Das ist nicht ungewöhnlich. So ähnliche Erfahrungen habe ich schon öfter von trauernden Menschen gehört (und auch selbst erlebt).
Wenn Du eine enge Beziehung zu einem Lebewesen hast, ist sein Tod immer so schwer für Dich, dass Du das gefühlsmäßig gar nicht so schnell begreifen kannst. Dein Kopf hat zwar schon verstanden, dass er tot ist, aber Dein Gefühl sagt noch immer: "Das kann doch nicht wahr sein!" Und weil Du so gern möchtest, dass es nicht wahr ist, hörst, siehst oder fühlst Du das geliebte Lebewesen noch.
Eine Bekannte von mir hat noch Jahre lang das Kratzen an der Tür gehört, das sie immer hörte, wenn die Katze rein wollte, eine andere hat - wie Du - das Miauen gehört und ich habe nachts im Bett das Gefühl gehabt (und habe es manchmal immer noch), das "Treteln" (den Milchtritt) einer Katze auf der Matratze zu fühlen.
Man fragt sich dann, ob man vielleicht verrückt geworden ist. Aber das ist nicht so. Bei einem Abschiedsschmerz gibt es verschiedene Phasen der Trauer und die erste davon ist die der Verleugnung (Es kann einfach nicht wahr sein!)
Spätere Phasen haben dann mit Aggression, dann mit Trauer zu tun (Warum hat der Tierarzt sie nicht gerettet, ausgerechnet so ein liebes Lebewesen sterben müssen, der vorige Besitzer das Tier nicht geimpft, oder so ähnlich) und die verschiedenen Phasen überschneiden sich auch.
Erst wenn das alles durchgestanden ist und auch wieder positive Erinnerungen zulassen kannst (Schön, dass ich eine so tiefe Freundschaft erlebt habe/ Ich hatte so viele schöne gemeinsame Erlebnisse mit dem Tier/ die gemeinsame Zeit ist ein Schatz, den mir niemand mehr nehmen kann ...) wird es langsam besser.
Aber das braucht Zeit, kostet Tränen, wirkt manchmal so als ginge es nie vorüber.
Gute Freunde, die Dich verstehen, Dinge, die Dich manchmal ablenken, aber auch Ruhe, um Dich an das Schöne zu erinnern, können Dir vielleicht etwas helfen.
Alle guten Wünsche!