei anderen Menschen. Das macht eigentlich jeder Mensch so. Solange Du nicht darunter leidest und auch kein anderer Mensch ist das doch nicht schlimm. Oder quält Dich etwas?
Ich weiß nicht, ob ich es direkt als quälend bezeichnen würde. Aber natürlich zerbreche ich mir beinahe jeden Tag den Kopf, wie ich diese Gefühle unterdrücken kann, weil ich damit auch schon viel kaputt gemacht habe und andere Leute deshalb den Kontakt zu mir abgebrochen haben. Es macht mich schon ziemlich fertig.
Dann ist vielleicht nicht Dein Bedürfnis das Problem, sondern (fehlende?) Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der anderen? - Vielleicht kannst Du einfach vorher danach fragen, ob ihnen eine Umarmung oder was auch immer recht ist?
Das ist zu erklären, dass ein 4 jähriges Kind niedlich ist und junge Mädchen das Kind gerne drücken. Je mehr das passiert, findet das Kind das angenehm, weil es Zuneigung und Liebe spürt, versteht aber nicht, dass es verhätschelt wird.
Das prägt.
Die Mutter tut das auch, sie gibt dem Kind auch Liebe und Zuneigung, verhätschelt es aber nicht.
Das Kind merkt vielleicht den Unterschied und lässt sich lieber von anderen Frauen verhätscheln und missversteht das als Zuneigung.
Was das Kind als angenehm empfunden hat, vergisst es nicht und wächst zu einem jungen Mann heran und er hat das "Angenehme" nicht vergessen und sehnt sich immer noch danach und hofft, dass er von Frauen in den Arm genommen wird ohne Hintergedanken, weil es so angenehm ist.
Das ist keine psychische Störung, auch kein Mutterkomplex.
Sagen wir es mal so: Kuschelkomplex?
Es stimmt, genau das denke ich auch. Aber wie man das bezeichnet weißt du auch nicht, oder?