Katze will PERMANENT Aufmerksamkeit
Hallo, ich habe eine Problem mit meiner Katze. Sie ist jetzt fast ein Jahr alt und ist nicht zufrieden zu stellen. Egal wann und wie, sie sucht ständig unsere Nähe, will kuscheln, spielen, oder ist neugierig was ich mache. Sie rennt uns immer hinterher. Wir haben noch einen Kater, er ist ca 4 Monate jünger. Die zwei verstehen sich Super, und kuscheln und toben auch viel, aber das scheint unserer großen alles nicht zu genügen. Genug Platz und Klettermöglichkeiten sind auch vorhanden. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Sie schreit uns auch sehr oft an oder macht deutlich dass sie will dass wir mit ihrem Stöckchen spielen. Der kleine ist nicht so. Zwar auch sehr kuschelbedürftig aber es ist im "normalen" Bereich. Ich hab das Gefühl dass sie total unterfordert ist, aber kann mich auch nicht 24 Stunden am Tag mit ihr beschäftigen. Sie tut mir furchtbar leid und es tut mir wirklich in der Seele weh wenn ich sie manchmal so ignorieren muss. Was kann man denn gegen den Zustand tun ? Bitte dringend um Hilfe !
3 Antworten
Deine Katze weiß, dass sie Aufmerksamkeit bekommt, wenn sie dich nur lange genug nervt und dein Mitleid sucht. Sie hat festgestellt: "Wenn ich miaue und meinem Frauchen nur lange genug hinterherlaufe, dann beschäftigt sie sich mit mir." Dieses Wissen setzt sie gezielt ein, und offenbar mit Erfolg. Wenn du daran nichts änderst, dann wird sie das vermutlich bis an ihr Lebensende durchziehen. Du solltest dich nicht (übertrieben gesagt) zum "Diener" deiner Katze machen, indem du ihr immer das gibst, was sie möchte. Natürlich solltest du mit deiner Katze spielen, aber du musst dazu auch selbst Lust haben. Es ist völlig okay, dass du dich nicht pausenlos um deine Katze kümmerst, und sie muss das einsehen.
Ignorieren hilft da normalerweise schon. Wenn deine Katze dir wieder mal die ganze Zeit nachläuft, dann mach einfach mal gar nichts - streichel sie nicht, fass sie nicht an, sprich auch nicht mit ihr, sondern tu so, als ob sie gar nicht da wäre. Du kannst auch mal in ein anderes Zimmer gehen und die Tür hinter dir schließen und die Katze draußen lassen. So wird sie merken: "Es hilft offensichtlich nichts mehr, wenn ich immer herumschreie und meinem Frauchen hinterherrenne." Nach ein paar Tagen oder Wochen wird sie es dann bleiben lassen, insofern du nicht nachgibst. Denn wenn du auch nur einmal aufhörst mit dem Ignorieren, dann lernt sie daraus nur: "Ich darf eben einfach nicht aufhören mit meinem Miauen, dann krieg ich schon, was ich möchte."
Ja, es wird anstrengend werden. Aber es wird helfen. Natürlich solltest du deine Katze nicht immer ignorieren - wenn sie aufhört, dir nachzulaufen und zu miauen, dann darfst du sofort mit ihr spielen, sie streicheln und alles. Aber eben nicht, wenn sie dich wieder mal so nervt wie du es beschrieben hast. Deine Katze hat dich sozusagen erzogen - jetzt ist es an der Zeit, dass du sie ein wenig erziehst.
Ich wünsche dir noch viel Spaß mit deinem Stubentiger und das Durchhaltevermögen, das du sicherlich brauchen wirst. LG!
Und zum Thema ignorieren, hier Auszüge eines Artikels einer ausgebildeten Katzenpsychologin. Quelle: Katzenvertrauen.de
"Was wir Menschen immer bedenken sollten ist, dass unsere Katzen im Grunde nur wenig eigene Entscheidungen treffen können, denn wir bestimmen, wo und wie sie leben, welches Futter sie wann bekommen, welche Schlafplätze sie benutzen können, wann mit ihnen gespielt wird, ob sie mit Artgenossen oder alleine leben und vieles mehr."
"Warum die Idee des Ignorierens keine gute Strategie ist und möglicherweise sogar emotionalen Schaden bei Deiner Katze anrichten kann.
Weiter oben habe ich schon geschrieben, dass Deine Katze durch Miauen immer auf einen gefühlten Mangel aufmerksam machen möchte und sei es, dass sie gelernt hat, dadurch Deine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Wechseln wir mal die Perspektive und nehmen an, Du bist traurig und erschöpft und wünscht Dir gerade sehnlichst eine tröstende Umarmung und einen kurzen Moment tröstender Nähe mit Deinem Partner oder Partnerin. Was wenn Du direkt abgewiesen wirst? Einmal kannst Du das vielleicht enttäuscht verstehen, aber wie sieht es nach 5 oder 10 Malen aus? Wenn Du wiederholt abblitzt?
Wenn ich den Ratschlag lese, eine Katze komplett zu ignorieren, dann macht mich das unendlich traurig und mein Magen zieht sich zusammen.Sie möchte Dir etwas mitteilen, sie hat definitiv ein Bedürfnis, eine Befindlichkeit oder ist in einer emotionalen (Not-)Situation. Auch wenn es manchmal absolut unklar ist, welche Pfote gerade drückt – wie schrecklich muss es sich für Deine Katze anfühlen, wenn sie ignoriert wird und keinerlei Reaktion erfolgt, sie vielleicht nicht einmal mit Blicken beachtet wird?Der geliebte Mensch, die vertraute Bezugsperson wird für die betreffende Katze unberechenbar und willkürlich und das kann zu Vertrauensverlust, Unsicherheiten und sogar Ängsten führen – was übrigens das Miauen noch verstärken kann!
Nehmen wir an, eine Katze hat vor etwas Angst und versucht durch Miauen darauf hinzuweisen (ängstliches Miauen muss nicht immer klagend klingen, sondern kann sich auch „ganz normal“ anhören!). Wenn die betreffende Katze nun mit ihrer Angst allein gelassen und ignoriert wird, löst sich dadurch die Angst ja nicht auf, sondern verstärkt sich möglicherwiese noch, weil ihr Mensch durch die Verhaltensänderung jetzt zusätzlich beängstigend geworden ist. Nähe, tröstende Worte und sanfte Berührungen hingegen können beruhigen und helfen.
Denke auch daran, dass Deine Katze ihr Miauen möglicherweise erlernt hat. Wäre es nicht absolut fair, ihr andere Lernwege und Alternativen zu geben, anstatt sie zu ignorieren?
Wenn Du bzw. Deine Katze betroffen ist, dann ignoriere sie bitte niemals – auch wenn das bedeutet, dass Du nachts um 3 Uhr geweckt wirst oder tagsüber gefühlte 30 Angebote gemacht hast. "
Hallo, erst mal danke für deine schnelle Antwort. Ja, meinen Fehler kenne ich :) ich weiß dass ich sie dann ignorieren muss wenn sie das tut, und in dem Punkt muss ich an mir arbeiten.... Aber ich will ja an die "Wurzel" des Problems und nicht nur die "Symptome" bekämpfen. Was ich denke, ist einfach dass es ja einen Grund geben muss warum sie sich so verhält. Warum sie so viel Aufmerksamkeit fordert und das auch noch obwohl sie zu zweit sind. Vielleicht ist es wirklich so dass ihr das alles nicht reicht? Vielleicht Braucht sie noch mehr Klettermöglichkeiten? Das macht sie nämlich auch ständig- irgendwo draufspringen dass möglichst hoch ist und dann dreht sie da oben total durch und will exzessiv gestreichelt werden (so als ob sie rollig ist). Würde es evtl helfen noch zusätzlich Regale o.ä. Aufzuhängen ?ich will nicht alles umbauen hier und danach ändert sich trotzdem nichts....
Hallo, erst mal danke für deine schnelle Antwort. Ja, meinen Fehler kenne ich :) ich weiß dass ich sie dann ignorieren muss wenn sie das tut, und in dem Punkt muss ich an mir arbeiten.... Aber ich will ja an die "Wurzel" des Problems und nicht nur die "Symptome" bekämpfen. Was ich denke, ist einfach dass es ja einen Grund geben muss warum sie sich so verhält. Warum sie so viel Aufmerksamkeit fordert und das auch noch obwohl sie zu zweit sind. Vielleicht ist es wirklich so dass ihr das alles nicht reicht? Vielleicht Braucht sie noch mehr Klettermöglichkeiten? Das macht sie nämlich auch ständig- irgendwo draufspringen dass möglichst hoch ist und dann dreht sie da oben total durch und will exzessiv gestreichelt werden (so als ob sie rollig ist). Würde es evtl helfen noch zusätzlich Regale o.ä. Aufzuhängen ?ich will nicht alles umbauen hier und danach ändert sich trotzdem nichts....
Na ja, Katzen brauchen schon genügend Beschäftigungsmöglichkeiten. Ich weiß jetzt nicht genau, was du ihr alles bietest... hat sie denn Freigang? Wenn ja, dann müsste sie eigentlich genügend Reize bekommen und ihre Neugierde ausleben können, denn in der Natur passiert ständig etwas - da fällt ein Blatt runter, dort schaukelt eine Blume im Wind... eben so etwas. Wenn sie eine reine Wohnungskatze ist, braucht sie drinnen etwas, das die Natur sozusagen ersetzt. Dafür gibt es tausend Möglichkeiten...
Jede Katze sollte einen Ball haben, möglichst aus weichem Stoff und so klein, das sie ihn bequem im Maul herumtragen kann. Auch der Lichtkegel einer Taschenlampe kann gekagt werden (das liebt zumindest meine Mieze sehr). An einem Haken an der Decke kann eine Schnur herabhängen, an deren Ende eine Stoffmaus, etc. befestigt ist - auch zum Jagen.
Du kannst auch ein Versteckspiel spielen - eine Papiertüte (keine Plastiktüte wegen der Erstickungsgefahr) mit ein paar Leckerlis oder Katzenminze drinnen wird sicher gleich untersucht. Oder ein Karton mit Raschelpapier. Oder einen Schuhkarton mit Löchern drinnen, in dem du ein Leckerli oder Spielzeug versteckt hast, sodass die Katze danach tatzen kann. Und wenn du ihr mal eine Toilettenpapierrolle schenkst, wird sie es mit Freude abwickeln.
Und dann gibt es noch ehr Möglichkeiten... nun, ich schätze, dir fällt genug ein. Es ist wichtig, dass du das Spielzeug immer wieder austauschst. Etwa die Hälfte des Spielzeugs liegt frei zugänglich herum, der Rest liegt im Schrank oder dort, wo die Katze nicht hinkommen kann. Nach zwei Wochen oder so wird das Spielzeug wieder ausgetauscht. So bleibt alles spannend. Und die Wohnung müsst ihr auch nicht völlig umdekorieren.
So sollte sie sich eigentlich alleine beschäftigen können... hoffe, es hat geholfen.
Also Spielsachen, Verstecke, Höhlen, kletterkram haben die wirklich Super viel. Aber das meiste ist 1-2 Stunden interessant und dann liegt es nur noch rum. Das mit dem Austausch ist gar keine schlechte Idee. Ich werde es versuchen. Vielen dank dafür ! :)
Du solltest vielleicht mal in leisem Ton und öfter mit Deiner Katze nur reden. Streichel sie im Vorbeigehen und spiel nur zu bestimmten Zeiten mit ihr. Wenn sie Dich dann anschreit, sag mal energisch: "Nein" oder auch "warten" und wenn Du Zeit hast, kannst Du dann mit Deiner Katze spielen.
Ich selber ignoriere meine Katzen nie, auch wenn sie mich anschreien, oder etwas von mir wollen, sondern sag ihnen einfach: warten, oder ich muss arbeiten und meine Katzen haben das mittlerweile bereits gelernt. Man braucht viel Liebe und Geduld, sowas einer Katze beizubringen, aber mit der Zeit und Konsequenz wird das sicher auch mit Deiner Katze gehen.
Also wir reden sehr viel mit den beiden und streicheln sie auch immer im vorbeigehen. Das, dachte ich zumindest, ist ja mein Fehler... Und "nein" zu sagen funktioniert bei dem Thema leider nicht. Sie kennen das Wort und wenn sie was anstellen klappt das mit "nein" auch. Aber wenn sie Aufmerksamkeit will, bewirkt das leider nur dass sie noch energischer wird. Es ist wohl so wie dein Vorredner gesagt hat- in diesem Moment bekommt sie die geforderte Zuwendung (egal ob positiv oder negativ) und macht natürlich weiter...
Nein, man sollte das miauen einer Katze NICHT(!) ABSICHTLICH IGNORIEREN!
Vll war das vor 12 Jahren noch nicht so der Konsens, und da sich dieser Mist noch in den Köpfen vieler hält (Katze einfach ignorieren, aussperren usw) muss ich das hier mal kommentieren, falls ein anderer das hier liest und dann denkt ignorieren wäre gut.
Das Ignorieren oder Aussperren ist schlecht für die Bindung und macht Vertrauen kaputt.
Wir sind verantwortlich dafür, die Bedürfnisse unserer Katzen zu befriedigen- besonders, wenn sie eine reine Wohnungskatze ist. Wir sperren ein Wesen in die Wohnung, weil wir gern ein Haustier haben - dann sind wir auch dafür verantwortlich !!!
Ich habe übrigens auch so ein extremes Exemplar. Ihr ist dauernd langweilig, wir und der Kater spielen andauernd mit ihr, es ist immer jmd da, wir haben einiges zum Selbstbeschäftigen gekauft, und trotzdem- sobald sie sich ausgeschlafen hat, will sie sich wieder auspowern und miaut dann ganz herzzerreißend.
Ich finde es schön von dir Naddi, dass du Mitgefühl mit der Kleinen hast und fragst, was du tun kannst. Leider ist der Rat den du hier bekommen hast die oldschool-Variante, mit der du deiner Kleinen Kummer bereiten wirst. Sie wird vl irgendwann aufgeben - dann hast du zwar eine weniger "nervige" Katze, dafür wird sie dann glauben, dass sie sich nicht auf dich verlassen kann, & du sie im Stich lässt, wenn sie Kummer oder ein Bedürfnis hat.
Du wirst das wahrscheinlich nichtmehr lesen, aber ich lege jedem anderen der das hier liest dringend ans Herz, die Katze NICHT auszusperren und zu ignorieren. Ich weiß selbst wie hilflos man sich fühlt, wenn die Katze vor Langeweile weint obwohl man kurz vorher erst 'ne Stunde aktivst gespielt hat und selbst noch K.O. davon ist.
In so 'nem Fall ist es extrem wichtig, dass eine Zweitkatze da ist. Wenn man die schon hat, und es der bedürftigeren Katze trotzdem nicht reicht, sind Spiele wichtig, mit denen sie sich allein beschäftigen kann.
ZB: Fummelbretter, selbst-rollende Bälle, Springfedern, Flummis, elektronische Katzenspielzeuge (wie Kuscheltiere die mit Bewegungsmelder oder Berührung aktiviert werden und dann zappeln oder laufen, gibts für 12€).
Außerdem, was bei uns immer hilft, wir gehen Gassi. ABER WICHTIG: Nicht alle Katzen sind dazu geeignet. Du kannst es vorsichtig versuchen, mit Geschirr gewöhnen und dann Wohnungstür auf. Wenn sie sich ängstlich verhält, würd ich nicht weitermachen, aber manche Katzen verlangen regelrecht danach- unsere sind gleich beim ersten Mal ganz neugierig rausgeströmt. Aber: wenn Du nicht die Zeit hast, es oft zu tun, werden manche Katzen es EINFORDERN. Und das Gemaue kann noch lauter und dringlicher sein als das Ursprüngliche. Ich erwähne es nur, weil es bei unseren beiden wirklich hilft. Screibt mir gerne bevor ihr das versucht, dann würd ich näher drauf eingehen und noch 2-3 Tipps dazu geben, zB wie man dem lauten Gassi-Einfordern entgegen wirken kann.
Liebe Grüße