Kennt jemand ein gutes Gebiss für sensible Pferde?

5 Antworten

Sehr oft ist weniger die Gebissart dran Schuld das Pferde unzufrieden laufen, sondern die Materialart und natürlich des Reiters Hand. Die besten Erfahrungen habe ich mit relativ dünnen Gebissen (einfach gebrochen) aus Aurigan und Sensogan gemacht. Von Kunststoffgebissen halte ich persönlich nichts da sich mit der Zeit oft unangenehme Kanten am Gebiss bilden und diese mir auch zu Dick sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

Inzwischen gibt es doch viele flexible Stangengebisse mit seitlicher Begrenzung. Musst du nur kurz im Internet gucken. Ansonsten rate ich immer gerne zu einem Ledergebiss, das ist echt super. Gibt es auch seitlich begrenzt. Da musst du aber meist etwas tiefer in die Tasche greifen.

Cazoid 
Fragesteller
 17.02.2020, 19:11

Kubststoffstangen mag er auch nicht da beißt er sich nur fest. Ledergebisse hab ich auch schon überlegt, die sind aber leider auf turnieren nur in den großen Klassen zugelassen.

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pony  17.02.2020, 20:41
@Cazoid

na - zunächst geht es doch darum, die maulsituation in den griff zu kriegen...

weisst du, warum man auf der unterlegtrense bei der kandarenzäumung so schön fein reiten kann? in verbindung mit der kandare und der kinnkette wird das aufstellen der trense verhindert. aus schmerz wird schmerzfreier impuls. eine kandarenzäumung, die über die unterlegtrense geführt wird, ist weicher als jeder normale trensenzaum. der haken an der sache - du musst die hände stillhalten können.

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stange, metall, 13mm, leicht gebogen, olivenkopf, ohne zungenfreiheit.

typisches remontengebiss.

ausserdem ist "der herr" noch ein bub, dem entweder gerade die hengstzähne oder die äusseren zangen wachsen. zur maulsituation: das innere des mauls ist mit etwa 8 soweit "fertig", dass sich nur noch die zahnstellung verändert, aber alles andere ausgewachsen ist.

und der herr braucht noch gar nicht "ans gebiss ziehen" - was immer das ist oder sein soll... anlehnung heisst nicht, dass das pferd sich auf den straff gespannten zügel legt. anlehnung heisst, dass du in jeder hand maximal ein kilo hast. aber wirklich maximal ein kilo. korrekte anlehnung kannst du auch haben, wenn du in jeder hand "ein vögelchen" hast.

mit der aktion deiner hand gebe ich dir einen goldenen tipp: stell dir vor, du hast spitze glasscherben in der hand. du darfst die hand nur so bewegen, dass du dich nicht schneiden würdest. in der hand hast du bei korrekter anlehnung im idealfall zwischen 100 und 200g, zu denen durch deine handbewegung bei der zügelhilfe maximal 20g hinzukommen.

eine weiche hand heisst bei einem pferd dieses alters, dass du mit einhändiger zügelführung übersteichen kannst und beim zurückgehen der hand sofort wieder ein geschlossenes pferd unter dir ist. vom anreiten bis dahin dauert es etwa 1 1/2 jahre. die hauptarbeit des reiters übernimmt das bein. wenn du ein junges pferd über das kreuz treibst, musst du es mit der hand vorne rauslassen und ihm raum geben.

du kannst die schulter auch über das bein oder den einsatz der gerte an der schulter begrenzen. denn wenn du die schulter durch ziehen am zügel begrenzen willst, rutscht du rüber und sitzt schief. dann kommt das pferd noch mehr über die schulter, weil es aus dem gleichgewicht kommt.

wenn du die zügel hingibst und nur signalisierst "schritt gehen", aber keine richtung vorgibst, wird ein junges pferd verhältnismässig enge wendungen machen, um in der bahn jewelis möglichst lange geradeauslaufen zu können. nicht die ganze zeit treiben, sondern einfach mal dein pferd laufen lassen. interessanterweise wird das pferd bestrebt sein, sich geradezurichten. viele junge pferde sind auch erst mal verwirrt, wenn sie selber entscheiden sollen und bleiben auf der mittellinie stehen.

sorry - ich schweife ein bisschen ab. ich wollte nur sagen - das richtige gebiss ist eklatant wichtig. aber nicht, damit du dein pferd über die hand arbeiten kannst, sondern nur für impulsarbeit. ein pferd, das von vornherein so gearbeitet wird, dass es fein wird und auf den leisesten wink mit dem zügel reagiert, wird schmerzfrei gearbeitet.

leg dir doch mal deine einfach gebrochene trense auf den handrücken und häng zwei tüten mehl unten dran und dann verstehst du auch, warum deine remonte versucht, sich hinterm zügel zu verkriechen.

die zweite möglichkeit neben der einfachen stange ist das merothische ledergebiss. da kann sich gar nichts aufstellen und es wirkt nur auf zunge und laden. du kannst da auch nichts durchs maul ziehen.

wenn du dir nicht sicher bist wegen deiner hand, reite mit strohbind, statt mit zügeln. besser ist noch ein schlüppergummi.

und vergiss nicht: der "herr" ist noch nicht ganz 5.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Cazoid 
Fragesteller
 20.02.2020, 18:15

Ich habe eine Ausbildung zum Pferdewirt und bin sehr wohl mit dem Thema anlehnung vetraut und meiner Meinung nach ist eine Anlehnung wie es der Name bereits sagt eine leichte anlehnung an die Reiterhand und somit auch an das Gebiss. Und in meinem Fall will das Pferd gar nicht vorwärts gehen da das Gebiss einfach nicht passt (beginnt mit Kopfschlagen und allerlei Unarten).

Nur mal so als kurze Klarstellung...

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Schenkeltrense, Bauchergebiss, merothisches Ledergebiss.

Wie wäre es wenn du an die kunststofftrense die gummiringe dranmachst. Sie geben eine seitliche begrenzung. Alternativ gibt es jetzt auch eine neue art gebiss, welches eine art tau ist, statt metall oder kuststoff im mund.

Cazoid 
Fragesteller
 17.02.2020, 18:17

Was meinst du mit den Gummiringen? Meinst du diese Gebisscheiben?

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Cazoid 
Fragesteller
 17.02.2020, 19:09
@GymnasiumDE

Habe ich schon bei der kunststoffwassertrense dran ist aber nicht so gut wie bei einer olivenkopf

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