Karikaturinterpretation?

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Der reiche Adel wird von der hart arbeitenden 3. Schicht getragen. Das zeigt, dass der Bauer sich um alles gekümmert hat und zum Einen auch sehr hart arbeitete, um die Nahrungsversorgung des Landes zu gewährleisten. Der Adel ruht sich darauf aus und nutzt den 3. Stand, der immer schon 90-98% der Bevölkerung ausmachte und am härtesten arbeitete, aus.Diese Ständeordnung wird auch am Kleidungsstil deutlich, da der Bauer alte Kleidung trägt, während der Adel teure, prachtvolle Farben trug und meist auch etwas korpulenter genau war, was zeigt, dass sie genug Nahrung hatten und gut um sich sorgten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
xBTSfangirlx 
Fragesteller
 30.09.2020, 18:52

Vielen Dank ^^ eines Verwirrt mich jetzt aber: was soll ich denn dann bei 4. machen :(

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privategirlyy  30.09.2020, 18:55
@xBTSfangirlx

Die Absicht ist, dass man verdeutlichen will, wie der 3. Stand den Adel etc. unterstützt uns eben einen grundlegenden und wichtigen Baustein in der Gesellschaft bildet, ohne die Bauern und Bürger und Handwerker etc. wäre der Adel aufgeschmissen! Die Arbeitskraft des dritten Standes war somit essenziell für ein gemeinsames Zusammenleben.

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privategirlyy  30.09.2020, 18:57
@xBTSfangirlx

Naja, leider nicht ausführlich genug, wie es euer Lehrer/eure Lehrerin wahrscheinlich erwartet, aber ich hoffe, es genügt :) LG

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Ein Symbol ist ein Zeichen, das in einer Darstellung für etwas steht, als Kennzeichen bzw. Sinnbild eine Bedeutung hat,

Eine Chiffre ist ein (verschlüsseltes) Zeichen.

Bei Aufgabe 3 sollen Symbole und Chiffren (die schon in der Beschreibung als erkannt hingewiesen worden sein kann) genannt werden.

Sie sollen in den Hintergrund/Zusammenhang eingeordnet werden und zu der Art der bildlichen Darstellung und die Texte (als Bildunterschrift und auf Zetteln und Gegenständen) in Beziehung gesetzt werden.

Symbole: Hacke des ersten Mannes (von links), Kreuz, Soutane (langes Gewand eines Geistlichen) und Kragen („Beffchen“) des zweiten Mannes, Orden und Schwert/Degen des dritten Mannes

Chiffren sind das Tragen zweier Männer auf dem Rücken eines von der Last gebeugten Mannes, das Aufpicken gesäter Körner durch Vögel und das Anknabbern von landwirtschaftlichen Pflanzen (Gemüse) durch Hasen. Die arme bzw, vornehme Kleidung verweist auf die gesellschaftliche Stellung der Männer.

Es geht in der Karikatur von etwa 1789 (wohl kurz vor Ausbruch der Französischen Revolution) um die Ungerechtigkeit einer Ständegesellschaft mit einer sehr ungleichen Verteilung der Lasten und Ausbeutung, Unterdrückung und schlechte Behandlung des dritten Standes (insbesondere der Bauern; auf dem Bild ein alter Bauer) durch die beiden oberen Stände.

Die Bildunterschrift ist: „A faut esperer q'eu se jeu la finira bentot.“ („Man muß hoffen, dass dieses Spiel bald ein Ende hat.“ bzw. „Hoffentlich geht das Spiel gut aus.“)

Eine Erläuterung auf dem Blatt in der Fragebeschehreibung ist: „Le Tiers-État portant le Clergé et la Noblesse sur son.“ („Der Dritte Stand trägt den Klerus und den Adel auf seinem Rücken.“)

Dargestellt ist, wie der Dritte Stand in den Verhältnissen der Ständegesellschaft die gesamten Lasten trägt. Erster Stand (Klerus) und Zweiter Stand (Adel) leben auf Kosten des Dritten Standes (ein das Land bearbeitender, verhältnismäßig alter Bauer, der unter ihrer Last gebeugt ist).

Der Bauer, tief gebückt, mit etwa Bart und ärmlicher Kleidung, trägt zwei andere Männer in reicher Kleidung (muß sie auf seinem Rücken schleppen). Er ist zu harter Arbeit genötigt, während die beiden auf siene Kosten faul sind und es sich wohlergehen lassen. Auf der Hacke des Bauern steht „mouillée de larmes" („mit Tränen getränkt/benetzt“). Die Zettel, die aus der Hosentasche des Bauern ragen, bezeichnen Pflichten und Abgaben, die der Dritte Stand zu leisten hat: Salz- und Tabaksteuer, direkte Steuer, Frondienst, Zehnten und Militärdienst („sel et tabac, taille, corvée, dîme et milice“). Der eine Perücke tragende Mann oben auf ihm, der mit Hand auf eine Kette zeigt, die er um seinen Hals trägt, gehört zum Klerus (der Geistlichkeit). Er sieht wie ein prunksüchtiger kirchlicher Würdenträger (Prälat) aus. Aus seiner Jackentasche ragen Schriftstücke mit geistlichen Titeln und Pensionsanspruch („évêque, Abbé de, Duc et pair, Comte de, pension, ostentation“; (Bischof, Abt, Herzog und Pair, Graf, Unterhalt, Großspurigkeit“). Der Mann dahinter ist durch vornehme Kleidung, Hut und Säbel als Adliger erkennbar. Er trägt einen Orden (Orden vom Heiligen Geist) und auf seinem Schwert/Degen (épée) steht „rougit de sang“ („gerötet von Blut“).

Auf dem eher karg bewachsenen Landstück sind Tiere dabei, die Saat zu vertilgen/wegzufressen. Damit droht dem Bauern Hungersnot. Hasen knabbern an schon gewachsenen Pflanzen (wohl Kohlköpfe), einer erhofften späteren Ernte. Vögel (wohl Rebhühner) picken gerade gesäte Körner. Dies soll die Vorstellung des Jagdprivilegs (und eines Verbots der Jagd für die Bauern) hervorrufen. Die privilegieren Stände helfen auch nicht dem Bauern, indem sie sie durch Jagd die Hasen und Rebhühner vor dem Wegfressen erlegen. Die Folge ist eine Schädigung des Dritten Standes, dem die Früchte seiner Arbeit weggefressen werden.

Die Lage des Bauern ist schlimm und der Zustand äußerst ungerecht. Die Botschaft (Aussageabsicht) der Zeichnung ist deutlich: Es kann/darf so nicht weitergehen. Sie legt nahe, die auf Kosten anderer lebenden Leute abzuschütteln und den Dritten Stand besser als bisher zu behandeln. Die Lasten müssen gerechter verteilt werden. Die Privilegien (Vorrechte), z. B. bei den Steuern, müssen aufgehoben werden.