Kennst du Sternenkinder? Hattest du mal mit diesem Thema zu tun?

11 Antworten

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Ich habe Sternenkinder als Geschwister. Meine Mama war vor uns mit Zwillingen schwanger. Eineiige. Einer hatte einen Herzfehler. Beide starben. Heute hat Mama jetzt uns (mein Zwillingsbruder und ich) ich war aucheine Risikogeburt. Mama musste da viel durchmachen. Ich habe erst vor einem Jahr oder so hab ich halt erfahren das ich ältere Zwillingsbrüder habe. Somit habe ich 3 Brüder. War schon ein Schock.


Ja, die gab es. Vor mir hätte meine Mutter zwei Zwillingsbrüder bekommen, die noch vor der Geburt verstarben, nach mir wäre noch ein kleiner Bruder gekommen, der leider auch verstarb.

Ich selbst hätte einen Zwilling gehabt, den habe ich aber leider Gottes irgendwie einverleibt bei der Entwicklung im Bauch. Ich habe tatsächlich eine kleine Stelle auf der Haut, die etwas anders aussieht und nachweislich auch eine andere DNA hat, als meine normale Haut. Ein Überbleibsel meiner Schwester also. Sowas kommt allerdings extrem selten vor.

Ich bin froh, dass ich dann noch eine gesunde kleine Schwester bekam und selbst gesund bin. Die Ärzte bei mir hatten vermutet, dass ich mit offenem Rücken auf die Welt komme, aber dem war zum Glück nicht so.

Ja, in unserer Familie gibt es Sternenkinder. Meine Oma hatte schon einige Fehlgeburten. Ich weiß nicht genau, wie viele es wirklich waren. Aber von einem Kind wird häufiger gesprochen, weil er mit 6 Monaten noch lebend zur Welt kam. Daher hat er auch einen Namen und es gibt emotionale Verknüpfungen und das, obwohl meine Oma ihn nie gesehen hat. Das war damals die Zeit. Das Kind ist ihr sofort abgenommen worden, weil sie es in die nächste Kinderklinik verlegen wollten und als er dann starb... nun zu der damaligen Zeit hat man Eltern sowieso die toten Kinder sofort abgenommen. Man hat geglaubt, Müttern so Leid zu ersparen, wenn man ihnen diesen Anblick nicht zumutet. Eltern sollten schnell vergessen und zeitnah ein neues Kind zeugen. Heute weiß man, dass man damit mehr Trauma geschaffen hat. Und ich finde es durchaus beachtlich, dass mein Onkel immer ein Thema war und offen in der Familie erzählt wurde, dass es ihn gab, auch wenn ihn nie jemand kennenlernte. Es spricht für sich. Und zeigt aber auch, welche Spuren so ein Verlust in einem so frühen Lebensalter hinterlässt.

Weiterhin habe ich selbst eine Sternentochter. Sie starb im Alter von 3,5 Monaten an einem Herzfehler (plötzlicher Kindstod). Als die reanimation eingestellt wurde, durften wir sie sehen und halten. Beim Bestatter haben wir sie auch nochmals besucht und auch noch dem älteren Sohn gezeigt. Er musste das ja auch begreifen. Und wir durften sie so beerdigen, wie wir e wollten. Sie liegt mit im Familiengrab der Großeltern. Ihr Sarg passte gerade so zwischen die beiden. Seit dem sind wir in Paartherapie. thematisch sind wir aber nicht mehr wirklich bei der Trauerverarbeitung. Eher sowas, wie wir unsere Kommunikation verbessern. Ich fürchte, man wird sowas nie ganz verarbeiten.


Inkognito-Nutzer   16.07.2024, 10:21

echt wahnsinn

ich glaube mich würde soein Ereignis zerbrechen

Alles gute für dich /euch

vielleicht hilft das Lied etwas

Ich bin selbst betroffen, sehe es aber auch wie Jana174923

Ich hätte nichts daran ändern können und hätte ich mich gedanklich da rein gesteigert, wäre ich wohl auch zerbrochen. Aber ich hatte Glück und eine erneute Schwangerschaft hat mir dann ein tolles Kind geschenkt. Das wäre ja sonst heute nicht auf der Welt...

Ob Narben bleiben, liegt immer am Betroffenen selbst. Wie gehe ich damit um, habe ich Menschen mit denen ich über den Verlust reden kann, hat es niemals geklappt usw.

Jeder ist anders und empfindet auch anders. U

Es sind bei mir max. flüchtige Gedanken die ich daran habe. Ich lebe im hier und jetzt und Belastendes versuche ich aus meinem Leben raus zu halten.


Inkognito-Nutzer   19.07.2024, 09:54

Ich lebe auch im Hier und jetzt. Aber dennoch vergeht kein Tag an dem Ich nicht daran denke wenn ich in den Himmel schaue ... =(

Kessie1  19.07.2024, 09:57
@Inkognito-Beitragsersteller

Das ist eben deine Art damit umzugehen. Und für dich ist es dann auch völlig richtig so. Nur man muss eben auch aufpassen nicht in eine schwere Depression zu verfallen. Du kannst die Dinge nicht ändern und wenn es ein nächstes Mal gibt und es dann klappt, dann wirst du zwar nicht vergessen, aber kannst dich dann auf das Leben konzentrieren.

Zum glück hatte ich noch nie wirklich im nahen Umkreis der familie damit zu tun. Ich denke schon das ,,narben'' im herzen für immer bleiben aber sie werden mit der zeit besser. Natürlich denkt man am anfang das es nie besser wurd aber das wird es auch wenn man es nicht glauben will. Kenne das von anderen Todesfällen in meiner familie.