Kleiner Kater greift seine Mutter an?
Hallo,
Ich hoffe das ich hier einen Rat bekomme. Also wir haben eine Katze die im April dieses Jahr drei Junge bekommen hat. Zwei Weibchen und ein Kater. Die beiden Weibchen haben wir abgegeben und den kleinen Kater haben wir selbst behalten damit unsere Katze nicht so alleine ist. Bis jetzt hat alles super geklappt und die beiden sind ein Herz und eine Seele bis gestern. Unsere Katze geht schon ab und an vom Grundstück während der kleine Kater immer unsere Nähe sucht. Gestern hat er seine Mutter angegriffen so schlimm das es mir echt Angst gemacht hat. Die Mutter ist mit hängendem Schwanz in eine Ecke. Nach einer gewissen Zeit hat sie ihn wieder gesucht und er fing gleich wieder an. Wir haben sie dann getrennt also jeder in einem anderen Raum über Nacht. Heute morgen war alles wieder gut als wenn nie was gewesen wäre. Jetzt Abend nachdem die beiden den ganzen Tag zusammen gespielt haben fängt der kleine Kater wieder an sobald deine Mutter um die Ecke kommt geht er auf Kampfstellung und sie verkriecht sich. Was soll das werden. Die Mutter ist 2 Jahre und kastriert. Der kleine Kater ist jetzt 11 Wochen alt. Ab und an am Tag trinkt er sogar noch an ihr und dann sowas? Was kann man da tun?
Vielen Dank schonmal für eure Tipps
2 Antworten
Also mal vorweg: Bei Katzen gibt es kein Alphatier, das gibt es bei Wölfen... . Katzen haben keinen Rudelführer. Sie haben wohl eine Rangordnung, die aber ständig wechselt und jede Woche anders aussehen kann.
Was der kleine Minikater da macht, ist spielerisches Lernen. Völlig harmlos. Deine Mamakatze hat sicher auch keine Angst, die ist höchstens genervt. Das ist so, wie wenn Menschenmama pubertierende Kinder hat ;o) .
Der Kleine übt eben zur Zeit Angriffe. Da ist es gar nicht nützlich, die beiden zu trennen, denn die Mutter ist es, die ihm beibringt, wie er es richtig macht.
Warum habt ihr die anderen beiden schon abgegeben? Die sind noch gar nicht soweit. Abgabe frühestens mit 12 Wochen. Du siehst ja selber, der kleine Mann ist noch gar nicht sozialisiert. Er hat noch nicht gelernt, ab wann es weh tut. Das wird er auch nicht, wenn ihr euch einmischt. Ich hoffe, die beiden anderen durften zusammen bleiben, damit sie wenigstens voneinander lernen.
Als nächsten Schritt müssen Mutter und Sohn kastriert werden. Mutter sofort, bevor ein neuer Kindersegen kommt, der Kater in 2-3 Monaten. Dann können die Beiden auch harmonisch zusammenleben. Unkastrierte Katzen zusammen zu halten führt zu "Mord und Totschlag". Katzen kennen kein Verwandschaftsverhältnis. Ab dem Punkt, wo der Kleine selbständig wird, ist die Mutter einfach eine andere Katze (und andersrum). Auch wenn nur eine Katze kastriert ist, geht das nicht gut, da die unkastrierte immer die überlegene ist.
Also, Minikater zu Mama lassen, damit er lernt, und Tierarzt anrufen, wegen Termin.
Hallo Pepper2016,
ich bin kein Fachmann, allerdings selbst mit Katzen aufgewachsen, daher kann ich zwar nicht mit Wissen, aber zumindest aus meiner Erfahrung sprechen.
Wenn Katzen gemeinsam in einem Revier, in dem Fall deine Wohnung, leben, dann gibt es eine bestimmte Hierarchie. Es gibt immer ein Alphatier, dass das sagen hat. Es fällt besonders bei 3 oder mehr Tieren auf.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die älteste Katze in der Regel immer das Alphatier darstellt. Wenn ein Kater mit ins Spiel kommt, ist das allerdings nicht mehr so einfach.
Kater versuchen, sobald sie die Geschlechtsreife erlangt haben, selbst das Alphatier zu werden. Daher fangen sie Revierkämpfe mit dem derzeitigen Alpha an, in dem Fall seine eigene Mutter.
Das kann eine Weile dauern. Je nachdem, wie schnell und ob überhaupt seine Mutter den "Titel" abgeben will, dauern auch diese Revierkämpfe. Das ist ganz normal und natürlich, und enden in aller Regel zwar heftig, aber keinesfalls blutig.
Es ist aber überhaupt nicht so, dass sich diese Tiere "hassen" würden. Sie lieben sich trotz allem und gehören derselben Familie an. Die Revierkämpfe sind nur "Mittel zum Zweck" und instinktbedingt.
Also, wenn es gut läuft, aushalten und durchstehen!
LG
Ich habe von vornherein gesagt, dass ich hier nicht "Wissen" wiedergebe, sondern das, was ich 20 Jahre lang beobachtet und selbst interpretiert habe - alle Angaben waren also ohne Gewähr. :)
oh, vielen Dank für die schnelle Antwort. Von der Seite habe ich die Sache noch gar nicht betrachtet. So ein kleiner Kerl (der Kater) und macht soooo ein Spektakel. Dann werde ich die beiden mal machen lassen und hoffe, dass ich beim nächsten Angriff von ihm auf seine Mutter nicht wieder so erschrecke.:-)
Vielen Dank
... steht in deinem Profil. Leider auch mit gefährlichem Halbwissen, was Katzen betrifft: Bei Katzen existiert kein Alphatier, das gibt es bei Wölfen. Katzen haben lediglich eine Rangordnung, die aber nie ein Leben lang gleich bleibt. Das kann alle Woche wechseln, und auch in verschiedenen Bereichen variieren. Z.B. kann eine Katze der Chef über den Kratzbaum sein, die andere die, die zuerst ans Futter darf. Also auch bei 3 oder mehr Katzen gibt es keinen Chef in Form eines Alphas. Nur mehr "Abteilungsleiter" auf Zeit ;o) , wenn man es mal so ausdrücken will. Es ist auch nicht immer die älteste Katze die, die was zu melden hat, es kann genauso die Jüngste sein. Auch ist nicht zwingend der Kater der, der mehr Sagen hat, es kann genauso eine Katze sein. Die Ranghöhe hat eher mit dem Charakter des Tieres zu tun. Mein derzeit ältestes Tier ist ein 7jähriger 6,5 kg schwerer muskulöser Kater, der keiner Fliege was zu Leide tut. Der hätte gar keine Lust drauf, hier das "Chefchen" zu spielen. Er ist eher eine Memme ;o) . Am meisten Respekt flösst bei uns die übergewichtige runde und kleine weibliche Katze an. Sie ist die Ruhe selbst, aber wenn ihr was nicht behagt, setzt´s was, und dann legt sie sich wieder faul schlafen.
Katzen kennen auch den Zustand "Familie" nicht. Auch Mutter und Geschwister sind nach dem Welpenalter einfach andere Katzen.
Wenn Katzen nicht miteinander klar kommen, ist das immer Charaktersache und hat nichts mit Alter oder Geschlecht zu tun. Und normaler Weise kommen Katzen immer miteinander klar, wenn sie von klein auf andere Katzen gewohnt sind. Revierauseinandersetzungen gehören zum Alltag, das sagst du ja schon selbst, das ist instinktgesteuert.