Katze oder Hund Alkohol/Gras?

2 Antworten

Katzen haben keine THC Rezeptoren

Knutowskie  18.09.2019, 19:46

Das habe ich anders erlebt. Die arme Katze beim Kumpel war wie dauerbreit. Die können das nicht so abbauen. Aber zu wirken schien es trotzdem.

1

Hallo Felaix209

Als aller erstes:

Tiere absichtlich einen Rausch zu zu führen, ist Tierquälerei und kein Akt der Belustigung für YouTube, Facebook, Twitter und Co., sondern menschlich unterste Schublade und eine Straftat !!

Zum Thema Alkohl:

Im Grunde ist Alkohol für Katzen und Hund genau so gefährlich wie für Menschen. Ein Übermaß kann einen umbringen. Dabei muss man aber auch das Gewicht des Tieres berücksichtigen. Und man weiß, das Hunde und Katzen sehr viel empfindlicher auf Alkohol reagieren als der Mensch.

Der Stoffwechsel von Katzen hat als Besonderheit, eine sog. Glucuronidierungsschwäche, das heißt ein besonderer Abbaumechanismus, der Alkohol und andere Stoffe, nur sehrrrrr langsam abbauen kann. Bei Hunden schaut es ähnlich aus, sie können ebenfalls Alkohol nur extrem langsam abbauen und daher ist hier das Risiko höher, noch schneller als Katzen eine Vergiftung zu erleiden.

Dann kommen noch Faktoren wie z.B. Vorerkrankungen, Stoffwechselstörungen, Beimengungen zum Alkohol wie z.B. Weinbrandbohnen oder auch Eier das toxische Potential des Alkohols verstärkt. Liköre wie z.B. Sahnelikör oder Eierlikör kann einer Katze in Schnapsglasmenge schon in Schwierigkeiten bringen, gar tödlich sein.

Zum Glück spielt hier auch der Geruchssinn eine Rolle, der die Tiere für gewöhnlich vom Alkohol fern hält.

Symptome einer Vergiftung:

Speichelfluss, torkeln, Würgen und Erbrechen, Herzrasen, Blutdruckabfall, Untertemperatur, Kollaps. Und im schlimmsten Fall der Tod.

Sollte Katze oder Hund also am Bierglas getrunken, das Schnapsglas ausgeleckt haben oder gar die Weinbrandbohnen gefressen haben, BITTE SOFORT zum TA oder in die nächste TK zur Beobachtung !

Zum Thema Cannabis und Katzen

Generell sollte man Kinder und Tiere KEINEM Passivrauchen aussetzten !!

Tiere können den Wirkstoff THC nicht bzw. extrem sehr schlecht und dann nur sehr, sehr langsam abbauen !

Cannabis enthält mehrere Hundert unterschiedliche, biochemische, Verbindungen und Stoffe, die sogenannten Cannabinoide. Ebenso sind sie in ihrer Vielfalt, in unterschiedlicher Konzentration im Cannabis vorhanden.

Die beiden bekanntesten Cannabionide sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol).

Im Gegensatz zu THC, stellt sich bei der Einnahme von CBD KEINE berauschende oder psychoaktive Wirkung ein. Ganz im Gegenteil, es ist dafür bekannt, den Rauschzustand des THC zu lindern. CBD ist das medizinische Cannabis.

Studien haben gezeigt, das Katzen (auch Hunde und andere Tiere) einen intensiven Rausch beim Konsum von Hanf durchleben. Der Unterschied zu uns Menschen, macht die Struktur des Gehirns, die uns den präfrontalen Kortex zur Reflexion und Verständnis der Abläufe verstehen läßt. Das heißt, wenn du dir einen Joint reinziehst, kannst du die Wirkung von THC einordnen. Tiere können das nicht, da ihnen eben der präfrontale Kortex fehlt. Auch der Rauch aus der Bong, ist für die feine Katzennase schädlich. Untersuchungen zufolge brauchten Tiere beim Einatmen von Cannabis dreimal so lange, um das als gesund einzustufenden Level beim Blutfluss zu erreichen, als das bei Zigarettenqualm der Fall ist. Bei Katzen kann man schon, alleine durch das Passivrauchen, THC Nachweisen und die Katze kann High werden. Und wie auch bei uns Menschen gilt, die Dosis macht das Gift ! Und es kommt natürlich auch auf den Allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres an, wie gut es eine solche Erfahrung weg stecken kann.

Die Folgen sind:

  • Taumeln
  • Zittern
  • Angstzustände
  • Verwirrt
  • starren gegen Wände
  • unruhe
  • unkontrolliertes rum springen

Bei Cannabis Konzentraten wird es da schon schwieriger. Hier sind die Folgen:

  • aggressives Verhalten
  • beschleunigte Herzfrequenz
  • niedriger Blutdruck
  • gerötete Augen
  • Übelkeit
  • Krämpfe
  • Psychosen
  • in einigen Fällen sogar Koma

Die Dosis macht also das Gift ! Je nach Dosis kann es zu massiven Vergiftungen kommen. Daher sollte eine Katze auf keinen Fall Cannabis fressen, oder andauernd im Joint Qualm sitzen müssen. Wenn das doch geschieht, sollte BITTE SOFORT der nächsten TA oder die Tierklinik aufgesucht werden !

Toxizität: Letale Dosis

Die Letale Dosis bei einer Maus beträgt 42mg/kg Körpergewicht intravenös und 482 mg/kg bei oraler Verabreichung. Bei Rhesusaffen tritt, nach intravenöser Gabe von 128 mg/kg Körpergewicht, der Tod durch Atemstillstand und Herzversagen ein.

In den USA wurden bereits 4 Todesfälle von Menschen, durch das THC-Produkt „Marinol“ bekannt.

Der Durchschnittliche THC-Gehalt von Marihuana liegt heute bei 2%, Haschisch bei 6,8%. Je nach Anzuchtbedingung und Sorte, kann er sogar 20% enthalten. Da die Angebotsvielfalt so gestiegen ist, ist der Konsum wie ein Lottospiel, mit unkalkulierbarem Risiko.

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen