Komische Gedanken - Sind das schon Zwangsgedanken? Oder evtl. mit AD(H)S, Autismus zu tun?
Also ich versuche es mal irgendwie in Worte zu fassen.
Ich habe das Gefühl, dass meine Gedanken nicht normal sind.
Ich bin oft in meiner eigenen Welt, man könnte mich wohl gut als Tagträumerin bezeichnen. Ich bekomme dann auch oft nicht mit, wenn jemand mit mir redet, bzw. manchmal höre ich es zwar, aber nehme es nicht bewusst wahr, oder zumindest erst viel später.
Das tut mir dann immer voll Leid, aber ich kann es nicht ändern, egal wie sehr ich mich anstrenge.
Darum geht es mir in erster Linie aber auch gar nicht, so geht es bestimmt jedem Mal, wenn mir wohl öfter als normal. Mir geht es vor allem um die Gedanken, die ich währenddessen habe.
Das ist etwas schwer zu erklären, aber in Gedanken forme ich immer Formen, Buchstaben und Zahlen nach. Also die einzelnen Buchstaben haben zB. in Zeitungen ja immer jeweils dünnere und dickere Seiten, und wenn ich Buchstaben in Gedanken nachforme, fahre ich die "dünne" Linie nur einmal nach, die "dicken" mehrmals. (z.B. ein "L" hätte oberhalb der langen Seite einen Querstrich, die lange Seite wäre dicker, die kurze Seite dünner mit am Ende leichtem Knick nach oben)
Und so wiederholt sich das immer wieder, manchmal immer der gleiche Buchstabe, manchmal mehrere Buchstaben abwechselnd oder auch ganze Wörter und dabei Buchstabe um Buchstabe. Und das ist dann ein ewiger Kreislauf, bis entweder jemand anders oder ich mich da raus holen kann.
Das ist aber nicht nur bei Buchstaben oder Zahlen so, sondern auch bei Formen. (Ogott, das ist noch schwerer zu erklären..)
Als Bsp. mal eine rechteckige Kiste. Die hätte dann die Linien vom Viereck oben, nach unten durch die Linie der Seitenwand verbunden mit den Linien des unteren Vierecks und dann die Linie der anderen Seitenwand wieder nach oben (wie wenn man es als Skizze zeichnen würde) und diese Linien fahre ich dann in Gedanken immer und immer wieder nach. Und so geht das für beliebige Gegenstände in meiner Umgebung.
Und dadurch fällt es mir zB in der Uni natürlich extremst schwer, den Profs zuzuhören, weil ich mich zB auf ein Wort von ihnen "festbeiße" und das in meinem Kopf die ganze Zeit nachfahre. Bis ich dann wieder da raus komme, wieder kurz zuhören kann, bis wieder das gleiche Spiel beginnt.
Ich hab mir vor kurzem Zeit einen Fidget Cube geholt, der hilft mir etwas bei der Konzentration, weil dann zumindest meine Finger beschäftigt sind (mit denen muss ich auch immer irgendwas machen), aber das Problem ist dadurch natürlich nicht gelöst, höchstens etwas rausgezögert.
Das wären aber nicht die einzigen "Zwänge"..
=> ich schreibe in den Kommentaren weiter, weil es hier nicht mehr rein passt..
Schon mal Props an diejenigen, die überhaupt bis hierhin gelesen haben und vielen Dank für jede hilfreiche Antwort.
1 Antwort
Jo...hallo erstmal.
Also...ich kenne mich persönlich nicht mit ADHS aus, dächte aber ein Mal gelesen zu haben, dass Betroffene die Umwelt tatsächlich anders wahrnehmen, sprich Wörter sehr bildhaft sehen, Farben mit Klängen verbinden, lauter Sachen halt, die man respeklos als "unnormal" bezeichnen könnte, es entspricht halt nicht der Norm.
Die anderen Sachen klingen aber tatsächlich nach einer Zwangserkrankung. An dieser Stelle sei vermerkt, dass ADHS und andere Störungen (das klingt immer so negativ und unfreundlich, wenn ich das so schreibe...) durchaus begünstigend für Zwangserkrankungen sein können. Am Besten ist es wirklich das mit Deinem Therapeuten durchzugehen.
Ansonsten noch die Empfehlung, vielleicht mit Jemanden darüber zu sprechen. Klar der Therapeut bietet sich hier wieder an. Aber vielleicht auch Jemanden, dem Du privat vertraust? Wenn Du religiös bist, dann rede mit Gott, sprich zu ihm, ansonsten natürlich Familie und Freunde. Es gibt zur Not noch das Notfalltelefon, respektive die Telefonseelsorge.
Ich wünsche Gottes reichen Segen, alles Gute und Erfolg beim Studium.