Kategorischer Imperativ Konflikt?
Ich habe eine Frage zum kategorischen Imperativ von Kant, welcher ja nur auf die Handlung selbst bezogen wird, bzw nur diese als wichtig erachtet. Demnach wird ja auch das Lügen verboten.
Folgendes Beispiel: Leute von der SS stehen vor der Tür auf der Suche nach Juden. Man hält einen versteckt. Verraten: Man ist „raus“ aus der Sache Verstecken: Lügen, aber Leben des Juden gerettet
Würde Kant bei solch einem Fall (Leben/ Lügen oder Sterben/ Wahrheit) an dem kategorischen Imperativ festhalten?
4 Antworten
Diese Frage legt die Schwächen des kategorischen Imperativ offen. Er scheint eindeutig, doch bietet er keine eindeutige Antwort.
Problem: Man kann ungeheuer suggestiv fragen. Kannst du wollen, dass jemand stirbt? VS Kannst du wollen, dass Lügen erlaubt ist.
Dieses Dilemma löst der K.I. nicht. Je nachdem zu welcher Lösung man neigt, wird man entsprechend fragen.
Die Frage nach: Welche Folge hat die Handlung, ist für den K.I. nicht so wichtig. In der Situation ist sie aber entscheidend.
Ich muss zugeben, ich weiß es nicht.
Kant war z.B. Fan der Todesstrafe.
Sein Kategorischer Imperativ (ich habe ihn durchdacht) könnte in deinem Beispiel völlig versagen.
Wahrscheinlich hätte er die Wahrheit gesagt und den Tod unschuldiger Menschen in Kauf genommen.
Ich denke, man muss seinen Imperativ an Ziele binden.
Wollen wir "Menschenwürde" ?
Ich sehe mich seit langem als "aufgeklärte Humanistin".
Kants "Was ist Aufklärung?" spielt da mit erheblich rein. Aber eben nicht nur.
Vernunft ohne Menschlichkeit ist pervers.
Aber ich weiß selbst nicht mal, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Ich denke, ich würde lügen und damit mein Leben riskieren. Aber ich habe keine Familie und ohnehin nur eine begrenzte Lebenserwartung.
Ich habe nicht viel zu verlieren.
Außer dem Stolz, eigentlich ziemlich anständig zu sein.
Grüße,
Tanja
Campanella sagte eine Lüge ist nur dann erlaubt wenn diese dem Guten dient. Mit dem Gewissen kommt man da nicht in Konflikt. Gruß
Ich würde sagen er würde Lügen um unschuldiges Menschenleben zu retten.
Würde das zum allgemeinen Gesetz werden, gäbe es sowas wie Judenverfolgung erst gar nicht.