Kosten von Gütern zur Zeit von Emil und die Detektive?
Wir lesen mit der Klasse "Emil und die Detektive". Meine Schülerinnen fragen sich, was zu der Zeit (1929) Lebensmittel wohl gekostet haben, weil sie es nicht glauben können dass Emil mit 10 Mark alles bezahlen soll was sie auswärts essen und trinken. Leider finde ich im Netz keine Infos zu Preisen in Berlin zu der Zeit. Auch wäre es spannend zu wissen wieviel Geld 140 Mark etwa heute wären.
Danke im Voraus!
3 Antworten
Wenn ihr das Buch lest, haben die Schüler sicher festgestellt, dass Frau Tischbein verwitwet ist und als alleinerziehende Mutter ohne jegliche Unterstützung ihren Sohn Emil alleine durchbringen muss. Um das Leben zu finanzieren arbeitet sie als Friseurin und ich glaube auch als Wäscherin. Durch Ihre Arbeit hat sie 140 RM angespart mit der sie wiederum ihre Mutter unterstützen möchte.
Monatslohn Entwicklung - Was verdiente ein Arbeiter (was-war-wann.de)
Der durchschnittliche Lohn eines normalen Arbeiters lag bei ungefähr 177,00 RM.
Frau Tischbein hat also fast einen Arbeitermonatslohn gespart. Damals eine Riesensumme für einfache Leute, eugentlich wurde der gezahlte Lohn sofort wieder für Miete und Lebensmittel wieder ausgegeben. (siehe die schon genannten Preise)
Man könnte mit den Schülern auch die Lebenssituationen von damals und heute vergleichen, um die sozialen Änderungen deutlich zu machen.
Heute könnte Frau Tischbein z.B. Bürgergeld für sich und ihren Sohn Emil beantragen und müsste sich nicht in mehreren Jobs kaputtschuften. Die Oma in Berlin könnte Grundsicherung im Alter beantragen und wäre nicht mehr auf die Unterstützung der Tochter angewiesen.
Bierpreis/L 0,35 RM
Brot/kg 0,39 RM
Butter/kg 5,53 RM
Eier/Stück 0,22 RM
Milch/L 0,28 RM
Rindfleisch/kg 2,35 RM
Schwein/kg 2,33 RM
Zucker/kg 0,63 RM
Kartoffeln/kg 0,09 RM
Mehl/kg 0,60 RM
Kaffee/kg 6,82 RM
Sonstige Preis
Goldpreis 20,90 $/oz
Quelle: https://www.was-war-wann.de/1900/1930/preise-1930.html?expand_article=1
die Seite sieht zwar nicht sonderlich seriös aus, was anderes habe ich aber nicht gefunden
514401303_0287.pdf (uni-mannheim.de)
Reichsindexziffern für Lebenshaltungskosten - unten auf der Seite auch die Brot- und Mehlpreise - nach Städten und Jahren
Die Lebenskosten galten 1929 als die höchsten. Ein Brot kostete 0,38 Reichsmark.
Für sehr viele war Geld extrem knapp, die Arbeitslosigkeit wuchs rasant.
das ist wohl aus den damaligen statischen Erfassungen entnommen
wobei man noch den durchschnittlichen Lohn eines Arbeiters dagegen stellen muss
1929 - 177,00 RM
der Stundenlohn wurde noch in reichspfennig bemessen und für den Lohn musste Montag bis Samstag malocht werden
Monatslohn Entwicklung - Was verdiente ein Arbeiter (was-war-wann.de)