kommen ein hohe töne schneller vor als tiefe?

4 Antworten

Hohe Töne haben ja auch eine höhere Frequenz als tiefe. Und die Frequenz gibt die Schwingungen pro Sekunde an, d.h. ja hohe Töne schwingen schneller als tiefe. Die Wahrnehmung der Lautstärke ist vermutlich auf unsere Anatomie zurückzuführen. So hat man mithilfe von Messungen des Schalldruckpegel (db) festgestellt, dass wir Frequenzen im Bereich von (ich glaube) 500Hz-2kHz wesentlich früher (also bei weniger db) wahrnehmen als tiefere oder höhere Frequenzen. Besonders im ganz tiefen Bereich (30-100Hz) benötigt unser Ohr einen relativ hohen Schalldruckpegel, um die Hörschwelle zu überschreiten.

Dass sich die Lautstärke scheinbar unterscheidet, ist ganz normal, weil unser Gehör so eingerichtet ist, dass es beispielsweise die Frequenzen, in denen Sprache stattfindet (das sind in der Musik eher mittlere bis hohe Töne), besser wahrnimmt als andere Frequenzbereiche. Bei tiefen Tönen funktioniert auch unser Richtungsgehör nicht mehr gut (deswegen funktioniert das Subwoofer-Prinzip - wir hören sowieso nicht, woher die Bässe kommen, dann reicht auch eine Box).

Mir ist allerdings nicht ganz klar, was Du mit "schneller" meinst...

Wenn Du die zeitliche Abfolge der Töne meinst: Schnelle Soli finden meist auf eher hohen Instrumenten statt. Z. B. ein Bass-Solo ist in der Rock-Musik eher selten und wird dann tatsächlich meist langsamer gespielt als ein Gitarren-Solo.

Auch in der Klassik sind die schnellen Figuren eher den hohen Instrumenten zugeordnet. Das kann zum einen an dem o. g. Effekt liegen: Warum sollte der Komponist eine komplizierte Figur in ein tiefes Instrument legen, wenn wir sie dann nicht so gut hören können. Zum anderen sind die schnellen Figuren auf den Tiefen Instrumenten teilweise einfach schwieriger zu spielen, weil z. B. beim großen Kontrabass die Greif-Abstände zwischen den Tönen viel größer sind als auf der kleinen Violine, auch die tiefen Blasinstrumente sind oft "mechanisch" anstrengender zu spielen, weil die Löcher bzw. Klappen weiter auseinander liegen und man daher die Finger weiter spreizen muss.

Und auch Rock-Gitarren-Soli werden oft im hohen Ton-Bereich gespielt (die Greifhand ist nah am Korpus). Zum einen klingt es "cooler" (und kann man in der Mitte der Saite stärkere Bending-Effekte erzielen als am Ende), zum anderen könnte ich mir vorstellen, dass es hier leichter ist, schnell zu spielen, weil die Bünde näher aneinander liegen als bei den tiefen Tönen.

gainpaingain 
Fragesteller
 04.08.2014, 15:25

danke für deine antwort. mit schneller meine ich beispielsweise 16tel noten, bei 200bpm und 4/4takt. also bei der selben geschwindigkeit gespielte töne, kommen mir ebend die hohen töne schneller vor. hoffe das ist jetzt verständlich.

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claushilbig  04.08.2014, 18:34
@gainpaingain

Im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten oder auch nur anderen (tieferen) Tönen können die hohen Töne ja nicht schneller sein (oder auch nur so vorkommen), sonst würde sich ja das Tempo der verschiedenen Melodielinien gegeneinander verschieben und ganz schnell nicht mehr zueinander passen.

Das kann also nur bei Solo-Passagen (einzelne Töne!) vorkommen, und da ist es natürlich in Einzelfällen möglich, dass sich der Solist nicht ganz ans Metrum hält und mal etwas schneller wird. Das liegt dann aber nicht an der Tonhöhe, und ist auch nicht die Regel.

Ich nehme also mal an, dass dieser "Effekt" nur in Deiner Empfindung existiert ...

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Bei 200 bpm, ist das kein Wunder. Würde trotzdem mal zum Arzt gehen. aber glaub nicht, dass er was findet.

Das kann man unmöglich beantworten, da man die Fundamentalbasis (das wie es Ihnen vorkommt) nicht verallgemeinern kann.